Kapitel 3-Du bist wie eine Rose

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Ich wurde wach, durch das Rütteln meiner Mom, an meiner Schulter. "Spatz du musst aufstehen, wir müssen in einer halben Stunde am Flughafen sein." Ich brummte vor mich hin und vergrub anschließend mein Kopf in meinem Kissen. "Ich bin in 5 Minuten wieder da, wehe du liegst dann immer noch im Bett."

Ich seufzte deutlich hörbar und rollte mich anschließend aus dem Bett. Nachdem ich mir aus meinem Schrank Anziehsachen geholt hatte ging ich damit ins Badezimmer und begann damit mich zu duschen, mir die Zähne zu putzen und mir die Sachen dann schlussendlich anzuziehen. Da es in Los Angeles wärmer, als hier in New York war, entschied ich mich dafür, einen dünnen hellgrauen Strickpullover anzuziehen und darüber ein schwarzen Rock, der von der Taille bis kurz über meine Knie ging. Ich schminkte mich dezent, flechtete meine Haare auf beide Seiten und zog meine weinrote Mütze auf.

Gerade als ich mit meinem Koffer in die Küche lief, kam meine Mom mir mit einem großen Paket entgegen und sah mich verwirrt an. "Schätzchen, hast du etwa etwas bestellt?" Fragte sie dann nach, aber ich schüttelte den Kopf. Auf der Verpackung stand mein Name und die Handschrift war genau die selbe wie bei den Fotos, ich ahnte deshalb nichts gutes.

Ich öffnete das Paket und darin befand sich eine Rose. Mom und ich sahen uns gegenseitig verwirrt an und dann bemerkte ich den Zettel unter ihr.

Guten Morgen Schönheit,
Als ich dich gestern Nacht beim schlafen gesehen hab, so unruhig wie du warst, aber dennoch so wunderschön, fiel mir auf, dass du wie eine Rose bist. Du bist traumhaft schön, aber du hast genau so Stacheln an dir, die dich gefährlich machen und das gefällt mir. Ach übrigens, ich hab dein Koffer gesehen, wo geht es denn hin? XOX

Mr. Mystery

Ich ließ das Packet fallen und sah geschockt auf den Zettel. Immer und immer wieder las ich die Nachricht durch. Dabei wurde mir immer deutlicher, wie wichtig es war, dass ich hier weg komme. Ich wurde aus meiner Schockstarre gerissen, als meine Mom mir den Zettel aus den Händen riss und vor Schock, nachdem sie ihn las, fast umfiel. Mit der Rose in der Hand, rannte ich in die Küche und schmiss sie in den Mülleimer.

Dann kam ich zurück ins Wohnzimmer und zündete den Zettel an, aber nicht bevor ich ein Foto davon machte, denn ich hatte mich fest dazu entschlossen diesen kranken Bastard zu finden und genügend Beweise zu sammeln, bevor ich dann zur Polizei gehe würde.

"Mom, was ist wenn er weiß wohin ich fliege", fragte ich sie leicht panisch, doch sie grinste mich siegessicher an. Sie kam dann zu mir und nahm mich in den Arm, dabei flüsterte sie mir zu "tu so als würdest du weinen, ich glaube wir werden beobachtet und wegen dem Flug, mach dir da keine Sorgen Jack und ich haben das alles schon mit eingeplant, wir haben 5 Flüge die zur selben Zeit gehen gebucht, natürlich fliegen die alle woanders hin, deshalb tu einfach so als würdest du Urlaub machen gehen. Wir müssen jetzt auch los, aber Spatz denk dran egal was passiert, ich hab dich lieb und ich werd dich vermissen."

Sie löste sich von mir und ich sagte etwas lauter "ich hab dich auch lieb Mom und du wirst mir auch so unglaublich fehlen, aber ich glaub die Woche Urlaub wird mir ganz gut tun." Wir lächelten uns beide gespielt an und verließen dann das Haus. Umso näher wir dem Flughafen kamen, desto nervöser wurde ich. Ich vermisste meine Mom jetzt schon und ich hatte ziemliche Angst davor, was mich bei Jack erwarten würde.

Er war schließlich immer noch mein Dad und ich würde ihn jetzt mehr brauchen, als je zuvor. Aber was ist wenn selbst er mich nicht beschützen kann? Stopp Jess hör auf an so etwas zu denken. Ich umarmte, an Gate 1, meine Mutter zu letzten Mal, bevor ich mit Tränen in den Augen zum Check-in lief.

Eine Stunde später saß ich im Flugzeug und da Mom und Jack mir ein erste Klasse Ticket gebucht hatten, hatte ich jede Menge Platz für mich und Ruhe. Als der Flieger startete entschied ich mich dafür, die Zeit zu nutzen, um den Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen. Ich schloss meine Augen und fiel sofort in einem traumlosen Schlaf, doch nicht einmal gefühlte 10 Minuten später rüttelte jemand an meiner Schulter und meinte "Ms., Sie müssen aufwachen, wir landen in wenigen Minuten. Bitte schnallen Sie sich an." Nach einigen Minuten realisierte ich erst, das ich die ganzen 9 1/2 Stunden geschlafen hatte.

Als das Flugzeug landete, fingen alle an zu applaudieren, um sich bei dem Piloten, beziehungsweise der ganzen Crew für die sichere Landung zu bedanken. Wir stiegen aus, liefen zur Gepäckausgabe und nach ungefähr 15 Minuten warten, auf mein Gepäck, konnte ich das Gate endlich verlassen. Oh man, wie erkenn ich denn bitte Jack? Ich meine ich hab ihn das letzte mal vor über 12 Jahren gesehen.

Gerade als ich gedanklich komplett verzweifelte, sah ich einen Mann Mitte 40 der ein Schild hoch hielt, auf dem mein Name stand. Ich lief zu ihm und sah ihn mit großen Augen an. Als er mich bemerkte, fragte er "Jessica? Jess bist du es wirklich?" Seine Augen wurden glasig und es wirkte, als müsste er sich zusammen reißen, damit er nicht weinte.

Ich nickte nur, weil ich total mit der Situation überfordert war. Es war ein seltsames Gefühl ihm nach 12 Jahren wieder so nah zu sein. Anscheinend ging es ihm nicht anders, aber nach kurzem Zögern, zog er mich dann doch fest in seine Arme. Egal wie viel Hass ich ihm gegenüber empfand, weil er uns einfach verlassen hatte, war er immer noch mein Dad und ich hatte ihn so sehr vermisst.

Wir lösten uns nach einer Weile von einander und gingen zu seinem Auto. Mir blieb fast die Luft zum Atmen weg, als er vor einem weißen Lamborghini hielt und den Kofferraum öffnete. "Mund zu, der bleibt sonst so. Und ja, das ist wirklich mein Auto und ich bin wirklich stolz darauf", sagte er nachdem er meinen erstaunten Blick sah und zwinkerte mir zu. Ich fing verlegen an zu lachen und setzte mich dann auf den Beifahrersitz.

Wir fuhren ungefähr 30 Minuten, unter anderem den High-Way entlang, bis wir vor einer gigantischen Villa anhielten. Ich sah Jack geschockt an und fragte ihn dann "hier wohnst du?" Er lachte kurz auf und sagte dann "nein, hier leben wir." "Wer ist wir?" "Wir sind Du, meine Frau Kate, ihr Sohn Mason und ich." Ich sah ihn immer noch geschockt an, weil Mom mir weder etwas von einer neuen Frau, noch von einem Stiefbruder erzählt hatte.

Bitte lass es nicht so ein Möchtegern Player sein, dass wär das letzte was ich im Moment bräuchte! Wir liefen zur Haustür und er öffnete sie mir. Danach gab er mir einen Schlüssel und sagte, dass es für die Zeit die ich hier wäre meiner sei. Das Haus war riesig, aber auch edel eingerichtet, seine Frau hatte definitiv einen guten Geschmack. "Wie du siehst ist das Haus nicht gerade klein, weshalb ich dir erstmal dein Zimmer zeigen würde, damit du dich ausruhen kannst und morgen während Mason in der Schule und Kate bei Arbeit ist, würde ich dir den Rest zeigen, wenn das okay ist."

Ich nickte und Jack führte mich in den ersten Stock, dort befanden sich 3 Türen. "Die erste Tür rechts ist das Zimmer von Mason, die zweite Tür ist dein Zimmer und die Tür links, ist euer gemeinsames Badezimmer. Ich nickte und dann gingen wir in 'mein' Zimmer. Es war wunderschön. Ein gigantisches Kingsizebett stand mitten im Zimmer und daneben befand sich eine Glastür, die auf die Terrasse führte. Es war einfach perfekt und als ob das nicht genug wäre, hatte ich meinen eigenen begehbaren Kleiderschrank.

Vor lauter Freude sprang ich Jack in die Arme und sagte "Danke, es ist wirklich wunderschön." Er lächelte mich an und ließ mich dann alleine in dem Zimmer. Sofort packte ich meinen Koffer aus und ging erstmal duschen. Da es mittlerweile 22:00 Uhr war, schrieb ich Mom noch schnell, dass ich sie lieb hätte und hier gut angekommen wäre. Dann legte ich mich ins Bett.

Wie wird wohl mein 'neues' Leben hier aussehen?
Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

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Me, my Bad Boy Brother and my Secret Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt