Kapitel 6 - Mikleo

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Vorsichtig schlägt er die Augen auf. Seine Sicht ist verschwommen und doch erkennt er, dass er auf einem Podest kniet. Seine Handgelenke schmerzen. Was ist das, sind das Ketten? Langsam bessert sich seine Sicht und er entdeckt unter ihm einige Gestalten. Sofort erkennt er sie wieder: es sind Lailah, Edna, Zaveid und Sorey!

 Doch auch Lunarre steht dort unten. Sie scheinen zu kämpfen, denn Sorey stürzt sich gerade auf Lunarre und Lailah zaubert einen Wirbelsturm aus brennenden Blütenblättern herbei. Als Lunarre Edna einen Schubs gibt und sie zu Boden fällt, bemerkt diese, dass Mikleo aufgewacht ist. Sie lächelt ihn an und muss sofort wieder ausweichen, doch sie sie aus, als ob sie einen Plan hätte.

Aufgeregt flüstert sie Zaveid etwas zu, dann verschwindet sie im Schutz des Eisblockes. Zaveid geht jetzt zum Angriff über und lenkt somit von Edna ab, die einen großen Steinblock formt und den schließlich auf Lunarre loslässt. Sorey kann gerade noch ausweichen und Lunarre wird unter dem Brocken begraben. Doch nach kurzer Zeit bricht ein kleines Stück ab und Lunarres Kopf kommt triumphalisch zum Vorschein. 

„Hihi, jetzt dauert es nicht lange und ich bin frei. Und dann seit ihr alle TOT!" Das letzte Wort hallte lange durch die Halle und als es verhallte, kicherte er: „Meine einzige Schwäche ist das Wasser und dieses Eis geht nicht zu schmelzen. Euer Freund, der Wasserseraph ist leider kurz davor, vom Zeitloch verschlungen zu werden. Und dann wird Heldalf wiedergeboren sein. Sorey verharrt in seiner Bewegung.


„Du willst Heldalf aus der Zeitlinie wiederbeleben?" „Du weißt schon dass seine Essenz von Sorey zerstört wurde. Du kannst ihn nicht wiederholen, es ist unmöglich" Edna lächelt triumphalisch und Lunarre sinkt zu Boden, der Stein hat sich von ihm gelöst.

„Du lügst..." Seine Augen beginnen gefährlich zu funkeln und Lailah zieht Sorey von ihm fort. Alle wissen, jetzt passiert nichts Gutes.

„Du lügst, du lügst..." Leise flüstert er in sich hinein und dann schreit er es so laut heraus, das die Wände erzittern: „DU LÜGST, VERDAMMTER HIRTE!"

Er richtet sich langsam auf und sein Körper beginnt in einem hellen blau zu leuchten. Und dann schreit er so laut, dass einige Eiszapfen auf den Boden fallen. „Er verwandelt sich in einen vollständigen Hellion!" Sorey erkennt als erster die Gefahr und flieht mit ihnen auf die Treppenstufen.

Doch in diesem Moment durchbohrt ein blauleuchtender Pfeil seinen Körper und dieser sackt zu Boden. Entsetzt starren sie ein paar Sekunden auf den regungslosen Körper, dann drehen sie sich in die Richtung, aus der der Pfeil zu kommen schien.

Oben auf dem Podest steht Mikleo, sein Bogen liegt gespannt in seiner Hand und er atmet schwer. Als er dann zusammensackt, ist Sorey als erster zur Stelle und fängt seinen erschöpften Körper auf. Die anderem stürzen zu ihnen und Sorey legt sich einen Arm um die Schulter.

Die Decke bebt gefährlich. „Ich glaube, wir sollten verschwinden!" Edna erfasst den Gedanken von jedem. Schnell legt sie sich den anderen Arm um ihre Schulter und dann laufen sie zusammen los.

„Was machen wir mit... Ah!" Gerade als Lailah den bewusstlosen Lunarre hoch heben will, stürzt ein Zapfen von der Decke und begräbt ihr Bein unter sich. Erschrocken schreit sie auf. Sofort ist Zaveid zur Stelle und versucht, ihr Bein darunter hervorzuziehen.

„Braucht ihr Hilfe?" Eine allzu bekannte Stimme ertönt hinter ihnen und drei Personen bauen sich vor ihnen auf. Es sind Symone, Dezel und Rose. „Hä, was macht ihr denn hier?" Lailah ist so überrumpelt, die beiden zu sehen, dass sie anfängt zu weinen. „Ich weiss es nicht aber es scheint als bräuchtet ihr unsere Hilfe." Rose lächelt und Dezel nickt zustimmend. "Schnell entfernen sie den Zapfen, nehmen sie und Lunarre mit und verlassen dann die eisige Halle. Hinter ihnen stürzt alles zusammen und das Zeitenloch schließt sich langsam. Eine Szene läuft jedoch darin ab, und diese ist eine, die lieber nie passieren sollte...

Die Stille der UnendlichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt