6. Kapitel

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"Die Amsel wäre mir fast entkommen! Aber ich sprang im letzten Moment hoch und zog sie mit den Krallen runter!"
Ahornjunges und Federjunges saßen vor der Kinderstube und lauschten  ihrem Freund Moospfote. Die Sonne ließ die vielen Tautropfen glitzern und wärmte die Pelze der Clan-Katzen.
"Toll! Wenn ich endlich Schülerin bin, werde ich mir viel Mühe geben, um die beste Kriegerin aller Zeiten zu werden", prahlte Federjunges.
Ahornjunges stellte sich vor, wie sie zusammen jagen gehen und zusammen kämpfen. Und da viel der Kätzin wieder ihr Traum ein! Ob er eine Bedeutung hatte?
Doch da unterbrach ihre Gedanken Ginsterschatten, der auf Moospfote  zutrottete: "Moospfote, da bist du ja! Hast du Lust zu der Patrouille an der FlussClan Grenze mit zu kommen?"
Der Schwanz des Schülers schoss ruckartig in die Luft und er nickte glücklich. Ahornjunges miaute: "Viel Spaß"
"Danke!", antwortete Moospfote aufgeregt.

Plötzlich ertönte ein Jaulen aus der Kinderstube. Darauf folgte ein Schrei:
"Mondlicht!" Die Heilerin stürzte in die Kinderstube. Und wieder ein Jaulen. Ahornjunges und Federjunges schauten sich kurz an und stürmten in den Bau.

Zuerst war alles stockdunkel. Dann, als sich die Augen ein bisschen an die Dunkelheit gewöhnt haben, sah Ahornjunges ihre Mutter und Mondlicht, die über jemanden gebeugt standen. Lilienfell, schoss es ihr durch den Kopf. Der Eingang raschelte und Blütenpfote kam mit einem Bündel Kräuter hinen. Mondlicht blickte über die Schulter ung nickte: "Mutterkraut. Gut gemacht Blütenpfote!"

Die Heiler-Schülerin legte die Kräuter ab und blickte zu Ahornjunges und Federjunges. "Es ist ziemlich eng hier"
Als die Jungen sie fragend anschauten, sagte sie entnervt: "Spielt ein wenig. Draußen."
Federjunges fing lauthals zu protestiern: "Wir wollen nicht! Warum müssen wir denn raus? Ich will dableiben!" Blattpfote verdrehte die Augen. "Lilienfell braucht Ruhe. Und wir brauchen Platz! Also los, geht. Oder soll ich eure Mutter rufen? Oder besser noch, den Anführer. Er würde euch schnell dazu bringen hinaus zu gehen!"
Kaum hatte sie ihren Satz beendet als Löwenstern reinkam. Federjunges  sprang erschrocken auf und rannte aus dem Bau. Ahornjunges jedoch blieb sitzen und schaute zu Löwenstern. Er sah besorgt aus und sein Schwanz zuckte hin und her. Der Anführer fragte die Heiler-Schülerin vorsichtig: "Ist alles in Ordnung? Sind es die Jungen?"
Blütenpfote nickte respektvoll und trat zurück, um ihn durchzulassen. Ahornjunges tat es ihr nach.

Die Abenddämmerung broch an. Der Himmel färbte sich rot und die Luft wurde immer kühler. Ahornjunges, ihre Schwester und ihr Vater saßen schweigend vor der Kinderstube. "Flammenschweif?", fragte Federjunges, "War Löwenstern bei unserer Geburt auch dabei?"
Flammenschweif schnurrte belustigt: "Nein. Wahrscheinlich ist er der Vater dieser Jungen, deshalb macht er sich Sorgen. Wie jeder Vater eigentlich"

Da kam Mondlicht heraus, gefolgt von ihrer Schülerin. Die Heilerin bemerkte die Familie und sagte an sie gewand: "Lilienfell hat es geschafft! Sie hat drei wunderbare Jungen zur Welt gebracht, bestimmt könnt ihr sie später sehen.", und trottete davon.
Ahornjunges und ihre Schwester wollten sich in die Kinderstube stürzen, wurden jedoch von Flammenschweif aufgehalten.
"Leise", miaute er.

Ahornjunges kuschelte sich an ihre Schwester und lauschte ihrem ruhigen Atem. Schneerose lag auf der Seite schlief ebenfalls sehr tief. Ahornjunges fühlte sich so wohl bei ihrer Familie.

Ich wünschte, es wäre immer so. Aber bald bin ich Schülerin... Stopp! Schülerin zu sein ist toll!

Der morgen war unerwartet warm. Es war der erste warme Tag nach dem Blattfall. Man konnte spüren wie die Blattfrische immer näher rückte und der Wald wieder zum Leben erwachte. Seit der Geburt von Lilienherz' Jungen sind zehn Sonnenaufgänge vergangen und sie waren so neugierig auf das, was sie jenseits der Kinderstube erwartete. Aber zum erkunden des Lagers waren sich noch nicht groß genug.

"Das Lager wird euch bestimmt riesig vorkommen", erzählte Ahornjunges dem Wurf. Eine kleine, sanfarbene Kätzin mit schwarzen Vorderpfoten, schwarzer Schwanzspitze und grasgrünen Augen namens Sandjunges rückte näher heran, um mehr zu hören. Ihre Brüder, ein hellgrauer Kater, Mausjunges und Wespenjunges, das sandfarbenes Fell hatte, wie sein Vater, und Schwarz getiegert war, streiteten sich um den Platz neben Sandjunges. Die kleine  Kätzin verdrehte genervt die Augen. "Könnt ihr mal leise sein? Ich möchte was hören!" Sofort hörten die Jungen auf zu zanken und gesellten sich zu ihrer Schwester. "Erzähl uns mehr!", bettelten die Jungen.

"Also gut", fing Ahornjunges an, "Ich erzähl euch etwas über den DonnerClan, aber nur, wenn ihr euch vor Federjunges entschuldigt." Die Jungen schauten finster drein, standen jedoch auf und gingen zu Ahornjunges' Schwester, die bei Schneerose saß und mit einer Mooskugel spielte.

Ahornjunges hörte die drei Jungen murmeln: "Entschuldigung, dass als du schliefst wir dich halb mit Erde begraben haben" Federjunges schnurrte belustigt: "Schon in Ordnung. War nur etwas ekelhaft die ganze Erde weg zu putzen" Sie erhebte sich, schaute kurz zu ihrer Mutter, und setzte sich wieder. "Ich komme später zu euch", zögerte sie.

Schneerose ging es die letzten Tage nicht so gut. Sie atmete schwer, aß nichts und verließ die Kinderstube nur selten. Mondlicht denkt, es ist Überansträngung. Aber Ahornjunges spürte, dass sie ihnen irgendetwas verschwieg.

"Unser Lager ist mit dichten Büschen umgeben, und den Eingang zu finden ist echt schwer. Es ist nämlich ein Ginstertunnel mit spitzen Dornen. Als wir versucht haben uns rauszuschleichen, haben wir uns dort verheddert und wurden noch vor dem Velassen des Lagers gefasst. In der Mitte der Lichtung ist ein hoher, glatter Felsen, der Hochfelsen. Von dort oben leitet der Anführer Zeremonien und teilt uns wichtige Sachen mit. Er schläft in einem Bau mit einem Flechtenvorhang. Die Kinderstube hat Wände und ist somit der sicherste Ort im Lager. Ihr könnt glücklich sein. Die Schüler schlafen unter einem Farndickicht und nicht weit weg schlafen die Krieger unter einem dichten Busch. Flammenschweif hat uns erzählt, dass es dort warm ist, sogar in der Blattleere. Die Ältesten haben wahrscheinlich den tollsten Bau: einen hohlen, umgestürzten Baumstamm. Ich glaub, das war alles."
Doch da fragte Wespenjunges irritiert: "Schläft Mondlicht bei den Kriegern?"
Ahornjunges hielt kurz inne, und wollte antworten, aber Federjunges kam ihr zuvor. "Sie und Blattpfote schlafen in dem Heilerbau. Außerdem lagern sie dort ihre Kräuter und behandeln die kranken Katzen."  Ahornjunges schmiegte sich dankbar an ihre Schwester.

Plötzlich ertönte der Ruf von Löwenherz: "Alle Katzen, die alt genug sind um eigene Beute zu machen, bitte ich sich hier unter dem Hochfelsen zu versammeln"

Hoffentlich ist nichts passiert

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Dieses Kapitel veröffentliche ich aus einem bestimmten Grund: Heute hat meine Freundin @tautropfen Geburtstag. Alles Gute!!!
Übrigens, Sandjunges hat sie erfunden ^•^

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Warrior Cats ~ Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt