Versöhnung

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Luke blickte mich überrascht an, als ich in den Raum trat, doch alles was ich tat, war ihn in meine Arme zu schliessen. "Es tut mir leid, Brüderchen." flüsterte ich und hörte noch, wie Jace im Hintergrund irgendetwas davon murmelte, dass ich mächtige Stimmungsschwankungen hätte. "Ich weiss das mit Meliorn." Er sah mich so an, als würde er versuchen, den Schmerz nicht zu zeigen, doch ich sah, wie sehr ihn das mitnahm. "Soll ich ihn für dich töten?" flüsterte ich leise, was ihn leicht zum lächeln brachte. "Nein, jetzt mal ganz im Ernst, Luke, er kommt mir merkwürdig vor und bekannt, hatte ich einmal einen Fall, der mit ihm zu tun hatte?" flüsterte ich und sah ihn fragend an. "Frag ihn doch, die Leute vom Lichtenvolk können nicht lügen." "Hab ich schon... er sagte nein." Luke zuckte mit seinen Schultern. "Wäre auch zu schön gewesen, wäre er ein Arsch und du hättest ihn töten können." murmelte er. Ich konnte ihn nicht mehr so sehen. "Luke, ich denke du solltest heute Abend mal wieder ein wenig raus, das tun, was du sonst immer tust, Abstand nehmen von... von uns." Ich wollte Izzy sagen, liess es dann jedoch bleiben. "Ich kann doch ni..." "Luke, du bist mein Bruder, du bist der witzigste Typ, den ich kenne und ausserdem siehst du hammer aus, du gehst heute Abend aus und hast Spass, denk nicht an uns." Er nickte und versuchte ein kleines Lächeln zustande zu bringen. "Tut mir leid, was ich gesagt habe..." "Hast du es denn ernst gemeint? Hast du Mitleid mit mir?" fragte ich und für mich war das mehr als nur eine einfache Frage. Ich wollte kein Mitleid. "Liv, du bist unheimlich stark... aber ja, ich hatte schon immer Mitleid mit dir." Tränen bildeten sich in meinen Augen, ich nickte leicht verstehend. "Wenigstens bist du ehrlich." flüsterte ich.

Ich setzte mich wieder neben Alec, er sah mich ein wenig besorgt an, doch ich griff nur nach seiner Hand und so schien er sich ein wenig zu beruhigen. "Liv, wenn er vom Lichtenvolk kommt und du ihn zu kennen scheinst... vielleicht hast du ihn ja in der Nacht gesehen." rief Luke und verschwand dann aus dem Raum. Ich wusste genau, welche Nacht er meinte. "Was meint er?" fragte Alec und schob so meine Gedanken beiseite. "Meliorn, es hat Luke ziemlich mitgenommen, dass deine Schwester etwas mit ihm hat." murmelte ich. "Er mag sie wirklich, Luke mag Izzy." "meine Schwester und ihre Elbenliebhaber." murmelte er eher unerfreut. "Naja, weisst du, ich unterscheide mich auch nicht wirklich von einem Elb, das bedeutet, du bist ihr wohl ähnlicher, als du denkst." grinste ich ihn an. Er küsste mich kurz, bevor Jace aufstand und verschwand, nachdem er murmelte, dass er so viel Romantik nicht mehr aushalten könne. "Wollen wir trainieren?" grinste ich, er nickte und so trennten wir uns, um uns umziehen zu können.

"Meliorn." sagte ich uninteressiert, als ich ihm alleine auf dem Gang begegnete. "Wie ist dein Name?" Seine Stimme war ein wenig verdächtig, es klang, als interessiere er sich total für mich, aber nicht auf diese süsse Art. "Liv." sagte ich nur, da ich, wenn ich nichts gesagt hätte, mich wahrscheinlich noch verdächtiger gemacht hätte, auch wenn ich noch nicht wusste, für was er mich überhaupt verdächtigte. Ich wollte weiter zum Trainingsraum laufen, als er mich am Arm zurückhielt, wieder kam das kalte Gefühl hoch und als ich mich umdrehte, erinnerte ich mich. "Fass mich nicht an!" zischte ich und versuchte meine Hektik und meine Angst zu verbergen. Leicht überrascht zog er seine Hand dann jedoch wieder zurück, begann dann jedoch wieder zu grinsen. "Was ist denn los?" lachte er. "Sag mal, Meliorn, ich habe gehört, Elben vom Lichtenvolk könnten nicht lügen, stimmt das?" "Ja." antwortete er. "Bist du dir sicher, dass wir uns noch nie gesehen haben?" Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte alles, was er als nächstes tat. Er zuckte nicht mit den Wimpern, er tat nichts, was darauf schliessen würde, dass er log. "Nein, wie schon gesagt, ich wüsste nicht wo." sprach er. Die Anspannung in mir verschwand und so drehte ich mich wieder um, um zum Trainingsraum zu gehen. "Schon einmal etwas von Najaden gehört?" rief er mir plötzlich nach, ich versuchte normal zu reagieren. "Nein." "Grauenvolle Geschöpfe und doch so mächtig." grinste er, er wusste es definitiv und er konnte sich auch definitiv noch an mich erinnern, dieser verdammte Hurensohn hatte mich schliesslich festgehalten, als sie mich töten wollten, in der Nacht, als meine Familie starb und dafür würde ich ihn heute Nacht töten.

Ømega (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt