Prolog

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Der Mond erhellte den Wald. Die Blätter raschelten friedlich, als plötzlich hinter mir ein Fauchen ertönte. Ich drehte mich vorsichtig um und erblickte kleine Augen, die mich böse anfunkelten. Die Angst durchzuckte mich wie ein Blitz. Ohne wissen wohin, versuchte ich zu fliehen. Zuerst rannte ich ein Stück, doch bald darauf stolperte ich über eine Baumwurzel und fiel auf meine fast vergessene, verletzte Pfote. Vor Schmerz schrie ich laut auf. Pfoten trommelten über den Boden und kamen immer näher. Plötzlich sprang eine schwarz weiße Gestalt aus dem Busch und bewegte sich schnell auf mich zu.
Oh nein! Ein Dachs!
Unsicher stand ich auf, um mich dem Angriff des Dachses zu widmen, doch fiel kraftlos zu Boden. Der Dachs bemerkte wohl, dass ich nichts gegen ihn tun kann, denn er entspannte etwas seine Muskeln und trottete zu mir. Er hob seine Pfote mit ausgestreckten, scharfen Krallen, bereit zu einem Todesschlag. Doch im selben Augenblick jaulte eine orangefarbene Gestalt entsetzt "NEIN!" und warf sich auf ihn.
Der Dachs war zuerst zu überrascht, um zu reagieren, und bekam somit ein paar Kratzer auf die Schnauze. Doch das ließ er sich nicht lange gefallen und schlug heftig zurück. Ich lag währenddessen da und schaute zu, ohne überhaupt etwas machen zu können. Obwohl sie stark verletzt wurde, ließ die Orangenfarbene nicht locker und fuhr mit den Krallen über dessen Flanke. Der Dachs jaulte kläglich auf und floh unter einem umgestürzten Baum in Richtung Moor.

Etwas plumpste auf den Boden. Ich schaute mich um und entdeckte erschrocken eine blutbefleckte Katze, die leblos auf der Wiese lag. Ich rappelte mich mühsam auf und achtete darauf, meine verletzte Pfote nicht zu belasten. Langsam ging ich ich auf die Katze zu.
Ist sie tot?
Ich witterte Blut. Sie lag keuchend auf der Seite und bewegte sich nicht. Die Kätzin regte sich erst, als ich nah genug war um in ihre bernsteinfarbenden Augen zu schauen. Plötzlich erkannte ich die verwundete Katze wieder und mir stockte der Atem.
"Bist....das du?" stotterte ich nur. Sie antwortete mühsam "Ja, Bruder". Ich sah, wie sie immer schwacher wurde.
Was soll ich nur tun?
"Meine Zeit ist gekommen", sagte sie ruhig.
Das werde ich nicht zulassen!
"Du darfst nicht sterben!" schrie ich außer mir vor Trauer.
"Pass auf dich auf..." hauchte sie angestrengt. Bitte nicht...bitte...
Es dauerte einen Herzschlag und sie schloss die Augen.

Verzweifelt jaulte ich auf.

Warrior Cats ~ Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt