Was ist Schicksal? Ist es eine höhere Macht die über unser Handeln und unser Fühlen entscheidet? Oder können wir unser Schicksal selbst lenken und unsere Bestimmung verändern? Um genau zu sein hatte ich mich nie wirklich mit diesem Thema beschäftigt...bis zu jenem Tag. Bis zu dem Tag der mein ganzes Leben veränderte und der mir zeigen sollte was es hieß zu Leben. Doch dieser Tag sollte noch lange in meinem Inneren versiegelt sein, denn ich teilte ihn mit niemandem. Niemand sollte erfahren welch unendliche Trauer ich an diesem Tag durchlitten hatte und niemand sollte je erfahren wie viele Tränen ich damals vergossen hatte. Niemand sollte je erfahren wie viele Tränen ich heute noch deswegen vergoss. Ich wollte nicht das irgendjemand die Tränen sah die still und heimlich den Weg über meine Wangen fanden und meine Augen rot färbten. Ich wollte nicht schwach sein, denn wenn ich schwach war würde sich das selbe von damals wiederholen. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich so und dieser Gedanke war zu jedem Zeitpunkt meines Lebens tief in mir verankert, doch nach und nach wurde mir von meinem Leben gezeigt...wie wertvoll es ist sein Leben zu genießen, denn es könnte jeden Augenblick vorbei sein. Und dann hatte man nicht mehr die Chance die Zeit zurückzudrehen. Man musste im Hier und Jetzt leben, jeden Augenblick dieses wertvollen Lebens in sich aufsaugen und vor allem sein Schicksal so bestimmen wie man es selbst wollte...
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Erschöpft stolperte ich den langen Weg entlang. Ich wusste nicht wann ich das letzte Mal in einem Dorf gewesen war, etwas getrunken, geschweige denn etwas gegessen hatte. Ich war schon so lange unterwegs, ich konnte kaum noch Himmel von Erde unterscheiden. In meinem Kopf drehte sich alles, ich war müde, kaputt und was hätte ich nicht alles für ein Glas Wasser hergegeben? Aber andererseits wusste ich auch, dass ich jetzt nicht aufgeben durfte. Im Grunde genommen hatte ich nichts mehr wofür ich hätte kämpfen können, aber meine Mutter hatte mir immer wieder gesagt ich solle niemals aufgeben. Sie hatte gesagt ich solle kämpfen und stark sein, denn das machte die Mitglieder des Yōso-Clans aus. Mit diesem Gedanken lief ich immer weiter...versuchte mich mit Gedanken am Leben zu erhalten. Ich war nun schon 15 Jahre alt und seit dem Tag an dem sich mein ganzes Leben geändert hatte, waren 7 Jahre vergangen. In dieser Zeit war ich viel gereist, war in etlichen Dörfern gewesen und hatte viel über die Welt gelernt. Dort wo ich herkam, lebten unser Clan und die anderen Dorfbewohner ziemlich zurückgezogen. Wir hatten keine ausgebildeten Ninjas die das Dorf beschützten beziehungsweise brauchten wir keine. Unser Clan verfügte über eine vererbbare Fähigkeit. Ich wusste nicht welche es war oder was sie bewirkte, ich wusste auch nicht ob ich sie jemals aktivieren würde oder sie vielleicht sogar schon einsetzte. Ich wusste nur das alle Mitglieder des Yōso-Clans weiße Haare und blau-grün gesprenkelte Augen besaßen. Leider konnte ich nie mehr über meinen Clan herausfinden, denn niemand wusste etwas genaueres...vor allem nicht seit DIESEM Tag.
Wieder einmal versuchten die Erinnerungen mich einzunehmen. Ich spürte wie die Bilder in meinem Kopf hervorkamen und kurz davor waren wie ein Film aneinandergereiht vor meinem Inneren Auge abzulaufen, doch ich wollte es nicht noch einmal durchleben. Ich hatte selbst ein Jahr nach diesem Tag noch Albträume gehabt...ich wollte es nicht wieder durchmachen müssen. Entschlossen drängte ich die unschönen Erinnerungen zurück und lief weiter den Weg entlang. Ich wusste, hier irgendwo in der Nähe musste ein Dorf sein. Ich hatte es einfach im Gefühl, doch auch wenn dieser Gedanke mich antrieb wusste ich genauso gut, dass die Kraftreserven meines Körpers sich langsam aber sicher dem Ende neigten.
Diesen Gedanken verdrängend konzentrierte ich mich wieder darauf schnellst möglich vorwärts zu kommen und dabei nicht wegen meiner unscharfen Sicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Um meinen Blick etwas zu klären, blinzelte ich meine Augen für einen Moment scharf und hob meinen Blick, um die Baumkronen vor mir bzw. in der Nähe abzusuchen. Und tatsächlich in einer nicht allzu weiten Entfernung entdeckte ich die hohen Mauern eines Dorfes...ob das Konoha war? Ich konnte es nur hoffen, doch selbst wenn nicht, Hauptsache ich war erstmal in Sicherheit. Meine letzten Reserven zusammen sammelnd beschleunigte ich meine taumelnden Schritte und verdrängte die schwarzen Punkte, die immer wieder drohten sich in mein Blickfeld zu schieben.
Nach ca. 10 Minuten, die sich für mich allerdings anfühlten wie Stunden, stand ich schließlich mit allen Kräften am Ende vor den Toren Konohas. Ich hatte es geschafft...ich hatte es tatsächlich geschafft...und das lebend. Einerseits war ich überglücklich, als mich diese Erkenntnis traf, doch andererseits...ich hatte nicht mehr genug Energie, um auch nur einen weiteren Schritt zu tun geschweige denn, auch noch an den Wachen vorbei zu kommen und mich beim Hokage zu melden. Eigentlich konnte ich mich sogar schon glücklich schätzen, dass ich mich noch gerade so auf den Beinen halten konnte. Was sollte ich also jetzt tun?
'Die Wachen, natürlich!' schoss es mir durch den Kopf und ich fixierte sie mit meinem Blick. Ob sie es nun gespürt hatten oder nicht, auf jeden Fall sahen sie in diesem Moment in meine Richtung und ich rang mir ein schwaches Lächeln ab. Ja, auch wenn ich wirklich verdächtig wirken musste, konnten sie mich nicht einfach hier draußen dem Tod überlassen oder? 'Doch das konnten sie, aber...' das würden sie sicher nicht. Bei meinem Gedankengang hatte ich die Augen für einen Moment geschlossen, doch noch bevor ich endgültig die Kontrolle über meinen Körper verlor und mir mein Bewusstsein entglitt, warf ich den beiden jungen Männern ein letzes erleichtertes Lächeln zu. In der Hoffnung sie würden es sehen und mir vielleicht zu Hilfe kommen. Ob es wohl endlich wieder Menschen geben würde, die mir mein Leben ließen und es nicht wie die vielen anderen zuvor versuchten zu nehmen? Ich konnte es nur hoffen, denn keine Sekunde darauf zog mich eine tiefe Schwärze in ihren Bann und ließ meinen Körper unkontrolliert zu Boden fallen.
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Destiny- The Last Member [Naruto Fanfiktion]
Fanfiction||Teil 1|| Vor nun schon 7 Jahren ereignete sich das schreckliche Unglück des Yōso-Clans, bei dem alle Mitglieder des Clans und die Bewohner des Dorfes in dem eben diese lebten umkamen. Am Ende blieb nichts weiter übrig, als ein großer Krater der al...