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Als ich meine Augen öffnete umfing mich Dunkelheit. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Kopf und mir wurde wieder bewusst, was passiert war. Ich wurde gekidnappt oder zumindest so etwas in die Richtung. Die Luft hier roch alt und muffig. Als sich meine Augen langsam an das Schwarz um mich herum gewöhnten, sah ich, dass ich mich in einem kleinen Raum, auf einem Stuhl gefesselt befand. Fuck! Ich wollte hier raus.

***

Schreien würde nichts helfen, dann würde die Person nur wieder zurückkommen und aller Wahrscheinlichkeit dafür sorgen, dass ich gar nichts mehr sagen kann. Als ich versuchte die Fesseln um meine Hände zu lösen, schnitt ich mich an etwas spitzen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich hatte echt keine Lust mit 15 Jahren in einem grauen, verstaubten Raum zu verbluten. Moment, wenn es etwas Spitzes an diesem Stuhl gibt kann ich die Fesseln vielleicht damit durchschneiden. Nach etlichen Versuchen klappte es tatsächlich. Jetzt war es ein leichtes die Schnüre um meine Beine zu lösen. Ich rannte zur Tür und rüttelte an der Klinke, doch wie erwartet war diese abgeschlossen. Erstaunt stellte ich fest, dass sie nur aus morschem Holz bestand. Das war das erste Mal, dass mich die ganze Situation hier verwunderte. Ich meine wer sperrt jemanden in solch eine Zimmer? Ich schmiss mich mit voller Wucht gegen die Tür, wobei diese ein ächzendes Geräusch von sich gab. Danach folgten ein gezielter Tritt mit dem Fuß und ein Schlag mit dem Elenbogen in die Mitte. Krachend gab die Tür nach und zerbarst in alle Richtungen. Ich kletterte durch das Loch und dankte meinen Eltern innerlich dafür, dass sie mich zu gefühlt zigtausend Selbstverteidigungskursen geschickt haben.

Ich stand jetzt auf einem spärlich beleuchteten Flur, von dem zwei weitere Türen abzweigten. Als ich nach links und rechts schaute sah ich auf beiden Seiten eine Abzweigung. Ich lief einen Schritt in eine Richtung und merkte einen starken Luftzug. Wo es Luft gibt muss auch ein Ausgang sein. Ich schlich mich noch bis zum Ende des Flures und versicherte mich, dass weder jemand hinter noch vor mir war, dann rannte ich los.

***

In der Schule war ich im Leichtathletikkurs und hatte daher auch eine recht gute Kondition. Ich drehte mich immer wieder um sicher zu gehen, dass ich keinen Verfolger habe. Dann stand ich endlich vor einer Tür. Natürlich war sie verschlossen.

Ich schaute mich verzweifelt nach einem Schlüssel um und fand ihn auch. Allerdings wird es wohl nicht ganz so einfach an ihn ranzukommen, da er direkt über einer Tür hängt. Selbst mit Anlauf könnte ich niemals so hoch springen. In diesem Moment hörte ich Schritte. Shit...

Agent 16 - Das Boot Camp (ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt