3 - Mats Hummels

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Es war ein ganz normaler Tag, naja, es kam darauf an,wie man ganz normal definierte. Für mich zumindest hieß ganz normal, neben Mats aufzuwachen, ihm beim Training zuzuschauen...

Um ehrlich zu sein, war das bis gestern ein normaler Tag für mich gewesen. Bevor ich mich mit Mats gestritten hatte, weil ich ihn dabei erwischt hatte, wie er fremd gegangen war. Na gut, ehrlich gesagt hatte ihn, als ich nach Hause gekommen war neben einer nackten Frau im Bett vor gefunden. Ich war so geschockt gewesen, dass ich einfach nur meine Sachen gepackt und zu Sophie gefahren war. Ich hätte mir gewünscht, dass Mats mich zurück hält, mir sagt, dass er nur mich liebt, aber er hat nichts der gleichen gesagt oder getan.

Und jetzt saß ich hier und heulte mir die Seele aus dem Leib.

"Mia ! So geht das doch nicht weiter !", Sophie hatte sich drohend vor mir aufgebaut. "Du hast meine ganze Schokolade aufgegessen und dazu auch noch meinen Taschentuch Vorrat aufgebraucht.", sie seufzte leise. "Aber...!", versuchte ich zu widersprechen. "Kein aber !", sagte Sophie bestimmend. Sie hielt mein Handy in die Luft ,"Während du damit beschäftigt warst in Selbstmitleid zu versinken, gibt das hier übrigens keine Ruhe !". Schnell griff ich mir mein Handy und sah fünf verpasste Anrufe und dazu noch etliche Nachrichten von Mats. Entschlossen schleuderte ich mein Handy auf die andere Seite des Betts, "Ich will es nicht hören !". "Mia, du hast ihn noch nicht einmal zu Wort kommen lassen ! Vielleicht war es ja ganz anders als du denkst.". Sophie Worte stimmten mich nachdenklich. Ich seufzte. Schließlich fuhr ich mir mit dem Ärmel über die Augen und atmete einmal tief ein und aus.

"Und was soll ich jetzt tun ?", fragte ich verzweifelt. "Ich fahr dich zum Training und dann redest du mit ihm !". "Und was ist,wenn SIE auch da ist ?", fragte ich ängstlich und ein weiterer Schwall von Tränen drohte über zu laufen. "Oh nein !", beeilte sich Sophie zu sagen, "Wir stellen jetzt nicht wieder den Springbrunnen an !". Ich versuchte Sophies Worten folge zu leisten und konzentrierte mich auf meine Atemzüge.

"Hör zu ! Wenn du nicht jetzt zum Training willst, dann fahr ich dich etwas früher zum Spiel. So hast du noch genug Zeit um mit ihm zu reden. Wenn ihr euch wieder vertragt, kannst du ja das Spiel schauen, wenn nicht hol ich dich wieder ab.“ Ich nickte nur, da ich Angst hatte, dass ich mich sobald ich den Mund öffnete nicht mehr beherrschen konnte. „Und jetzt gehst du erst einmal Duschen und ziehst dir etwas hübsches an !“, sagte Sophie freundlich aber bestimmt.

Ich erhob mich schwerfällig, da ich wusste, dass es sowieso keinen Sinn hatte mit ihr zu diskutieren. Ich nahm meine Lieblingsjeans und ein T-shirt und verschwand damit im Badezimmer. Während das heiße Wasser über meine Haut lief, spürte ich, wie es mir langsam besser ging. Fertig angezogen stand ich schließlich vor dem Spiegel, ich entschied, dass ich mir bedenkenlos Sophies Schminke leihen konnte und trug ein wenig Maskara und Kajal auf. Zufrieden blickte ich mein Spiegelbild an, ich sah fast so aus wie immer ! Nur, wer genau hinsah konnte noch Spuren von meinem Elend sehen.

Grinsend trat ich in die Küche. „Ich hab uns was leckeres gekocht.“, sagte Sophie und drehte sich zu mir um. „Grinst du etwa ?“, fragte sie mich lachend. Ich antwortete ihr nicht, sondern fragte, „Soll ich schon einmal den Tisch decken ?“. „Ja, gerne ! Du weißt ja, wo alles ist !“, ich holte Teller und Besteck aus den Schränken und verteilte es auf dem Tisch. Leider bekam ich aber nur wenig runter, bei dem Gedanken, Mats wieder zu sehen. „Schmeckt es dir nicht ? Es ist ein neues Rezept, deswegen...“, ich brachte Sophie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Es schmeckt toll, nur...“, meine Stimme versagte. „Wird schon gut gehen !“, versuchte Sophie mich aufzubauen. Natürlich hatte sie mal wieder meine Gedanken lesen. Ich versuchte zu lächeln, obwohl in mir drin Chaos herrschte.

Einerseits freute ich mich, natürlich, auf Mats. Aber andererseits wollte ich ihn nicht sehen. Zu groß war die Enttäuschung über sein Verhalten.

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