Die Hochzeit von Mary und John war bereits einige Wochen her. Ich wusste noch immer nicht, wer der Mann war von dem ich geträumt hatte. Und diese Unwissenheit gefiel mir überhaupt nicht.
Ich saß gerade auf dem Sofa, als plötzlich ein Gebrüll das Haus durchflutete. "Ich bin clean!" "Ja ja!", hörte ich John rufen. Na toll! "Sherlock?!", rief ich unsicher. "Nicht jetzt, Johanna!", rief er. Ich stand auf und stellte mich in die Tür meiner Wohnung. Sherlock war bereits eine Etage höher eingezogen. "Was hast du jetzt schon wieder verbockt?" "Nichts", sagte er und lief die Treppen hoch zu seiner Wohnung. John folgte ihm schnell und redete auf ihn ein. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, das war nun mal die Art von Sherlock und John. Ich drehte mich wieder um und nahm mir die Zeitung.
'Charles Augustus Magnussen steht vor Gericht!'
Sagte die Überschrift. "Uninteressant", murmelte ich und blätterte um. "Du bist wie Sher", sagte plötzlich jemand. Ich riss meinen Kopf hoch und erkannte verwundert Janine, eine der Brautjungfern von Mary. "Was machst du denn hier?", fragte ich sie sichtlich verwirrt. "Oh, du weißt es noch gar nicht... Sherlock und ich sind ein Paar!" Jetzt war ich noch verwirrter. Niemals im Leben! Sherlock, verachtet Gefühle! Er spielt bestimmt nur mit ihr! Oder?
"Oh, herzlichen Glückwunsch!", sagte ich schnell ein wenig lächelnd. Sie lächelte zurück und lief die andere Treppe herunter. Sie denkt wirklich, dass er Gefühle für sie hat! Die arme... Ich beschloss hoch zu gehen. Ich stand auf und lief die Treppe hoch. Jetzt kam mir John entgegen. "Wusstest du, dass Janine und Sherlock ein Paar sind?", fragte er. "Nein, ich habe es erst eben gerade erfahren", antwortete ich und lief die Treppe weiter hoch. Endlich kam ich an und stürmte in die Stube. Die Wohnung sah genau so aus wie meine und Seb's, nur die Tapeten unterschieden sich. Die Tapete hier oben war rot statt grün.
Ich rauschte durch die Wohnung und fand auch endlich Sherlock. "Was denkst du dir dabei Janine so auszunutzen?!", zischte ich. "Anders könnte ich meinen Fall nicht lösen...", sagte er mich nicht wirklich beachtend. "Das ist total... ich spreche es lieber nicht aus!", schrie ich. "Was interessiert dich ihre Gefühlslage?" "Wenn sie es heraus findet wird sie sich so fühlen, wie ich mich gefühlt habe als du plötzlich vor mir stands, nachdem ich für zwei Jahre hinter dir her getrauert habe." Ich sah ihn wütend an. "Weißt du eigentlich wie blöd das für mich war... ich habe gedacht, dass mir jemand den Boden unter den Füßen wegreißt, als würde ich in ein bodenloses Loch fallen... man fühlt sich dann belogen und betrogen... Ich will, dass ihr das nicht passiert, wegen meinem großen Arschloch-Bruder!" Ich drehte mich um und rannte förmlich die Treppen runter zu meiner Wohnung. Wieso verstand er das nicht? Gefühle sind nicht da damit man mit ihnen spielt! Sie sind da damit jemand etwas ausdrücken kann! Trauer! Freude! Angst! Oder etwas ähnliches! Ich knallte die Tür hinter mir zu und schmiss mich wortwörtlich auf das Sofa.
Einige Stunden später kamen plötzlich zwei Kerle und zerrten mich vom Sofa hoch. "Hey!", schrie ich und befreite mich aus dem Griff der zwei. Ich stellte mich in Kampfposition und wartete ihren nächsten Schritt ab. Der eine kam auf mich zu gelaufen und hob seinen einen Arm. Ich reagierte schnell, rannte in die entgegengesetzte Richtung und duckte mich unter seinem Arm hinweg. Jetzt stand ich an der Tür und konnte zu den Treppen. Doch ich freute mich zu früh... Ich erkannte wie von oben ein weiterer Kerl kam und von unten ebenso. "Und was hast du jetzt vor?", fragte Kerl, der von unten kam, gehässig. Ich sah zu meiner rechten die offene Tür in die Küche und stellte glücklich fest, dass sich noch keiner der Kerle dort postiert hatte. Ich rannte durch sie und rannte so schnell ich konnte zu meinen Schwertern, die in der dort lagen. Ich griff mir zwei und drehte mich zu den vier Kerlen. "Hat noch irgendwer eine Frage?", sagte ich lächelnd. Die vier wichen vor mir zurück. "Ganz ruhig", sagte einer. "Wenn es nicht auf die nette Weise funktioniert...", meinte ein anderer und kam mir wieder näher. Ich hielt meine Schwerter wieder etwas weiter hoch. Er holte langsam etwas hervor und offenbarte einen Elektroschocker. "Das wagen sie nicht!", sagte ich empört. "Und wie ich das wage!", sagte dieser bevor er abdrückte. Ich ließ die Schwerter fallen, als ein gewaltiger Schmerz meinen Körper durchzog. Ich merkte noch wie ich zu Boden fiel, bevor alles schwarz wurde....
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Hey ^_^ Hier ist dann endlich mal wieder ein neues Kapitel! Ich hoffe es gefällt Euch! Sorry für die etwas längere Wartezeit!
Eure
Dalver_friend
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Die Schwester des Sherlock Holmes (Buch 2)
FanficZwei Jahre nachdem Sherlock vom Dach des Barth's Hospitals sprang, konnte Johanna sagen, dass sie ein einigermaßen normales Leben wieder führte. Sie ist nun mittlerweile 18 Jahre alt und wohnt mit ihrem Freund zusammen, immer noch, in der ehemaligen...