Draussen

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Liv pov.
"Schwesterchen... du darfst raus." Ich sah vom Boden auf und sprang sofort auf, keine gute Idee gewesen, ich hätte die Wunden vielleicht doch heilen sollen, denn nun spürte ich sie. Die Tür sprang auf und mein Bruder kam rein, der einzige Typ, den ich sehen wollte. "Luke... dir geht es gut." flüsterte ich und ging auf ihn zu, bevor ich ihn sofort in meine Arme schloss. "Was hast du denn gedacht?" "Dieser Elbenvollpfosten, er... er hat gesagt, dass wenn ich ihn verletze, die Elben hinter dir her sein werden..." flüsterte ich und drückte ihn nochmals enger an mich. "Bitte, dieser Halbelb hätte nie eine Chance gegen mich gehabt." grinste Luke, was mich aufhorchen liess. "Halbelb?" "Ja... Halbelb." "Deshalb konnte er lügen..." flüsterte ich, er nickte und musterte mich eine Weile. "Geht es dir gut... du siehst ziemlich..." "Scheisse aus?" "Verletzt." Wow, gut gerettet Luke. "Ja, meine Haut hat ein paar Mal das Runengitter zu spüren bekommen. Können wir hier bitte einfach nur verschwinden?" flüsterte ich und wollte wirklich vermeiden, die Lightwoods oder Jace nochmals zu sehen. "Klar."

Leider wollte das Schicksal nicht so, wie ich und so liefen wir natürlich genau in die Arme meiner "nicht mehr Freunde". Izzy sah mich ein wenig entschuldigend an, was ich aber ignorierte, soll sie doch zu Meliorn zurück und uns zufrieden lassen. Ja ich gab es zu, ich konnte nicht leicht verzeihen und ich war sehr nachträglich. "Ich nehme an, ihr zieht aus?" fragte Jace, ihn konnte ich von allen noch am besten leiden. "Richtig angenommen." brummte ich und für einen winzigen Moment fiel mein Blick auf Alec, bloss für einen winzigen Moment. Sein Blick musterte meinen Körper und an seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass meine Wunden wohl nicht so harmlos waren, wie ich gedacht hatte, naja zuhause würde ich sie wieder heilen. "Wir... es tut uns leid..." "Ihr müsst euch nicht entschuldigen, solange ihr mir ab jetzt vollkommen aus dem Weg geht, bin ich zufrieden, bloss... haltet mich nie mehr von einem Mord ab, sprecht niemals mehr mit mir und am besten begegnet ihr mir gar nicht mehr. Wie ich annehme ist Meliorn schon weg?" Jace nickte. "Gut, weit wird er sowieso nicht mehr kommen." Sagte ich mit kalter Stimme, ich ging, drehte mich jedoch nochmals an der Tür um, als mir etwas einfiel. "Meliorn hat mir angedroht, die Elben würden Luke oder Alec etwas antun, sollte ich ihn töten und das werde ich tun, also... pass auf dich auf." flüsterte ich in Alecs Richtung und lief dann raus, Luke stand neben mir und wieder waren wir nur zu zweit.

Die Tage vergingen, ich ging wieder meinem üblichen Geschäft nach, was grösstenteils Leute zu erledigen beinhaltete und wenn ich dann mal eine Pause davon hatte, nutzte ich diese, um den mega ultra Plan zu erstellen, der mich irgendwie in den Lichtenhof brachte um die Königin und Meliorn umzulegen, naja, bis jetzt war meine Planung weder mega noch ultra, nichts fiel mir ein. Ganz ehrlich, ich stand bei Null, dabei hatte ich schon mehrere Tage Zeit. Die gute Nachricht war, dass mich die Elben bis jetzt ebenfalls zufrieden gelassen hatten, aber wer wusste, wie lange das noch halten würde... wie sagte man noch so schön? Die Ruhe vor dem Sturm.

Luke war wieder in seine alte Gewohnheit verfallen, Schlafen, Essen, Recherchieren und natürlich Feiern. Mich störte es nicht sonderlich, es war seine Art, Izzy zu vergessen, ich tat schliesslich so ziemlich das selbe, nur auf eine andere Art, um Alec zu vergessen brauchte ich keine anderen Männer, okay, wenn ich ehrlich war, würde ich ihn so oder so nicht vergessen können, egal was für ein Idiot er war, ich hatte Verständnis für diesen Idioten und ich konnte mich einfach nicht davon abhalten, von ihm zu träumen oder mir zu wünschen, ihn wiederzusehen. Wie hatte ich nur so tief fallen können? Von taffer Einzelgängerin zur traurigen, hoffnungslosen Verliebten?! So war ich normalerweise nicht und so wollte ich auch nicht sein, aber Alec war einfach schwer zu vergessen. Dieser perfekte Typ, versteckt in einer harten Schale, er erinnerte mich an mich selbst, nicht, dass ich perfekt wäre, dass war ich ganz bestimmt nicht, aber auch wenn er es sich äusserlich nie anmerken liess, hatte er selbst auch Probleme, jeder kam zu ihm und er versuchte jedem zu helfen, weil er nunmal einer dieser guten Menschen war, und so vergass er, für sich selbst zu sorgen. Da wollte ich ihm helfen, er hatte es einfach verdient, dass jemand zuerst einmal an ihn dachte, wenn er es selbst nicht tat.

Ømega (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt