Kapitel 1-Der Mann aus der Lagerhalle

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Jess P.O.V

Es war gerade einmal 13:00 Uhr, als ich mich auf den Weg von der Schule wieder nach Hause machte. Da ich nur 10 Minuten Fußweg nach Hause hatte, fand ich es überflüssig den Bus zu nehmen.

So paranoid wie ich war, seit diesem Vorfall drehte ich mich alle 20 Sekunden um, um zu sehen ob mich jemand verfolgte. Aus dem Augenwinkel konnte ich einen Mann mit schwarzen Kapuzenpulli sehen, der mir schon seitdem ich das Schulgebäude verlassen hatte folgte, aber viel zu alt war um ein Schüler zu sein.

Ich bekam Panik und lief immer schneller,weil ich die schlimme Vermutung hatte, dass das einer seiner Männer war. Wer er ist? Das ist ein großes Geheimnis und da ich dieses weiß wird er alles tun um mich zum schweigen zu bringen. Ich verfluchte mich jeden Tag dafür in diese Lagerhalle gegangen zu sein.

Flasback

Es war ein wunderschöner Freitag Mittag und ich entschied mich durch den Wald von der Schule nach Hause zugehen, statt mit dem Bus zu fahren. Die Vögel zwitscherten und durch den leichten Wind der herrschte raschelten die Blätter in den Baumkronen, es war einfach das perfekte Wetter, um zu laufen.

Weil mich die Natur so ablenkte merkte ich gar nicht, dass ich den eigentlichen Weg verlassen hatte und nun mitten im Wald stand. Ich war noch nie jemand mit sonderlich viel Angst, weil ich es lächerlich fand, dass man sich Dinge schlimmer redete, als sie in Wirklichkeit waren. Also machte ich mich einfach auf die Suche nach einem Ausweg und lief gezielt gerade aus.

Ich kam an einer Art verlassenen Industriegelände an und hielt vorsichtig nach jemand Ausschau der mir vielleicht helfen könnte den Weg zurück zu finden. Ich schlich mich langsam an das offen stehende Tor einer Lagerhalle an und suchte nach jemand der mir helfen könnte, doch das was ich da zu Gesicht bekam ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

Ein Mann Mitte 20 saß gefesselt auf einem Stuhl und überall war Blut. An den Wänden hingen verschiedene Messersorten, Jagdmesser, Küchenmesser, stumpfe Messer, scharfe Messer, lange und kurze und auch verschiedene Sensen.  Auf der anderen Seiten hingen die verschiedensten Waffen, vom Standard 9 Millimetergewähr über Kalaschnikows bis zu Handgranaten.

Oh man Jess wo bist du da nur rein geraten?

2 weitere Männer betraten den Raum und fingen an mit dem Mann zu reden. Ich verstand leider kein Wort, weil sie etwas weiter weg von mir standen. Der eine war ungefähr in meinem Alter also zwischen 17 und 20 und fing auf einmal ganz böse an zu lachen. Er trat näher an den Mann heran und erst dann sah ich, wer gerade eben noch so lachte. Das war unmöglich, er konnte doch nicht... ich dachte, er wäre...

Meine Gedanken machten mich verrückt, ich musste mich geirrt haben. Als ich sah wie er anfing dem Mann auf dem Stuhl die Augen zu zu nähen, war ich so geschockt, dass ich instinktiv anfing zu schreien und weg zu rennen.

Das letzte was ich noch hörte war "Wer war das? Bring sie sofort zu mir, du weißt genau was passiert, wenn jemand erfährt, wer ich wirklich bin!" Diese Aussage ließ mich nur noch schneller rennen aber ich wusste nicht wohin, ich hatte ja keine Ahnung davon, wo überhaupt ich mich gerade befand.

Mir fiel mein Matheheft aus der Tasche und auch wenn ich wusste das Mrs. Rylie mich dafür umbringen würde ließ ich es einfach liegen und rannte weiter, weil ich definitiv nicht die Zeit hatte um deshalb nochmal zurück zu laufen, da ich schon Schritte hinter mir hörte. Doch was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass sich das als vertaler Fehler herausstellen sollte.

Als ich nach einer Weile die ersten Häuser sah, wusste ich wieder wo ich war und fand auch ziemlich schnell den Weg zurück nach Hause. 

Flashbacks ende

Der Mann folgte mir auf Schritt und Tritt. Beschleunigte ich mein Tempo tat auch er das, bog ich ab, bog er auch ab und dadurch wurde meine Panik nur noch größer. Ich bog in einen Häuserblock ein, obwohl ich geradeaus hätte laufen müssen, doch als ich mich umdrehte war er weg. Ich atmete erleichtert aus und richtete meinen Blick wieder gerade aus, als da auf einmal der Mann stand, der gerade eben noch hinter mir war.

"Na suchst du mich?" fragte er mit einem selbstgefälligen Grinsen und ich wusste genau wer er war. Er war der 2. Mann in der Lagerhalle, der der mir später auch folgte. Ich spürte, wie mir jede Farbe aus dem Körper wich und die Panik immer weiter anstieg. "Was wollen Sie?" Fragte ich ihn, so als würde ich nicht wissen, warum er hier war.

Er lachte verächtlich auf und meinte dann "Schätzchen tu nicht so dumm, wir wissen beide genau, dass du weißt wer ich bin und wir wissen genauso, wer du bist, was du wann machst und wer dir lieb ist. Aber keine Sorge wir behalten dein kleines, schmutziges Geheimnis für uns. Also hör mir genau zu ! Wir werfen ein Augen auf dich, du wirst keinen Schritt mehr machen, ohne das wir davon bescheid wissen, du warst in der Lagerhalle und hast uns gesehen und du wirst mit dir ins Grab nehmen was und wen du gesehen hast, verstanden? Es wäre doch zu schade, wenn dir oder deiner Mutter etwas zustoßen würde! Aber warte, da du uns glaub ich eh nur Ärger machen wirst, nehme ich dich besser direkt mit!"

Das konnte doch nicht sein Ernst sein, er würde doch nicht...oder?! Würden wir etwa enden wie der Mann auf dem Stuhl? Waren die Albträume die mich wieder seit 2 Tagen plagten denn nicht genug?

Gerade als ich etwas erwidern wollte hielt ein Auto neben uns und ließ das Fenster, der Beifahrertür runter. Mein Herz schlug ins unermessliche und ich hatte innerlich schon mit meinem Leben abgeschlossen, aber als ich die Person in dem Auto sah fiel mir ein Stein vom Herzen. Es war meine Mom.

Ich sah kurz wieder zurück an die Stelle, an der gerade eben noch dieser unheimliche Mann stand, aber er war verschwunden. Ich lief auf Mom's Auto zu und stieg ein. Keiner von uns sprach während der Fahrt ein Wort, obwohl wir beide gerne über die Situation gerade geredet hätten. Ich entschied mich ihr zuhause alles zu erzählen, aber erst dann, weil ich mir nicht sicher war, ob uns irgendjemand beobachtete.

Als wir zuhause ankamen, schloss ich sämtliche Türen und Fenster und ließ die Jalousien herunter. Es war stockdunkel, aber es war notwendig, denn nur so konnte ich sicher gehen, dass uns niemand hörte. Ich fragte Mom nach ihrem Handy und bat sie es mir zu geben, leicht panisch und widerwillig gab sie es mir. Ich legte unser Haustelefon und unsere Handys in die Küche und kam mit einer Kerze zurück ins Wohnzimmer.

Ich fing an ihr alles zu erzählen und ich meine wirklich alles, naja abgesehen von dem Teil, der mit meinem Geheimnis zu tuen hatte. Von der Lagerhalle, über meine Albträume, bis zur Begegnung gerade eben. Sie war geschockt und hatte Tränen in den Augen. Aber auf das was sie dann sagte war ich nicht vorbereiten "Spatz ich denke nicht, dass ich auf dich im Moment aufpassen kann, du weißt das ich rund um die Uhr arbeite, aber es sieht nicht so aus als wäre mit diesen Männern zu spaßen zu Mute. Ich denke du solltest in nächster Zeit vielleicht besser zu deinem Vater ziehen, damit du Abstand von dem Ganzen hier bekommst und er kann dich besser beschützen als ich. Wenn sich die Situation beruhigt hat kommst du wieder."

Ich schluckte, denn ich sollte wirklich zu meinem Vater. Dem Mann,der uns verlassen hat? Dem Mann, der seine eigene Tochter vergessen hat? Das kann doch nicht ihr Ernst sein oder?!

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Die Rechte an dem Bild in Kapitel 1 liegen bei: https://abandonednyc.files.wordpress.com/2012/05/vacant-warehouse_domino-sugar-refinery.jpg

Das ist das erste Kapitel meines Buches und mein Schreibstyle wird sich im Laufe der Geschichte verbessern, deshalb würd es mich freuen wenn ihr weiterlest.

LG Julia❤️

Me, my Bad Boy Brother and my Secret Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt