3. Knapp

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Es war kalt. Wir standen draußen. Barfuß im Schnee. Die Füße zogen schon seit ein paar Minuten nicht mehr. Ich schaute den Berg an, träumte von zu Hause. Ich atmete aus und man sah den Dampf. Es begann zu schneien und die Flocken fielen in mein brustlanges, rot-braun gelocktes Haar. Ich atmete ein und meine Lunge füllte sich mit Kälte. Ich schloss meine Augen, dachte daran wofür ich hier war. Es fiel schwer sich zu konzentrieren, während Hunger und Kälte um meine Aufmerksamkeit kämpften. Schließlich schaffte ich es mich zu erinnern, obwohl es mir mein magerer Körper schwer machte, mich auf den Beinen zu halten. Ich öffnete blitzschnell meine Augen und fixierte einen Punkt am Boden, sehr nahe des Zaunes. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass die Wachen mich nicht beachteten. Vorsichtig schlängelte ich mich durch die Menge der gefangenen Aestus, setzte einen Fuß vor den anderen. Ich bewegte mich langsam fort, doch ich spürte nichts. Meine Füße waren taub, das Blut in ihnen war gefroren. Ich näherte mich dem Zaun. Ich wurde langsamer. Noch näher. Es bildeten sich schwarze Flecken. Nein, nicht jetzt. Ich musste meine Familie retten. Ich konnte mich nicht mehr auf meinen Beinen halten. Erschöpft purzelte ich in den Schnee, neben mein Loch. Ich war so fertig ich konnte nicht mehr. Die Flecken wurden größer. Ich blinzelte öfter, aber sie verschwanden nicht. Es überkam mich eine riesige Müdigkeit. Jetzt nicht die Augen zumachen, nicht einschlafen. Meine Hände waren eisig, sie lagen jeweils links und rechts neben meinen Beinen im Schnee. Mein Kopf lehnte am Zaun. Ich schaffe das. Ich schaffe das. Ich schaffe das... nicht. Nein! So durfte ich nicht denken. Ich kann das. Ich muss mich nur ganz kurz ausruhen. Ich schloss meine Augen. Nur für eine Sekunde.

"Ignis..." Hmm. Was? Warte? Schlafe ich? Bin ich tot?

"Ignis", das ist die Stimme meiner Schwester. Träume ich? Ist sie auch tot?

"Ignis! Wach auf!", weckt sie mich. Ja! Ich lebe! Ich war noch nie so froh ihre Stimme zu hören! Langsam öffne ich meine schweren Lieder.

"Ignis! Du kannst hier nicht einschlafen! Bist du verrückt? Außerdem hat dein Magen so laut geknurrt, dass ich es von der anderen Seite des Reservats hören würde. Hier bitte", sieh nimmt eine Scheibe Brot aus ihrer Hosentasche, riss sie in zwei und reichte mir eine Hälfte," Du hast es nötiger als ich, Ignis, du siehst echt schlecht aus", sagte sie. Ich sah sie an und überlegte kurz, da sie auch sehr abgemagert war, doch als die Flecken wieder auftauchten, nahm ich es ihr dankend ab. Ich aß es schnell aber dennoch genüsslich auf. Meine Schwester lächelte mich liebevoll an.

"Ignis, du bist jetzt eigentlich mit Fiffi dran", sagte sie und zog das kleine, blonde Etwas  unter ihrem T-Shirt hervor.

Ich streckte meine Arme aus und sie legte Fiffi behutsam auf meine Hände. Vorsichtig bedeckte ich sie mit meinem Leibchen. Ich passte auf, dass keiner sie sah und dass ich sie nicht aufweckte. Flame grinste mich an, gab mir einen feuchten Kuss auf die Stirn und spazierte im Hopserlauf davon.

Ich verstand nicht, wie sie immer so positiv sein konnte.

Durch das Brot ging es mir jetzt besser. Ich grub aufmerksam an meinem Loch weiter.

Als ich einmal zu den Wachen sah, blickte mir einer in die Augen. Ein Eis-blau. Doch pechschwarze Haare. Der Körper gebaut wie ein Gewichtheber. Ich lächelte ihn höflich an, dachte aber: "Dreh dich endlich um! Ich muss weiter graben und meine Familie retten!" Er runzelte die Stirn und sah mich misstrauisch an. Ich verbreiterte mein Lächeln, legte den Kopf schief und klimperte mit den Wimpern. Hör auf mich anzustarren du Dummkopf! Genervt verdrehte er die Augen und widmete sich wieder seinem Gespräch. Sofort wurde ich wieder ernst und seufzte angestrengt.

Ich buddelte weiter und plötzlich spürte ich keinen Schnee mehr. Das Loch war so breit wie meine Schultern. Überglücklich deckte ich es oberflächlich wieder zu. Bald. Bald waren wir wieder zu Hause, dachte ich.
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Hello!
Das war das dritte Kapitel.
Ich hoffe euch gefällt's.
Was denkt ihr, wird alles nach Plan laufen?
Eure Taminabest

The legend Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt