Kapitel 18- Der Anwalt

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Ich lag mittlerweile schon seid einiger Zeit in meinem Bett und beobachtete die Decke. Ab und zu viel mir eine Strähne ins Gesicht, die ich dann wegpustete, aber das war auch schon das interessanteste das in der ganzen Zeit geschah. Ich könnte Noah und die Jungs ja fragen, ob sie den Mittag mit mir verbringen wollen, aber was sollten wir dann tuen, uns zusammen langweilen? Naja das war immerhin besser als alleine, also schnappte ich mir mein Handy und schrieb ihnen.

Relativ schnell bekam ich eine Antwort, dass sie erst in 2 Stunden vorbei kommen könnten, aber das sie heute liebend gerne etwas mit mir unternehmen wollten. Das hieß ich müsste mir nur noch für die nächsten 2 Stunden eine Beschäftigung suchen. Vielleicht hat Mason ja...okay Moment ich habe doch gerade nicht ernsthaft überlegt Mason zu fragen, ob er etwas mit mir unternehmen möchte oder?

Schnell verwarf ich den Gedanken und überlegte mir weiterhin wie ich die nächsten 2 Stunden verbringen könnte. Dabei schweifte mein Blick zu meinem Bücherregal und ich schnappte mir 'Before I Die' von Jenny Downham, es war eines meiner absoluten Lieblingsbücher, da man durch die Leukämiekranke Tess deutlich gemacht bekommt, dass das Leben vergänglich ist und das wir jede Sekunde und jeden Atemzug davon als Geschenk betrachten sollten.

Denn das wichtigste im Leben ist es nicht ein teures Auto oder ein großes Haus zu besitzen, nein das wichtigste ist die Gesundheit und die Freude an den kleinen Dingen und die Menschen die wir lieben und die uns lieben. Bei dem Gedanken daran liefen mir Tränen über die Wangen, denn ich vermisste meine Mom sehr und mit ihr blieb auch ein großer Teil meiner Freude in New York, denn ich wünschte mir im Moment nichts sehnlicher als eine Umarmung von ihr.

Mit dem Buch in der Hand legte ich mich zurück ins Bett und begann zu lesen, in der Hoffnung der Realität zu entkommen, auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick sein sollte. Wort für Wort, Satz für Satz, Seite für Seite, Kapitel für Kapitel verschlang ich das Buch und vergaß wirklich alles um mich herum, bis die Klingel ertönte und somit meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Mit der Erwartung meine Jungs zu sehen riss ich die Tür voller Vorfreude auf und es Stande tatsächlich 5 Jungs vor meiner Haustür, aber er waren nicht meine sondern die komischen Freunde von Mason. Sofort verflog die Vorfreude und ich verzog genervt das Gesicht. "Jaja wir freuen uns auch dich zu sehen", scherzte Aiden und ich hörte ein raues , tiefes Lachen hinter mir. "Sorry Prinzessin, aber ich glaube die wollen zu mir", hörte ich Masons Stimme und seufzend drehte ich mich um "keine Sorge, den Haufen überlasse ich dir gerne", antwortete ich und allen fingen an zu lachen.

Als ich einen Schritt zur Seite machte traten die Jungs ein und ich schloss die Tür. Keine 5 Sekunden später klingelte es erneut und wieder habe ich gedacht, dass es die Jungs seien, aber schon wieder wurde ich enttäuscht. Dieses mal stand ein gutgebauter und großer Mann um die 40 in der Tür und schaute mich fragend an. Er räusperte sich und begann dann zu sprechen "sind Sie Jessica Cater?" Als Antwort nickte ich und er fuhr fort, dabei spürte ich die neugierigen Blicken von Mason und Co. deutlich auf mir.

"Mein Name ist Mr. Smith und ich bin hier um mit ihnen über einen gewissen Joshua Nolan zu sprechen", fügte er hinzu und bei dem Namen spannte sich mein ganzer Körper an, aber nicht nur meiner denn ich hörte Mason hinter mir stark die Luft einziehen. "Ich möchte nicht über ihn sprechen, er soll verrotten da wo er ist. Also wenn sie mich entschuldigen", presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. In dem Moment in dem ich die Tür zuwerfen wollte stellte er seinen Fuß dazwischen und begann erneut zu sprechen "Miss, ich weiß sie wollen nicht darüber sprechen, aber es ist wirklich wichtig, sonst wäre ich nicht hier und es geht genau um das was sie gerade gesagt haben."

Mit dem letzten Teil zog er meine Aufmerksamkeit auf sich und ich trat zur Seite, um ihm zu symbolisieren, dass er herein kommen sollte. Als ich mich umdrehte blickte ich in 5 irritierte Gesichter und mir ging es nicht anders, ich platze fast vor Neugier, auch wenn ich Angst hatte vor dem was er gleich sagen würde. Wir setzten uns ins Wohnzimmer und ich war heilfroh, dass Mason und seine Freunde uns nicht folgten.

"Also was wollten Sie mir mitteilen?", platzte es aus mir heraus. "Wie Sie wissen sitzt Mr. Nolan im Moment seine Strafe, für das was er ihnen angetan hat, im New Yorker Staatsgefängnis ab.", er unterbrach sich kurz und schaute mich erwartungsvoll an, als Antwort nickte ich. "Mr. Nolan ist vergangene Nacht aus dem Gefängnis ausgebrochen und bis jetzt nicht auffindbar", fügte er hinzu und ich spürte förmlich wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich, aber ich spürte, dass das nicht alles gewesen war und dieses Gefühl bewahrheitete sich auch, als er weitersprach.

"Als wir seine Unterlagen durchgegangen sind waren sie überall als sein Notfallkontakt aufgeführt und in seiner Zelle klebte eine Notiz an sie und wir hoffen, dass sie uns vielleicht sagen können um was es sich bei der Nachricht handelt", sprach er voller Hoffnung und ich nickte. Er holte eine Haftnotiz aus seiner Anzugtasche und legte sie in meine zittrigen Hände.

Na Kitten, freust du dich schon auf mich? Uns wird niemand mehr trennen können und ich habe dir auch verziehen, dass du uns auseinander gerissen hast, du weißt ich liebe dich zu sehr um dir lange böse zu sein.
Unsere Liebe ist ewig und das soll vor dem Großen klargestellt werden. Du in Unschuld, ich in Sünde, an dem Ort, an dem Stein auf Stein geweiht und geehrt wird und vom Paradies umgeben das 'Wir' zur Ewig- und Unsterblichkeit wird. Heute in einer Woche findet die Wahl zwischen Glück und Verdammnis statt, aber ein Engel entscheidet sich immer richtig.

Ich musste seine Worte nur einmal lesen, um zu verstehen was er mir damit sagen wollte, also wendete ich mich wieder Mr. Smith zu, der mich voller Hoffnung und Erwartung ansah.

"Ich weiß was er damit sagen wollte. Der Große ist Gott und die Unschuld soll für weiß, genauso wie die Sünde für schwarz stehen. Geweihter Stein ist eine Kirche und in unseren alten Heimat gibt es eine Kirche mit dem Namen Paradies, weil sich dahinter ein Garten befindet, der die Geschichte von Adam und Eva thematisiert. Unsterblichkeit und Ewigkeit stehen dafür das wir uns versprechen uns immer zu lieben und die Wahl zwischen Glück und Verdammnis steht dafür, dass ich mein Leben mit ihm glücklich verbringen kann oder das er mir mein Leben zur Hölle macht. Die Grundaussage ist komm und heirate mich oder du wirst die Konsequenzen zu spüren bekommen", wimmerte und schluchzte ich.

Mr. Smith sah mich bemitleiden, aber auch geschockt an und gerade als er etwas darauf erwidern wollte, unterbrach ihn die Klingel. Ich sah Mason zur Tür laufen und dankte Gott dafür, weil ich so verheult niemanden die Tür öffnen wollte. Mehrere Stimmen sprachen durcheinander und kurz darauf stand ein verwirrter, aber auch besorgter Noah im Wohnzimmer, gefolgt von Mason. Mr. Smith räusperte sich und sprach dann abschließend "Danke für ihre Hilfe Miss, aber ich muss sie zumindest um das nächste bitten, es liegt bei ihnen wie sie sich entschieden. Würden sie sich dazu bereit erklären nächste Woche mit einer undercover Spezialeinheit dort aufzutauchen, damit wir ihn schnappen können?"

Völlig überfordert mit der ganzen Situation begann ich immer mehr zu weinen, bis meine Sicht komplett verschwamm und ich spürte wie meine Beine immer weicher wurden. Ich versuchte zu antworten, aber es klappte nicht und als ich daraufhin versuchte aufzustehen, gab mein ganzer Körper nach und meine Sicht wurde wie meine Seele in diesem Moment von einem dunklen schwarz ummantelt. Das letzte was ich wahrnahm waren Schreie und ein tätowierter Arm, der mich auffing.

Doch leider war das nicht das Schlimmste was mich heute erwartete.

Me, my Bad Boy Brother and my Secret Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt