Ømega (Alec Lightwood)

Najade

"Du kannst es ruhig zugeben, dass du unglaublich scharf auf den Schwarzhaarigen bist." grinste Luke mir entgegen, als er in der Küche stand und kochte mir irgendwelche Pasta, während ich mir bereits Chips in den Mund stopfte. "Halt die Klappe, der einzige der scharf auf jemanden ist bist du und zwar auf Izzy." Er begann pervers zu grinsen, wieso musste mein bester Freund genau so ein 0815 Checker sein? Wieso mochte ich ihn eigentlich? "Izzy, so heisst sie also... sie ist schon scharf..." "Hab ich gesagt, dass ich etwa über deine hormongesteuerten Fantasien erfahren will?! Nein!" knurrte ich angeekelt und griff wieder in die Chips Packung, doch er nahm sie mir weg. "Hey!" "Ich koche hier für dich und du stopfst dich hier mit fettigen Chips voll?!" "Wärst du schneller, wäre es nicht so gelaufen." motzte ich und wollte wieder nach den Chips greifen, doch er schmiss sie in den Müll. "Du hast doch einen an der Klatsche!" motzte ich. "Sagt die Auftragsmörderin." entgegnete er grinsend. "Das war mega die Essensverschwendung." "Was bist du? Ein Ökofreak?" Ich stöhnte müde auf und liess mich ganz aufs Sofa fallen. "Nein, im Gegensatz zu dir bin ich keine vom Lichtenvolk, du bist also der Ökofreak von uns!" Natürlich war ich keine vom Lichtenvolk, aber so etwas ähnliches. In der Mythologie nannte man mich eine Najade, in der Mythologie wurde eine Najade als Meeresnymphe, also eine Art beschützerischer Geist des Meeres beschrieben, natürlich war ich kein Geist, ich war eigentlich ein normaler Mensch, hatte einfach einpaar Zusatzgaben einer Nereide. Das beinhaltet die Kontrolle über Wasser, den Beschützerinstinkt zur Natur und ein elben-ähnliches Aussehen. Meine Ohren waren leicht spitz, meine Augen hatten ein Meeresgrün, hohe Wangenknochen und lange, braune Haare. Ansonsten war ich vollkommen normal, genauso wie Luke würde man, wenn man von unserem Aussehen absah, nie darauf kommen, dass wir Naturgeister waren. Ich, mit meiner wilden, leicht aggressiven Art und er, mit seinem verfluchten Pokerface... wir passten nicht zu den anderen Naturgeister und ich denke genau dies hat uns zusammengeschweisst. Meine Eltern waren schon ziemlich früh gestorben, ermordet, keine Ahnung wie oder von wem, doch das, was zählte war, dass mich Lukes Familie damals aufgenommen hatte, mich aufgezogen hatte und deshalb war er auch mein Bruder, wenn auch nicht blutsverwandt. Nun, wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, wie es dazu kam, dass eine Meeresnymphe zu einer Auftragsmörderin wurde, das ist eine längere Geschichte und um sie jetzt zu erzählen hatte ich ehrlich gesagt keine Lust.

Am Esstisch schlang ich wie üblich das Essen runter, während Luke irgendetwas über seine neuen Eroberungen erzählte, doch nachdem er irgendetwas über eine Mara und dann eine Tina erzählt hatte, wurde er ernst. "Anson Pangborn hat einen Bruder." "Ich weiss." mampfte ich. "Dir ist klar, dass der sich rächen wird, oder?" murmelte er und ich nickte leicht, nachdem ich einen weiteren Löffel dieser leckeren Pasta in meinen Mund geschoben hatte. "Er wird Omega suchen, weisst du wie viele das bereits tun. Ich habe viele Feinde, aber niemand davon weiss, dass ich Omega bin, Pangborns Bruder wird es auch nicht herausfinden." "Hoffen wir es." "Sei nicht so ernst, wir haben hunderttausend Dollar verdient... wir sollten feiern." "Seit wann bist du denn die Partykanone, normalerweise bist du immer die, die alles ernst nimmt." "Seit du meine Rolle übernommen hast, normalerweise würdest du jetzt Champagner trinken und dich in Geld wälzen." "Vielleicht mache ich mir ja Sorgen..." "Etwa um mich?" "Nein, um mich, was passiert mit mir, wenn er dich tötet..." So ein Vollpfosten, natürlich wusste ich, dass das nur Spass war, dennoch würde er noch dafür bezahlen.

Der Tag verging und ich vermisste mein Bett, in den letzten fünf Tage hatte ich nicht wirklich viel geschlafen, die Ketten hatten irgendwie dabei gestört. Auf jeden Fall brauchte ich diesen Schlaf, denn wer weiss, vielleicht würde sich ja schon morgen jemand melden und mir ein neues Ziel nennen.