Häuser

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Ich war bereits das dritte Mal hintereinander bei Sherlock in dieser Woche. Er verschwieg mir noch immer, wer ihn angeschossen hatte. Ich fragte mich ständig, warum er das machte.
Immerhin lag er wegen dieser Person nun hier, wo er nun einmal lag. Ich konnte und wollte es nicht glauben, doch mein Bruder vertraute sich mich nicht mehr an. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er mir alles anvertraut, und jetzt tat er es nicht.
"Sherlock, bitte sage mir endlich, wer dich angeschossen hat!", sagte ich zu ihm. Doch er hörte mir nicht zu. Ich schüttelte den Kopf und stützte ihn auf meinen Händen ab.
Nach einer Stunde war mir das zu viel und ich ging zurück zur Bakerstreet. Ich wolte mich hinsetzen und einfach überlegen, wer es gewesen sein könnte.
Ich saß gerade auf dem Sofa als mein Handy klingelte. Ich nahm es schnell aus meiner Hosentasche und nahm das Gespräch an. "Johanna Holmes", meldete ich mich. "Johanna, Sherlock ist verschwunden!", sagte ein völlig aufgebrachter John zu mir. "BITTE WAS?!", schrie ich ins Handy. "Du musst nicht so brüllen! Ich verstehe Dich auch so ganz gut!", sagte John dann. "Und du hast richtig gehört! Er ist verschwunden! Bitte fang schon einmal an und suche ihn an seinen Lieblings-Plätzen! Ich werde auch anfangen zu suchen! Viel Glück!" Er legte auf und ich saß völlig verwirrt auf dem Sofa. Was hat er jetzt schon wieder vor?!, war mein nächster Gedanke.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich sah auf den Display und erkannte, dass Sherlock mir eine Nachricht geschickt hat.
'Komme sofort zu den Häusern, die keine Häuser sind !
Sherlock'
Es vibrierte noch einmal.
'Beeil Dich!
Sherlock'
Ich musste nicht lange überlegen und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Ich sprang vom Sofa auf und rannte runter auf die Straße.
Es hatte keine zehn Minuten gedauert und ich war angekommen. Ich lief schnell zu dem Haus, in dem er sich häufig aufhielt. Ich riss die Tür auf und entdeckte John und Sherlock. Ich rannte zu Sherlock und umarmte ihn. Dann löste ich mich und gab ihm eine Backpfeife. "Was machst du bloß für einen Scheiß!", brüllte ich. "Ich will, dass du dich hinten in die Ecke stellst", sagte er zu mir. "Warum?" "Tu' es einfach", antwortete er. Ich nickte und stellte mich in die Ecke. Ich war stinksauer und doch tat ich was er sagte. John setzte sich an den Tisch, der vor mir stand. Er verwuschelte seine Haare und setzte sich ganz ruhig hin. "Was wird das?", fragte ich ihn. "Keine Ahnung", antwortete er. "Still ihr beiden!", zischte Sherlock vom anderen Ende des Hauses.
Nach einer ganzen Weile hörte ich Sherlock sprechen. Er sprach über die Reihe Häuser, in der wir uns befanden. Jetzt hörte ich wie die Tür geöffnet wurde...
"Sherlock, was machen wir hier?", hörte ich Mary fragen. "Sie hat Recht! Was machen wir hier?" Ich riss meine Augen weit auf und musste mich wieder beruhigen. Das war Seb! Was macht er zum Teufel bitte hier? "Ihr wisst genau, warum ihr hier seid", antwortete Sherlock. "Sie wissen genau, dass wir Magnussen hätten ausschalten müssen", sagte Seb.
Bitte was?!
Ich merkte wie sich langsam Tränen in meinen Augen sammelten und ihren Weg über meine Wangen fanden. Er hatte auf Sherlock geschossen oder einfach zugesehen.
Ich konnte es nicht glauben! Er hatte mir etwas verschwiegen und fast meinen Bruder getötet.
Alles hörte sich so an, als würde es durch Watte zu mir durchdringen. Ich sah wie John aufstand und sich zu Mary und Seb wand. "Der Trick war leider, doch kein so einfacher Trick. Es tut mir leid, Mary und Sebastian", sagte Sherlock. Ich ging langsam aus der Ecke und stellte mich neben John. Seb und Mary sahen so aus, als würden sie jeden Moment umkippen.
Und ich hatte genau dieses Gefühl auch. Mein Herz schmerzte, weil zwei der wichtigsten Menschen in meinem Leben mich angelogen hatten. Ich stand einfach da und weinte weiter, unfähig ein Wort zu sagen...
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Hier ist das nächste Kapitel! Ich hoffe Euch gefällt es!
Eure
Dalver_friend

Die Schwester des Sherlock Holmes (Buch 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt