Shirose's Sicht
Als ich wieder zu mir kam, packte ich mir sofort an den Kopf. Von wegen es würde nur ein klein wenig weh tun, wenn ich nicht zum Ursprung meines Schmerzes gelaufen wäre, wäre vermutlich mein Kopf explodiert..."Und ist alles glatt gelaufen?" fragte Tsunade den Blondhaarigen, der sich gerade die Schweißperlen von der Stirn wischte. "Ja, und sie sagt die Wahrheit." antwortete er, als er sich lächelnd zu mir drehte und mein schmerzverzerrtes Gesicht mit einem Grinsen bedachte. "Nur war es offensichtlich nicht so schmerzfrei wie gedacht." fügte er hinzu, weshalb ich schnaubte. Von wegen...pff. Ich schüttelte leicht den Kopf, was dummerweise alles noch schlimmer machte und stand auf um zu Shizune zu laufen. Diese hielt immer noch meine Krücken von vorhin, die ich ihr sogleich abnahm und mich darauf stützte. Das Ganze war aber auch wirklich anstrengend gewesen..."Shizune du bringst sie wieder zurück ins Krankenhaus, Inoichi ich erwarte in einer Stunde einen ausführlichen Bericht." Damit verschwand sie aus dem Raum und wir machten uns zurück auf den Weg zum Krankenhaus.
Auf dem Weg dorthin quatschte Shizune mich zwar mit langweiligen Details über Tsunade zu, aber ich war sowieso in Gedanken versunken, also bekam ich kaum etwas davon mit. Als wir schließlich im Krankenhaus ankamen, brachte mich die Schwarzhaarige noch in mein Zimmer und verschwand dann. Ich hingegen legte mich erschöpft in mein Bett und starrte aus dem Fenster hinaus. Heute hatte ich so viel erfahren und erlebt und dennoch konnte ich einfach nicht schlafen. Mir schwirrten so verdammt viele Gedanken durch den Kopf, dass ich noch stundenlang wach lag und in den Sternenhimmel schaute, bevor ich endlich einschlief.
...
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, ich musste noch 2 Nächte zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, dann als ich schließlich entlassen wurde, brachte man mich zu Tsunade in den Hokageturm, wo man mir eine Wohnung zuteilte und etwas Geld zum Überleben mitgab tja und dann...dann wurde ich auch schon fortgeschickt um mich etwas im Dorf umzusehen und meine Wohnung zu suchen. Lustige Angelegenheit sag ich euch, vor allem wenn man sich in dem Dorf so gar nicht auskannte, aber naja. Nach einigen Stunden hatte ich es ja dann doch noch gefunden und war sogar noch Ramen essen gewesen bei...wie hieß er gleich? Ichiraku? Ja irgendetwas in der Art und jetzt? Jetzt stand ich in meinem neuen Zuhause und wusste nicht wohin mit mir. Ich hatte weder eine Arbeit, obwohl ich mir wirklich überlegen sollte, ob ich mir nicht vielleicht eine suchte, noch kannte ich hier irgendwen, mal abgesehen vom Hokage und Shizune, aber die sollte ich wohl besser in Ruhe lassen...also was tun mit so viel Freizeit? Genau mit diesem Gedanken war ich schlussendlich zu einem leeren Trainingsplatz aufgebrochen und stand nun auf diesem: Ja, ich würde jetzt trainieren.
Zuerst dehnte ich mich einmal ausgiebig, ehe ich einige Runden um den Platz rannte und zwischendrin ein paar Sprintanläufe machte. Danach machte ich noch einige Sit-ups und Liegestützen, bevor ich mich an einen Baum hängte um dort Klimmzüge auszuführen. Ich trainierte mein Taijutsu an einem Baum und feilte noch ein wenig an meinen Jutsus, um mich danach erschöpft an einen Baum zu lehnen und meine Augen zu schließen. Moment- konnte es sein das ich beobachtet wurde? Ich hatte doch ganz deutlich eine leichte Präsenz gespürt. Konzentriert schloss ich die Augen und setzte mich in einen Schneidersitz, um zu meditieren. Tatsächlich, auch wenn er versuchte seine Präsenz zu unterdrücken konnte ich ihn ganz genau spüren. Er saß in den Bäumen hinter mir und...las? Moment, woher wusste ich das überhaupt? Es kam mir so vor als wäre kurz ein verschwommenes Bild durch meinen Kopf gehuscht. Als würde ich direkt vor ihm sitzen...komisch. Allerdings konnte es mir doch auch vollkommen egal sein, ob da nun jemand saß oder nicht? Ich spürte deutlich das er keine bösen Absichten hegte. Diese Gedanken abschüttelnd meditierte ich noch für weitere 2 Stunden, ehe ich mich endlich wieder auf den Heimweg machte. Als ich so durch die Stadt schlenderte, sah ich auch einen Waffenladen. Sollte ich dort vielleicht mal reinschauen? Andererseits...ich brauchte das Geld für Essen...aber es waren Waffen...okay, eindeutig die Waffen. Essen wurde doch eh überbewertet. Damit betrat ich das Geschäft und blickte mich etwas um. Vielleicht wäre es nicht schlecht sich einige Kunais und Shuriken zu kaufen, ein paar Rauchbomben wären auch nicht verkehrt und..- ich stockte, als mir etwas ins Auge fiel, das mich schier in seinen Bann zu ziehen schien. Es waren ein paar, also zwei, schwarze Tessen. Das waren diese Fächer die man im Kampf verwenden konnte und um ehrlich zu sein hatte ich mir schon immer gewünscht mit diesen kämpfen zu können, doch immer wieder hatte ich kein Geld oder wurde weggescheucht bevor ich auch nur welche hätte entdecken können. Doch jetzt, jetzt lagen sie vor mir. Sie waren wie schon gesagt schwarz und hatten eine verschnörkelte Verzierung, die ebenfalls in schwarz gehalten war. Dazu trugen sie an den Enden schwarze Klingenspitzen und waren gezackt. Sie waren einfach...perfekt! Ich wollte gerade einen von ihnen in die Hand nehmen, als ich von einer Stimme aufgehalten wurde. "Diese Stücke stehen nicht zum Verkauf frei, junge Dame. Und sie dürfen auch nicht berührt werden, es tut mir leid." sagte eine männliche Stimme, weshalb ich meine Hand zurückzog und die beiden Fächer von oben musterte. Sie...schienen mich wirklich anzuziehen und der Drang sie in die Hand zu nehmen wurde ebenso immer größer, desto länger ich vor ihnen stand. Außerdem wusste ich nicht ob ich es mir einbildete, aber ich dachte gesehen zu haben, wie die Verzierung bei beiden etwas aufgeleuchtet war, als ich meine Hand nach ihnen ausgestreckt hatte. "Weißt du, diese beiden Fächer sind etwas ganz besonderes. Sie stammen ursprünglich vom Yōso-Clan aus Shirigakure. Diese beiden Stücke sind schon seit Generationen in unserem Familienbesitz, musst du wissen. Sie wurden uns schon vor über hundert Jahren von einer Frau namens Shirisu Yōso überreicht, nachdem meine Vorfahren sie vor einem Überfall gerettet hatten. Tja und jetzt stehen sie hier." erklärte eine alte Dame die auf einmal neben mir stand und wohl beobachtet hatte wie ich nach den Fächern greifen wollte. Als ich allerdings hörte, dass diese Fächer aus meinem Clan stammten..."Leider wurde der komplette Clan schon vor einigen Jahren durch einen schrecklichen Unfall vernichtet und so gibt es keine Möglichkeit mehr für uns diese heiligen Fächer an ihre Nachfahren weiterzugeben." fuhr sie fort, weshalb ich mich leicht zu ihr drehte und ihr lächelnd in die Augen sah. Sollte ich mit ihr reden? Oder sollte ich nicht? Ach egal, was sollte sie mich schon groß fragen, sie dachte doch eh es wäre damals ein dummer Unfall gewesen..."Mein Name ist Shirose Yōso und Shirisu...war meine Urgroßmutter." sagte ich und war erstaunt wie klar meine Stimme, trotz der Tatsache das ich kaum sprach, klang. Die alte Frau stolperte hingegen erschrocken einen Schritt zurück, ebenso wie ihr Mann, während sie mich ungläubig anstarrten. "D-Du...wie kann das sein? Aber du hast weiße Haare und...die Augenfarbe stimmt auch...außerdem bist du ihr wie aus dem Gesicht geschnitten." stotterte der Mann und kam um den Verkaufstresen herumgelaufen, um sich neben seine Frau zu stellen und sie zu stützen. "Ich habe den Unfall damals als Einzige überlebt und bin seitdem von Land zu Land gereist." sagte ich immer noch lächelnd und spürte wie meine Stimme wieder etwas kräftiger wurde. "Das ist ja..." - "...unglaublich." vervollständigten sie ihren Satz gemeinsam und starrten immer wieder zwischen mir und dem Fächer hin und her. "Und du stammst auch wirklich aus diesem Clan? Du bist keine Nachahmerin?" fragte der Opa fast schon drohend und zeigte auf meine Haare. "Nein...meine Haare sind nicht angeklebt, sie sind echt, genauso wie alles andere an meinem Körper. Aber, wenn sie mir nicht glauben, kann ich es ihnen gerne beweisen." Mit diesen Worten griff ich sanft nach den beiden Fächern und sah diesmal ganz deutlich wie die Verzierungen anfingen in einem strahlenden hellblau zu glühen. Als ich sie schließlich in der Hand hatte, fingen sie richtig an zu leuchten...unglaublich. So etwas hatte ich noch nie gesehen, es war einfach wunderschön. Vor allem, da ich ganz genau beobachten konnte, wie sich die Farben ganz blass veränderten, bis sie einmal den kompletten Regenbogen durchhatten. "Du bist wahrlich eine Yōso, Kindchen. Wenn das so ist, dann möchte ich dir diese Stücke gerne schenken. Du bist bei uns immer herzlich willkommen." lächelte die alte Frau und legte ihre Finger um die meinen um mir den Fächer richtig in die Hand zu drücken. Daraufhin musste auch ich lächeln, ehe ich ihr um den Hals viel und mich tausend Mal bedankte. "Schon gut, Kindchen, aber wolltest du nicht noch etwas anderes?" fragte der Opa auf einmal und deutete auf einige Kunais und Shuriken die ich einfach so irgendwo hingelegt hatte, als ich auf die Fächer zugegangen war. "Oh stimmt, ich wollte mir ja neue Ninja Ausrüstung kaufen." lachte ich und wollte schon meinen Geldbeutel hervorziehen, als sie auch das abwinkten. "Lass es stecken, Kleines. Nimm es dir einfach, du hast es dir redlich verdient." Meine Augenbrauen wanderten gen Himmel. "Was habe ich denn groß getan?" fragte ich verwirrt. "Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben diese wertvollen Fächer jemals wieder an die rechtmäßigen Erben weitergeben zu können, doch dann bist du gekommen und hast und gezeigt, dass du es wert bist diese Stücke zu führen. Also hast du uns heute eine Last von den Schultern genommen, die nicht einmal der Hokage hätte stemmen können." erklärte die Frau und klopfte mir lächelnd auf die Schulter. Ich konnte allerdings nur seufzen, es war ja wirklich nett, dass sie sie mir schenken wollten, aber auch die anderen Sachen? War das nicht etwas zu viel des Guten? Außerdem fühlte ich mich gerade als würde ich ihnen wie ein elendiger Dieb das Geld aus den Taschen ziehen. "Nun nimm es schon und dann geh, bevor ich es mir anders überlege." lachte der Opa, weshalb ich auch ihn umarmte und dann mit einem "Vielen Dank!" und neuen Waffen aus dem Laden stürmte. Ich hatte jetzt tatsächlich zwei Waffen. Und dann auch noch Tessen! Ich liebte diese Kampffächer! Ich hatte schon damals bei der alten Frau in Rikugakure einige Übungen und Bewegungen ausgefeilt die ich beim Kampf mit dem Fächer einsetzen konnte, doch es war eben nie dazu gekommen mir welche zu besorgen...ob das hier Schicksal war?
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Destiny- The Last Member [Naruto Fanfiktion]
Fanfic||Teil 1|| Vor nun schon 7 Jahren ereignete sich das schreckliche Unglück des Yōso-Clans, bei dem alle Mitglieder des Clans und die Bewohner des Dorfes in dem eben diese lebten umkamen. Am Ende blieb nichts weiter übrig, als ein großer Krater der al...