Death?

2.8K 128 2
                                    

Liv pov.
Ich hatte ihn, töten hätte ich ihn schon längst gekonnt, doch bis jetzt tat ich es noch nicht. Er hatte es einfach nicht verdient so schnell zu sterben und so reichte da ein Schnitt und dort einer um ihn nach und nach ausbluten zu lassen. In seinen Augen erkannte man, dass er schon längst eingesehen hatte, dass er sterben würde, versuchte jedoch dennoch noch zu kämpfen. Mein Blick glitt kurz zu Alec, alles lief gut bei ihm und so überprüfte ich auch noch den Rest meiner Freunde, manche hatten sich ein wenig verletzt, aber nicht ernsthaft und so kämpften sie weiter, für mich. "Königin des Lichtenvolkes!" rief ich durch die kämpfende Menge, um die Aufmerksamkeit der Königin zu erhalten, die abseits stand und uns alle beobachtete, jedoch noch nichts unternahm. Ihr Blick fiel auf mich und Meliorn. Ich machte eine sarkastische Verbeugung und grinste sie dann siegessicher an. "Das selbe wird mit dir passieren." flüsterte ich, zeigte mit dem Messer auf sie und drehte mich dann so, wie bei einer Pirouette in einer meiner Tänze, um, schnell und elegant, um Meliorn die Klinge über die Brust zu ziehen, er war noch nicht tot. Die Königin fixierte mich mit ihren blauen Augen, doch ich achtete nicht darauf und schritt auf den knienden Meliorn zu. "Ein erbärmlicher Mann, verdient es nur erbärmlich zu sterben." Ich schlug ihn mit einem Bein zu Boden, wo er stöhnend liegen blieb. "Beweg dich und du wirst leben, bleib liegen und du stirbst." zischte ich, bevor ich den Dolch zirka 1.5 Meter oberhalb von ihm hinhielt. "In 10 Sekunden lass ich los." Er müsste sich nur bewegen und der Dolch würde verfehlen, doch ich war gut um zu erkennen, welche Wunden schlimm waren und welche nicht, diese auf seiner Brust würde nicht zulassen, dass er sich bewegte, die Schmerzen würden ihn zerreissen. "10... 9... 8... 7... 6..." Meliorn sah gequält zu seiner Königin, doch diese unternahm nichts. "...5... 4... 3... 2..." Ich holte tief Luft, ich hätte gelogen, hätte ich gesagt, Meliorn hätte mir Leid getan und so liess ich bei eins los. "... eins."

Alec pov.
Der Dolch verfehlte sein Ziel nicht und so lag Meliorn leblos auf dem Boden. Liv hatte aus seinem Tod ein Spektakel gemacht, was er nicht einmal verdient hatte, er hätte leise sterben sollen, niemand hätte ihm so viel Aufmerksamkeit schenken sollen. Doch Liv hatte alles geplant, die Königin war nicht für ihn eingestanden, als Meliorn sie gebraucht hätte, das war eine klare Nachricht an die etlichen anderen Elben. "Meliorn ist tot und genauso wird es jedem von euch ergehen, wenn er jetzt nicht die Waffen niederlegt und geht, das ist ein einmaliger Akt der Gnade und wenn ihr ihn jetzt nicht annehmt, wird es keinen zweiten geben!" rief sie den anderen zu und man erkannte, wie einige der Elben tatsächlich in Versuchung kamen. Sie vertrauten der Elbenkönigin nicht mehr und Vertrauen war eines der wichtigsten Dinge bei einer loyalen Armee, doch merkwürdigerweise sah die Königin weder ängstlich noch eingeschüchtert aus, irgendetwas musste falsch sein, das bemerkte auch Liv. "Ihr müsst euch nicht vor der Najade und ihren Freunden fürchten, Meliorn, ein Freund, konnte ich nicht retten, dass ist wahr, aber sie konnte es auch nicht." Ich wusste nicht, was sie meinte, bis eine Bewegung hinter mir stattfand. Ich wollte mich schon verteidigen, doch da bemerkte ich, dass es nicht direkt hinter mir war, sondern weiter hinten, bei Luke. "Aufpassen!" rief ich und schoss ein Pfeil, welcher sofort den Rumpf des Elben durchbohrte, der gerade noch Luke das Messer an die Kehle gehalten hatte. Tot fiel er in sich zusammen. Liv warf mir einen dankenden Blick zu, der ihr jedoch einige Momente später entwich, als ein zweites Geräusch einen auf den Boden fallenden Körper verdeutlichte. Sie begann zu schreien und stürzte nach vorne. Ich selbst drehte mich um und verfiel in eine Schockstarre, als ich Luke sah. Tot.

Liv pov.
Ich begriff es erst gar nicht, was passiert war. Alec hatte den Elben getötet, wer hätte damit gerechnet, dass ihm noch genügend Zeit geblieben war, Luke das selbe anzutun. Ich begann seinen Namen zu schreien und rannte auf ihn zu, es war ein Wunder, dass ich das überhaupt noch konnte, ich fühlte mich starr vor Entsetzung und dennoch bewegte ich mich, als würde mein Körper von seinem angezogen werden, wie er es eigentlich von der Schwerkraft tat. Ich kniete mich vor ihn und sah erst jetzt seine Wunde, ein Schnitt durch die Kehle. Die Wunde, die auch den Rest meiner Familie getötet hatte. "Luke... bitte..." bettelte ich und rüttelte ihn leicht. Er war der selbstverliebteste Mensch auf Erden, so von sich selbst überzeugt, er konnte nicht tot sein.

Ømega (Alec Lightwood)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt