Kapitel 11 Alleine

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Ginny blinzelte und strich über ihr tränenverschmiertes Gesicht. Hagrid stand neben Blaise und schaute Ginny mit besorgtem Gesichtsausdruck an. Mit einem bösem Blick zu Malfoy fragte er: „Hat er dir das angetan?"

Ginny schüttelte den Kopf. „Soll dich jemand in den Krankenflügel bringen?", fragte Hagrid besorgt weiter.

„Nein, nein, mir geht's schon wieder besser!", flüsterte sie mit leiser noch immer zittriger Stimme.

„Nun, ich denke nicht, dass du so noch weiter am Unterricht teilnehmen kannst, geh doch schon mal mit jemandem vor. Hermine?", er schaute sich suchend nach Hermine um.

„Äh Hagrid, also ich gehe lieber mit Blaise schon mal zum Schloss, wenn das in Ordnung ist?", meinte Ginny vorsichtig.

„Äh klar", murmelte Hagrid sichtlich verwirrt.

Ginny und Blaise liefen schweigend nebeneinander den Weg zum Schloss hinauf.

„Ginny, ich hab dich gehört!", durchbrach Blaise plötzlich die Stille. „Vorhin, als du 'Bewusstlos' warst!", fügte er noch hinzu.

Ginny schaute ihn ängstlich an und fragte stirnrunzelnd: „Was habe ich denn gesagt?"

„Du hast gesagt: Nein, nein, er darf nicht zurückkehren!", meinte er, während er sie von der Seite her genau beobachtete und anscheinend auf eine Reaktion ihrerseits wartete. Sie schaute zu Boden. Sie konnte sich noch haargenau an die Vision oder was auch immer das war erinnern.

„Gin, was hast du gesehen?", fragte Blaise fast schon zögerlich nach. Ginny lief schweigend weiter. Sie konnte es ihm nicht erzählen! Er würde sie für verrückt halten! Plötzlich packte Blaise ihren Arm und brachte sie so zum Stehen. Er schaute sie mit seinen haselnussbraunen Augen besorgt: „Du kannst mir vertrauen Gin!"

Sie schüttelte den Kopf und schluckte einmal schwer, bevor sie dann sagte: „Du würdest mich für verrückt erklären!"

„Das würde ich nie tun!", meinte Blaise mit ernster Mine. Sie entriss ihm ihre Hand und lief weiter in Richtung Hogwarts.

„Wenn du es mir nicht verrätst, werde ich es eben selbst herausfinden!", rief ihr Blaise verletzt hinterher. Er hatte wirklich gedacht, dass sie Freunde wären und dass Ginny ihm vertrauen würde. Aber offenbar hatte er sich getäuscht!

„Blaise, es ist nicht wegen dir! Aber ich möchte meinen letzten Freund nicht auch noch verlieren!", sie blieb stehen und blickte ihn voller Trauer an.

„Ich dachte du vertraust mir!", schrie er schon fast. „Das tue ich ja auch, aber... aber du weißt nicht, was ich gesehen habe!", sie schluckte schwer, als er sich einfach umdrehte und davonging

„Blaise, bitte, versteh mich doch!", rief sie ihm verzweifelt hinterher. Er blieb stehen, drehte sich um und schaute sie verletzt an: „Weisst du, ich dachte, wir sind Freunde!"

„Das sind wir doch auch!", Ginny schaute ihn flehend an. „Anscheinend nicht, denn Freunde vertrauen sich und du vertraust mir nicht!", mit diesen Worten lief er weiter in Richtung Schloss. „Bitte, Blaise!", Tränen strömten über Ginnys Wangen, jetzt hatte sie auch noch ihren letzten Freund verloren.

Verflucht Ginny Weasley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt