Kapitel 9 Gespräche

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Zum Glück hatte niemand etwas von Ginnys Wutausbruch in der Bibliothek mitbekommen! Sonst hätte es sich bestimmt wie ein Lauffeuer verbreitet und es hätte sicherlich nicht lange gedauert, bis auch die Lehrer Bescheid wussten. Am Abend ging Ginny zusammen mit Blaise und Malfoy in die Große Halle. Malfoy wirkte irgendwie seltsam betrübt und still. Er machte zu ihrer Überraschung auch keine gemeine Bemerkung wegen vorhin in der Bibliothek. Die drei setzten sich an den Slytherin Tisch. Ginny hatte keinen Hunger. In letzter Zeit hatte sie nur ziemlich wenig gegessen. Warum, wusste sie selbst nicht so genau.

Blaise, dem das wohl aufgefallen war, fragte: „Gin, möchtest du denn nichts essen?" Sie schüttelte den Kopf: „Ich habe keinen Hunger!" Blaise schaute sie besorgt an, sagte jedoch nichts mehr.

„Dracy, machst du heute wieder mal was mit mir?", hörte Ginny Pansy von der anderen Seite des Tisches mit ihrer nervtötenden Quietschstimme fragen, sie wendete ihren Blick zu dem Mädchen. Pansy schaute zu Draco, hatte ihren besten Hundeblick aufgesetzt und sah damit einfach nur erbärmlich aus.

„Ich habe echt keine Zeit, Pansy!", sagte Malfoy gereizt und wandte sich wieder seinem Essen zu, wohl in der Hoffnung sie würde ihn in Ruhe lassen. Aber Pansy dachte nicht mal daran. „Ach komm schon, Dracy, seit du die ganze Zeit mit Klein Weasley zusammen bist, hast du gar keine Zeit mehr für mich!", Pansy packte Malfoys Arm, sodass er sich wieder zu ihr drehen musste.

„Pansy, hast du nicht gehört? Ich habe keine Zeit!", meinte er nun langsam aufgebracht und versuchte sich von ihr zu befreien.

„Na komm schon Dracy, ich bin doch deine Freundin!", sagte Pansy zuckersüss und packte Malfoys Arm noch ein bisschen fester. „Hast du es immer noch nicht kapiert?! Ich will nichts von dir und jetzt lass mich in Ruhe!", schrie Malfoy und entriss Pansy, die ihn nun eingeschüchtert anschaute, seinen Arm.

„Können wir gehen?", fragte Malfoy an Ginny gewannt, die das Geschehen nur stumm beobachtet hatte. Sie nickte und verlies mit ihm die Große Halle. Als sie durch einen unbelebten Korridor liefen, meinte Malfoy plötzlich leise: „Tut mir Leid, wegen der Bibliothek. Ich bin zu weit gegangen, sowas hätte ich nicht sagen dürfen!"

Ginny traute ihren Ohren kaum, als sie das hörte. „Schon okay", murmelte sie genauso leise und konnte es kaum fassen, dass Draco Malfoy sich gerade bei ihr, Gryffindor und Blutsverräterin entschuldigt hatte.

„Tschau, wir treffen uns Morgen wieder vor der Großen Halle!", verabschiedete sich Malfoy, als sich ihre Wege trennten. „Okay, Tschüss, bis morgen", meinte Ginny und lief in Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum. Sie kletterte durch das Porträtloch in den Gemeinschaftsraum, erleichtert stellte sie fest, dass er noch ziemlich leer war und sich weder Harry noch Hermine darin befand.

Sie lief durch den Gemeinschaftsraum und wollte gerade die Treppe zum Mädchenschlafsaals hinaufsteigen, als sie plötzlich jemand nach ihr rufen hörte: „Ginny, komm doch zu uns!" Zögernd drehte sie sich um und lief zurück in den Gemeinschaftsraum. Dean, Seamus und Neville saßen auf einem der Sofas. Vorsichtig setzte sich Ginny neben Dean, seit ihrer Trennung hatten sie nicht mehr viel miteinander gesprochen.

„Tut mir echt leid, wegen Harry. Ich hätte nicht gedacht, dass er und Hermine sowas tun würden!", sagte Seamus mitfühlend.

„Schon okay, besser ich habe es herausgefunden, als wenn es so weitergegangen wäre und ich es nie erfahren hätte!", meinte Ginny traurig.

Dean nickte meinte ernst: „Nur damit du es weißt, wir sind immer für dich da, wenn du uns brauchst!"

Ginny nickte dankbar: „Danke, das ist echt lieb von euch!"

„Aber das ist doch selbstverständlich", meinte Dean und lächelte sie aufmunternd an.

„Ginny, weisst du, was mich auch noch interessieren würde, warum du eigentlich immer mit Malfoy und Zabini zusammen bist?", fragte Neville neugierig.

„McGonagall hat neue Strafen eingeführt und ich muss eine Woche mit Malfoy verbringen und Zabini ist gar nicht mal so übel, wie alle denken, eigentlich ist er ganz in Ordnung!", meinte sie nachdenklich.

„Oh Ginny, bei dem würde ich besser aufpassen. Du hast bestimmt auch schon davon gehört, wie vielen Mädchen er bereits das Herz gebrochen hat!", meinte Seamus besorgt.

„Wir sind ja nur Freunde!", antwortete Ginny schulterzuckend.

„FREUNDE?!", die drei starrten sie etwas geschockt an. „Ja, Freunde, habt ihr ein Problem damit?", fragte Ginny und beäugte sie misstrauisch. „Nein, natürlich nicht. Wir wollten dich nur warnen!", meinte Dean beschwichtigend, blickte Ginny dabei aber besorgt an, als hätte er Angst, einer der beiden Slytherins könnten ihr etwas antun.

Verflucht Ginny Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt