ZWEIUNDZWANZIG

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HARRRRRRYYYYY!! *-*

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Penelope sieht mich ganz verträumt an. „Wir haben schon lange nicht mehr telefoniert, doch gestern, als er mich angerufen hat, war ich ganz überrascht, als er erwähnte, dass er gerne eine Freundin mitnehmen möchte. Er hat fast das ganze Telefonat über nur über diese Freundin gesprochen. Es klang fast schon so, als wäre er verliebt. Er erzählte, wie aufmerksam sie sei, wie offen und ehrlich. Er kam gar nicht mehr raus aus der Schwärmerei."

Mein Herz schmolz bei ihren Worten. Miguel hat also tatsächlich nur über mich geredet? Grinsend höre ich ihr weiter zu. „Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, ob es wirklich nur eine Freundin ist. Also, du." Sie lehnt sich weiter zu mir herüber. „Seid ihr denn zusammen?", fragt sie geradeheraus.

Erschrocken über ihre Frage, fuchtle ich wild mit meinen Händen herum. „Nein! Das... wir... nein. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das zwischen uns ist."

Ihre Schultern sinken etwas nach unten. „Schade, ich hätte es ihm so sehr gegönnt. Ich dachte, weil er dich herbringt, dass es etwas Festes zwischen euch ist."

Ich schüttle meinen Kopf. „Nein, tut mir leid. Ich wusste bis heute selbst nicht, dass er mich mag."

„Ach, echt?", sie klingt etwas überrascht.

Ich nicke.

Sie schöpft Hoffnung und drückt ihre Daumen. „Ich wünsche es euch beiden, dass ihr zueinander findet."

Bevor ich etwas darauf erwidern kann, platzt Miguel in unser Gespräch. Er betritt das Esszimmer. Als er das hoffnungsvolle Lächeln seiner Tante sieht, legt er seine Stirn in Falten. „Ist irgendetwas?" Dann schaut er auf mich herunter. Ich kann mir gerade noch ein Schmunzeln verkneifen. „Sky?"

„Gut, ich muss dann mal wieder an die Arbeit. Kekse sind ober dem Kühlschrank, falls ihr Lust draufhabt", sagt Penelope, zwinkert mir zu und steht schließlich auf. Miguel nickt dankend. Dann ist sie schon verschwunden. Ich höre nur mehr, wie sie die knarzende Treppe hinaufsteigt.

Ich schaue ihr hinterher. Unglaublich, diese Frau. Ich mag ihre direkte, dennoch nette Art. Miguel hat wirklich ein Glück, dass er sie hat. Ich denke, mit ihr kann man richtig gut reden und sie würden einen auch verstehen. Vielleicht werde ich sie irgendwann einmal wieder besuchen.

Miguel sieht mich noch immer an, mit hochgezogener Augenbraue. Er kommt auf mich zu und stützt sich an meiner Sessellehne ab. „Was hat dir Tante Penelope erzählt?"

Ich tue ahnungslos. „Ach, nichts Wichtiges." Ich mache eine wegwerfende Handbewegung.

„Sky. Ich kenne meine Tante."

„Mädchengespräche halt. So dies und das eben."

„Dies und das?" Er zieht die zweite Braue hoch. „Sky, was hat sie gesagt?"

Ich verschränke meine Arme. „Das ist ein Geheimnis unter Frauen."

„Sky."

„Miguel, ich werde es dir bestimmt nicht sagen."

„Doch, wirst du."

Ich stelle mich auf stur. „Nein."

„Nein?"

„Genau. Nein."

Er schmunzelt verschmitzt, nimmt seine Hand von der Sitzlehne und beugte sich langsam zu mir herunter. „Du willst es mir also nicht sagen?"

Vorsichtig meine ich: „Ja..."

„Ganz sicher?" Seine Hände kommen mir immer näher. Wenn er mich jetzt kitzelt, dann kann ich für nichts garantieren.

„Ja?" Doch schon greift er nach meinem Bauch und kitzelt mich. Er hebt mich hoch und drückt meinen Rücken an seinen Bauch. Mit einem Arm hält er mich fest, mit dem anderen kitzelt er mich durch. Ich lache laut und versuche währenddessen mich zu befreien, indem ich nach seinem Arm greife und ihn wegziehe. Doch wieder einmal verliert meine Schwäche. Als ich kaum noch Luft kriege, winde ich mich so herum, dass ich mich schließlich befreien kann. Ich laufe rückwärts und stoße, noch immer lachend, gegen die Wand. Miguel folgt mir. Ich habe schon Angst, dass er mich wieder kitzeln will, doch stattdessen bleibt er direkt vor mir stehen. Er hat schon wieder dieses unwiderstehliche Lächeln auf seinen Lippen.

Ich merke wieder, wie nahe er mir ist. Es gefällt mir, aber irgendwie werde ich ein wenig nervös. Bevor es zu einem Kuss zwischen uns kommen kann, frage ich leise: „Miguel?"

„Mhm?"

„Wo ist eigentlich dein Gepäck?"

Er fährt sich durch sein Haar. „Das hat mein bester Freund. Ich habe jetzt nur das Wichtigste dabei."

„Zigarette und Feuerzeug?"

„Richtig."

„Und dein Handy?"

„Das habe ich vergessen."

„Nur das Wichtigste, was?", grinse ich.

Er lacht.

FORBIDDEN LOVEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt