Schwachsinnige Entscheidung

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Ich hab's dann auch mal endlich wieder geschafft! (Sorry, dass es wieder einen Monat gebraucht hat, aber bei uns war Trubel, Trubel, Trubel....)
Ich hoffe, dass es Euch gefallen wird!
Eure
Dalver_friend
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Geschockt sah ich Sherlock an, der immer noch zu Magnussen sah.

Magnussen lachte mittlerweile herzhaft, weshalb Sherlock ihn jetzt irritiert ansah. Hatte er wirklich Mycroft's Laptop als Zahlungsmittel für die Akten benutzt? Oder träumte ich einfach nur?
Doch, ich war mir ziemlich sicher. Er hatte ihn als Zahlungsmittel benutzt.

"Was gibt es da zu lachen?", fragte John Magnussen.

"Es ist nur sehr amüsant, dass sie denken, dass es Appledore wirklich gibt!"

"Was meinen sie?", fragte ich ihn.

Appledore war sein Magazin für die Akten, so hatte es mir Sherlock zumindest während des Fluges erklärt. Eine riesige unterirdische Anlage, die man nicht stürmen konnte.

"Sherlock Holmes hat gerade alles, was ihm lieb und teuer war, zerstört!"

"Das ist mal 'ne tolle Antwort", murmelte ich.

"Was genau meinen sie damit?", fragte John ihn nun.

"Ich werde ihnen zeigen, was ich meine. Ach übrigens ich glaube, dass man sie alle wegen Vaterland-Verrats hinter Gitter bringt", sprach Magnussen und erhob sich von seinem Sofa.

Er lief vor uns her durch unzählige Räume, die mit vielen Kunstgegenständen beschmückt waren und öffnete schließlich zwei Türen. Hinter diesen war ein Raum mit einem Stuhl. Magnussen setzte sich in diesen und sah zu uns auf.
Ich sah ihn irritiert an, bis er anfing zu reden.

"Appledore sind keine Magazine unter dem Haus es ist mein Gedächtnispalast. Sie kennen sich damit aus, nicht war Johanna und Sherlock?"

Er schloss die Augen und fing an alles zu kommentieren, was er tat. Ich sah ihm zu. Er 'suchte' Mary's Akte heraus. Er erzählte, was darin stand und kommentierte bei seiner Kommentation seine Gedanken. Dann 'legte' er die Akte weg und öffnete die Augen.

"So simpel ist es", sprach er dann.

"Ich versteh's nicht", meinte John.

"Lassen sie's sich auf ein T-Shirt drucken!"

"Sie wissen es nur...?"

John führte die Unterhaltung fort während ich zu Sherlock, der direkt neben mir stand, traurig ansah. Er hob seinen Blick und nickte. Ich verstand, was er sagen wollte. Auch ohne irgendwelche Worte. Dann drehte ich mich um und stellte mich neben John. Ich griff in seinen Mantel und zog seine Pistole vorsichtig heraus und steckte sie in meine rechte Mantel-Tasche.

Magnussen ging aus dem Raum und wir folgten ihm. Er lief nach draußen, da Mycroft bald hier sein müsste. Sein Laptop ermöglichte nämlich eine GPS-Ortung.

John unterhielt sich weiter mit Magnussen und ich stellte mich unauffällig auf seine rechte Seite, während Sherlock und John sich auf seiner linken Seite postierten. Magnussen schnippte mittlerweile immer wieder gegen John's Auge und erzählte irgendeinen Mist. John sprach immer wieder flehend zu mir und Sherlock, doch keiner von uns beiden konnte ihm helfen.
Wir hatten versagt, das erste Mal in unserer Laufbahn, als Consulting Detectives. Und es war wahrscheinlich auch unser letzter Fall, bevor wir im Gefängnis steckten.

Mycroft traf ein und zwar mit einem Hubschrauber. Er teilte uns über Lautsprecher mit, dass wir von Magnussen zurück treten sollten.

"Nur damit wir uns verstehen. Sie haben alle brisanten Informationen nur in ihrem Kopf? Es gibt keine unterirdischen Magazine?", fragte Sherlock.

"Ja, sie existieren nicht! Alles, was ich weiß, ist in meinem Kopf abgespeichert!", antwortete Magnussen.

Ein kurzer Moment der Stille trat ein, in dem man nur das Rotorengeräusch vom Hubschrauber hörte. Ich konnte mir denken, dass Sherlock nach John's Pistole suchte und sie nicht fand, was ihn zu irritieren schien.

"Tut mir leid, Mr. Holmes, aber diesmal können sie nicht den Helden spielen!", rief Magnussen, damit man ihn über den Lärm hinweg hörte.

Langsam postierten sich bewaffnete Leute um uns herum. Die Zeit wurde langsam knapp.

Ich zog die Pistole und richtete sie auf Magnussen's Kopf.

"Er ist nur für mich ein Held!", sprach ich.

"Johanna, lass' die Waffe fallen!", hörte ich Mycroft über Lautsprecher sagen. Ich ignorierte ihn.

"Laut sich selbst ist er ein hochfunktionaler Soziopath! Und hiermit auf nimmer Wiedersehen Mr. Magnussen!"

Es dauerte noch einen kurzen Moment, bevor ich mich dazu überrung abzudrücken.

Magnussen fiel, wie in Zeitlupe, genau wie die Pistole, die ich fallen ließ. Alles um mich herum war wie in Zeitlupe.

Ich drehte mich zu Mycroft, hob die Hände über den Kopf und lief ein Stück zum Rand der Terasse. Tränen standen in meinen Augen. Ich hatte gerade einen Menschen getötet, zwar um viele Menschen vor ihm zu beschützen, doch trotzdem war ich es gewesen, die abgedrückt hatte.

"Sagt Mary und Seb, dass sie ab jetzt in Sicherheit sind!", sprach ich zu Sherlock und John, bevor man mich verhaftete und wegbrachte.

Ich erhascht noch einen kurzen Blick auf die beiden bevor man mich in einen Transporter setzte und mit mir was-weiß-ich-wohin fuhr.
Die Gesichter der beiden werde ich niemals in meinem Leben vergessen. Unglaube, Verzweiflung und ein wenig Irritation.

"Das war's dann wohl, Johanna", flüsterte ich mir zu.

Die Schwester des Sherlock Holmes (Buch 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt