Ganz zu Anfang muss ich sagen, dass ich diesen One Shot nicht alleine, sondern mit der lieben aiigel geschrieben hab !
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Endlich. Ferien. Ich konnte es kaum fassen, als ich endlich in meinem Auto saß und in Richtung Autobahn fuhr. Das Semester hatte mich echt ausgelaugt, weswegen ich umso erleichterter war, endlich nach Hause zu kommen. Dortmund. Dort wo sich alles und jeder befand, der mich wichtig war. Meine Mum, mein Dad, mein Bruder Josh und meine beste Freundin Lia. Eigentlich hieß sie ja Amalia, doch aus irgendeinem Grund, an den ich mich nicht mehr erinnerte nannte ich sie seit klein auf einfach nur 'Lia'.
Ich kurbelte das Autofenster herunter und genoss die kühle Fahrtluft. Durch meinen Kopf gingen tausend Gedanken. Ich freute mich auf heute Abend, denn Marco hatte versprochen uns mit zum Spiel zu nehmen. Was konnte es besser werden zuerst sah ich Amalia wieder, die ich, ehrlich gesagt sehr vermisste, schließlich hatte ich sie jetzt seit drei Monaten nicht mehr gesehen...naja..also in Real...geskypt hatten wir schließlich fast jeden Abend und zweitens würden wir etwas mit ihrem großen Bruder unternehmen, der nebenbei bemerkt gar nicht mal so schlecht aussah. Ein lautes Hupen ließ mich hoch schrecken, anscheinend hatte ich einem anderen Wagen die Vorfahrt genommen. Genauso wild hupte ich zurück, eine Miss Payne ließ sich nicht anhupen.
Kurz darauf sauste ein schwarzer ziemlich protziger schwarzer Mercedes an mir vorbei, aus dem laute Musik dröhnte. Wahrscheinlich irgendein Idiot, der sich vor dem Nachhausefahren angetrunken hatte. Solche Draufgänger konnte ich ja leiden. Wie froh ich darüber war, dass Zuhause keine solche Typen gab. Zumindest keine die ich kannte und sich mir gegenüber so verhielten.Nur noch eine Ausfahrt...dachte ich freudig. So ein Studentenleben ohne beste Freundin konnte manchmal doch ganz schön trüb und einsam sein. Naja, beschweren sollte ich mich eigentlich nicht, schließlich gab es genug Typen, die man nicht zweimal bitten musste, wenn man ein wenig Ablenkung brauchte. Auch wenn Amalia mich immer spießig nannte, ich glaubte wenigstens noch an die wahre Liebe, auch wenn ich den Richtigen bis jetzt noch nicht gefunden hatte. Seufzend bog ich auf die Abbiegerspur und bemerkte erstaunt, das vor mir ein schwarzer Mercedes fuhr...war das etwa ? Nein, bestimmt nicht, schließlich gab es tausende von diesem Autotyp. Und Dortmund war außerdem eine große Stadt mit viel Betrieb.
Allein als ich durch die Straßen Dortmunds tuckerte, musste ich schon unweigerlich lächeln. Vor Aufregung auf mein Zuhause zog sich mein Magen zu einem dicken Knoten zusammen. An der Kreuzung vor der Straße in der meine Eltern und Lia wohnten, stand ich ein letztes Mal an der Ampel. Nervös biss ich mir auf die Lippe, während ich überlegte, wie das Wiedersehen wohl werden würde. Ich war noch nie solange von Zuhause weg gewesen. Ob meine Familie mich genauso vermisst hatte wie ich sie? Hatte sich seit meiner Abwesenheit sehr viel verändert? Ein schrilles Hupen in der Nähe meines linken Ohres riss mich zurück in die Realität. Die Person in dem Auto neben mir hob empört die Hand und schüttelte den Kopf. Alles, was ich über diesen Autofahrer sagen konnte, war dass er … Oh. Er fuhr einen protzigen schwarzen Mercedes. Alles, was ich zudem erkannte, war dass er (ich vermutete dass es ein 'er' war) eine Superman-Cap trug. Entnervt bog ich in die Straße. Meine Straße. Als ich unser Haus erkannte und daneben parkte war meine schlechte Laune wie weggeblasen.Ich stieg aus und musste unweigerlich grinsen. Zuhause. Es fühlte sich einfach großartig an. Meine Familie würde eh erst heute Abend Zuhause sein, da sie alle berufstätig waren, also entschloss ich mich dazu jetzt schon bei Amalia vorbei zu schauen, schließlich hatte ich ihr vesprochen, mich sofort zu melden, wenn ich Zuhause wäre. Voller Vorfreude machte ich mich also auf zum Haus der Familie Reus auf. Beide Autos standen auf dem Hof, daher vermutete ich, dass alle, also sowohl Marco als auch Amalia Zuhause waren. Nur noch wenige Schritte trennten mich von den beiden. Gerade als ich die Hand ob, um zu klingeln, ging die Tür vor auf. Fast hätte ich einen kleinen Schrei ausgestoßen, allerdings war es 'nur' Marco, der hinter der Tür stand. Mit einem großen Schritt kam er auf mich zu und schloss mich in seine starken Arme, „Schön dich wieder hier zu haben, Kleine“. Da mein Gesicht gut versteckt an seiner Schulter ruhte, erlaubte ich mir ein kleines Lächeln. Als er mich schließlich frei gab trat ich einen Schritt zurück und blickte ihn böse an, „Kleine ?“. „Solange du einen halben Kopf kleiner bist als ich, wirst du meine Kleine bleiben !“, antwortete er mit einem schelmischen Lächeln. Ich schlug ihn liebevoll in die Rippen und, obwohl es wirklich sanft war, zuckte er zusammen und ließ ein gespieltes „Aua“ entweichen. „Wer sagt, dass du sie zuerst begrüßen darfst ?“, tönte eine Stimme hinter ihm. Er verdrehte leicht die Augen, sodass nur ich es sehen konnte, dann trat er einen Schritt zur Seite und gab damit den Blick auf eine, mit verschränkten Armen dastehende Amalia frei.
Sie hatte sich kaum verändert. Ihre braunen gesträhnten Haare wallten über ihre Schulter, was einen tollen Kontrast zu ihren grasgrünen Augen bildete. Sie war wunderschön – wie immer. Mit dem breitesten Lächeln auf den Lippen kam sie auf mich zu, um mir um den Hals zu fallen. Ich drückte sie fest an mich. „Ich hab dich so vermisst, Süße,“ flüsterte sie in meinem Ohr; als ich mich von ihr löste, konnte ich Tränen in ihren Augen schimmern sehen. Ich versuchte sie zu beruhigen: „Hey, ist doch alles gut.“ Sie war einfach zu knuffig. „Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich habe Hunger,“ unterbrach Marco uns. Mein Magenknurren, ,das kurz darauf ertönte, ließ uns alle schmunzeln. Also fuhr er fast lachend fort: „Also Ally hat auch Hunger. Lasst uns etwas zu essen kochen. Und wenn ich das sage meine ich, dass ich euch beim kochen zugucke, weil dieser Furzknoten da mir verboten hat irgendwas in der Küche anzufassen, was man sich nicht einfach in den Mund schieben kann.“ Fragend sah ich zu Amalia. „Ja er hat letztens die Aufbackpizza mit Folie in den Ofen geschoben. Kannst du dir auch nur annähernd vorstellen wie es hier drin gestunken hat?!“ Einen kurzen Moment sahen wir uns alle an, woraufhin wir in schallendes Gelächter ausbrachen. Amalia fing sich als Erste wieder und damit auch ihre Sprache: „Kommt, ich hab auch Hunger. Lasst uns kochen. Oh und Marco? Wenn du nett bist, darfst du auch was schnibbeln. Aber nur unter Aufsicht.“ Sie lächelte ironisch, ging dann voran in die Küche. „Na dann lass uns die Prinzessin nicht warten lassen,“ zwinkerte Marco, legte seinen Arm um meine Schulter, schlenderte dann mit mir hinter Lia her.
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