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Ich liege in meinem Zimmer und kann nicht schlafen. Irgendetwas ist da draußen, dass spüre ich ganz genau. Aber raus lassen würden mich meine Eltern eh nicht. Dafür sind sie viel zu umsorgt. Ich schiebe die Vorhänge beiseite und blicke in die schwarze Nacht hinein.
Nichts. Doch, da.
Ein schwarzer Schatten huscht von unserer Eingangstür zurück zur Mülltonne. Der Schatten scheint von hier oben deutlich ein Mensch zu sein. Für eine Katze oder ein streunenden Hund ist er viel zu groß und langezogen.

***

Ich stehe auf und schleiche in meinem Schlafanzug die Treppen runter. Ich weiß, dass ich nach dem, was ich gerade gesehen hab, eh nicht mehr ruhig schlafen kann und es spricht ja nichts gegen ein bisschen frische Luft.
Meine Eltern liegen schon im Schlafzimmer, aber an dem Licht, was durch den Türschlitz zu mir nach draußen scheint, kann ich erkennen, dass sie noch wach sind.
Auf Zehenspitzen laufe ich in den Flur, vorbei an der Küche und dem Wohnzimmer. Vor der Haustür bleibe ich unschlüssig stehen. Aber dann siegt doch die Neugier und ich öffne die Tür und lehne sie dann ganz leicht wieder an, damit ich nachher auch wieder rein komme.

***

Sofort empfängt mich die kühle Nachtluft Alexandrias und ich stehe im Dunkeln. Nur der Schein der nächtlichen Straßenlampen erhellt unseren Vorgarten. Ich scanne die Umgebung doch kann keine Menschenseele mehr sehen.
Ich will mich schon umdreh, da löst sich ein Schatten von der Mauer am Ende unseres Grundstückes und rennt so schnell es geht zur anderen Seite, an der ebenfalls eine Mauer beginnt. Ich weiß nicht, ob es die Vorsicht, die meine Eltern mir vorleben und mir somit jedes Nervenkitzeln verbietet, oder einfach nur der Übermut ist, aber ich will unbedingt wissen, wer oder was das ist.
Also laufe ich an die Hauswand gedrängt den Teil bis zum hinteren Gartentor und beeile mich über die Rasenfläche zu kommen. Am Tor öffne ich es, wobei es einen langgezogenen, quitschenden Ton von sich gibt.
"Mist!", fluche ich flüsternd. Mindestens jetzt war die Person gewarnt und wusste, dass jemand hier war.

***

Trotz alledem lief ich auf den Gehweg und sah mich nach allen Seiten um. Als ich niemanden sah,
wollte ich wieder zurück, doch plötzlich hielt mir jemand ein Tuch vor die Nase. Als ich merkte, dass es mit irgendetwas getränkt war, versuchte ich nicht zu tief
einzuatmen, da es denkbar war, was mir da gerade vor die Nase gehalten wurde. Trotzdem schlug ich wie wild um mich, doch dadurch verstärkte sich der Druck auf das Tuch nur noch und zusätzlich nahm mich ein Arm in den Schwitzkasten.
Das Letzte was ich sah, bevor alles schwarz wurde, war meine Mutter, die über den Rasen entlang
angerannt kam.

Ich hoffe euch gefällt meine neue Story. Würde mich über Feedback oder "einen Stern" freuen.

Agent 16 - Das Boot Camp (ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt