11 - Holger Badstuber

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14:23 Uhr sagte mir meine Armbanduhr. Wobei, bei genauer Betrachtung war schon wieder eine der, endlos enrscheinenden Minuten vergangen und immernoch keine Spur von Holger. Wütend und enttäuscht nahm ich meine Handtasche. Noch nie hatte er mich einfach so versetzt und gerade das machte mich stutzig. Ich kramte mein Handy raus und versuchte ihn zu erreichen. Vieleicht ist er einfach nur auf dem Sofa eingeschlafen, weil das Training zu anstrengend war ?, versuchte ich mir einzureden, dass er mich nicht absichtlich versetzt hatte.  Was allerdings nicht ganz klappte. Seufzend rief ich schließlich Marta an, da bei Holger lediglich die Mail-box dran ging.

Marta hingegen nahm direkt ab. "Heyy was gibts ? Ich dachte du wärst mit Holg...", ohne zu warten, dass sie ihren Satz beendete fing ich an zu reden. Ich hatte das Gefühl das die Worte wie ein Wasserfall aus mir raus rauschten, "JaEigentlichWarIchMitHolgerVerabredetAberDann....", dieses Mal unterbrach mich Marta. Wenn das so weiterging würden wir noch einen neuen Rekord im einander nicht ausreden lassen aufstellen. "Karolina jetzt beruhig dich ! Und, vor allen Dingen. Red. Langsamer !", die letzten Worte betonte sie besonders stark und, wie um ihr folg zu leisten, setzte ich erneut zu einer Erklärung an, diesmal deutlich langsamer, "Aaaalso Holger war mit mir verabredet aber er ist einfach nicht gekommen und an sein Handy rangehen tut er auch nicht.". "Hmm, wo bist du denn jetzt ?", fragte Marta schließlich. "Innenstadt, das kleine Kaffee in dem Holger un ich uns kennengelernt haben. Aber ...hast du mir überhauot zugehört ? Er ist einfach nicht....", mit einem schnippischen "Jaja", schnitt sie mir das Wort ab. Sie erklärte noch kurz, dass ich mich nicht bewegen solle und sie gleich da wäre. Dann war die Leitung tot. Meinen Protest bekamen nur die Passanten um mich herum mit. Empört starrte ich auf das Display, bevor ich mich, ein klein wenig sauer auf die Bordsteinkante sinken ließ. Anscheinend war ich heute aber auch allen egal.

Auf einmal wurde es dunkel über mir. Irgendwas oder irgendwer nahm mir das Licht. Ich hob gerade den Kopf um eine weitere Schimpftirade los zu lassen, als ich erkannte wer da über mich gebeugt stand. "Marta !", rief ich ud schaffte es tatsächlich meine Mundwinkel in die entgegengesetzte Richtung wandern zu lassen. Schnell stand ich auf und strich mein Kleid glatt. Marta sah mich mit gerunzelter Stirn an, "Was ist ?", fragt ich verwirrt.

"Du bist vollkommen unpassend gekleidet !", bemerkte sie lachend und egal wie oft ich fragte- sie wollte mir nicht sagen wofür. "Gut das ich schon so eine Ahnung hatte !", fuhr sie dennoch zwinkernd fort und deutete mit einem verschmitzten Grinsen auf eine braune Tasche, die sie in der Hand hielt. "Soll ich mich etwa auf offener Straße umziehen ?", fragte ich schmollend. So hatt ich mir den Tag ganz bestimmt nicht vorgestellt. Marta seufzte, "Dann gehste jetzt da drüben in den Laden, die haben bestimmt Umkleidekabinen !", ohne mir eine Wahl zu lassen stieß sie mich leicht in Richtung des Ladens der sich nach Betreten als Herrenmode-Laden auszeichnete. Mit rotem Kopf verschwand ich in einer der Herrenkabinen. Na gut, in diesem Laden gab es nur Herrenumkleidekabinen aber nichts desto trotz fühlte ich mich, als wäre ich als Dame auf die Herrentoilette gegangen. Zum Glück war in dem Laden viel Betrieb und alle Verkäufer/-innen beschäftigt, sodass niemand mein Eindringen bemerkte. Schließlich stand ich passend gekleidet wieder vor Marta. Ein kurzes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, während sie mich musterte und kurz darauf mit sich zog. "Wohin gehen wir ?", fragte ich, leicht genervt. "Man Karolina jetzt sei doch nicht so angespannt. Es ist schon nichts schlimmes, versprochen !", bekam ich eine, ebenfalls leicht genervte Antwort von schräg vor mir. "Hab ich eine Wahl ?", brummte ich angesickert. "Nö !", rief Marta mit neuem Elan. Ich fragte mich wirklich wo sie den her hatte, den Trick musste ich mir auch aneignen.

Kurz darauf sah aber auch ich die Säulender Fahrgeschäfte über den Bäumen ragen.  Es war kein Trick, es war einfach ihre Freude an Jahrmärkten. "Marta muss das sein ?", fragte ich bettelnd. Vielleicht - dachte ich mir lässt sie soch ja noch unstimmen. Falsch gedacht. "Ja. Komm schon bitteee !", sie schaute mich mit ihren großen unschuldigen Augen an, sodass ich einfach nicht Nein sagen konnte. "Okay !", seufzt ich schließlich und ließ mich von ihr auf das Gelände ziehen.

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