6. Gepunktete Gefahr

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Die acht Auserwählten liefen durch Kirschdufts Garten und sprangen auf den Zaun, vor ihnen lag ein Meer aus roten, schwarzen und braunen Dächern, zwischendurch grüne Bäume und schwarze Donnerwege, welche sich wie Schlangen durch den Ort schlängelten. Es war dunkel , doch einzelne Lichter erleuchteten die Wege, am anderen Ende des Dorfes tat sich ein Feld auf, darüber blinkte der ́Auge des Löwens'.

„Wir müssen bis zum Feld? Durch den ganzen Zweibeinerort?" fragte Habichtpfote skeptisch und sah Honigpfote an, welche mit ihren Augen den Ort scannte und schoneinen Weg suchte.

„Ich vermute, dass wir nicht drum rum kommen. Das würde zu lange dauern."

Brombeerpfote sah sie an. „Wir werden das schaffen. Kirschduft hatte Recht, dass wir nachtsaufbrechen sollen."

Ein vereinzelter Hund bellte in der Nähe, schien aber angebunden zu sein.

„Ich will nicht wissen, wies hier tagsüber abgeht" murmelte Flammenpfote und plusterte sein Fell auf.

„Lass uns aufbrechen" miaute Honigpfote und sprang vom Zaun bis zum Rand des schmalen Donnerweges, die anderen versammelten sich neben ihr. Sie spannte ihre Hinterbeine an und wollte springen. Plötzlich brauste ein Monster an ihnen vorbei und spritzte dreckiges, kaltes Wasser auf die Schüler.

„Na, das fängt ja super an" murrte Geistpfote, schüttelte sein Fell und leckte sein Brustfell.

„Deswegen lassen wir uns nicht entmutigen!" versuchte Bernsteinpfote die Gruppe zu motivieren. Nachdem zweiten Versuch haben es die acht über den Donnerweg unbeschadet geschafft. Nahe den Hecken liefen sie in einer Reihe zügig den Weg entlang. Keiner sagte was. Alle wollten möglich schnell aus dem Ort raus. Weit entfernt bellte ein Hund. Doch das Bellen kam näher. Honigpfote sah die anderen besorgt an und lief etwas angespannt weiter. Dann kam um die Ecke ein Monster von Hund um die Ecke geschossen. Eigentlich war es nur ein Dalmatiner, aber für die jungen Katzen, welche noch nie einen Hund gesehen haben, war es schrecklich. Er knurrte, hatte die Zähne gefletscht und raste auf die Katzen zu. Ihr Fell sträubte sich, die Krallen ausgefahren.

„Laaauuft!"

schrie Honigpfote „Rettet euch auf Bäume!" rief Brombeerpfote keuchend und folgte der großen Schülerin. Sie stoben auseinander und rannten. „Hiiilfee!" ein Angstschrei. Der Hund hatte Bernsteinpfote in die Ecke getrennt, die Kätzin schlug tapfer nach dem Monster, könnte in jedoch nicht abwehren. War es aus? Plötzlich kam ein flammenfarbener Blitz von einem Baum auf das weißschwarzen Tier geflogen und knurrte, kratze und biss. Flammenpfote hatte sich auf den Hund gestürzt.

„Lauf Bernsteinpfote!" rief er, verpasste dem Hund ein letzten Kratzer und sprang ihr hinterher. „Du hast mein Leben gerettet" keuchte sie und blickte den Kater bewundernd unddankbar an, als sie beide sicher auf einem Baum saßen. Der rote nickte strahlend.

Man hörte einen Zweibeiner rufen. Der Köter rannte wimmernd zum Rufenden und es wurde wieder still. „Die Luft ist rein" flüsterte Bernsteinpfote und sprang vom Baum, gefolgt von ihrem Retter.

„Jetzt müssen wir die anderen finden." Habichtpfote kam gleich vom Nachbarbaum an.

„Ich bin schon da." die drei liefen schnuppernd den Weg entlang. Saphirpfote kam zitternd aus einer umgekippten Mülltonne gekrochen, schüttelte sich und Schloss sich der kleinen Gruppe an. Apfelpfote war Honigpfote und Brombeerpfote gefolgt, die unter ein schlafendes Monster gesprungen waren. Auch die drei folgten den anderen und holten schnell ein.

„Wo ist Geistpfote? Habt ihr ihn gesehen?" fragte Apfelpfote und sah sich um. „Lasst uns nochmal umkehren" schlug er vor und folgte der Geruchsspur des schwarzen Katers.

„Hier bin ich!" zischte es plötzlich zwischen Holzbrettern, Stangen und Kisten hervor. Eine schwarze Pfote kam zum Vorschein. „Helft mir mal hier raus. Die doofen Holzteile sind über mir zusammen gefallen!" bat Geistpfote leicht angesäuert aber auch beschämt. Die vielen Pfoten schafften es schnell den schwarzen Schüler zu befreien. Er nickte dankbar, doch stapfte dann schweigend weiter.

Die Gruppe setzte ihren Weg durch den Ort fort, dem hellen Stern folgend. Bis auf das leise Stapfen der Pfoten und den Atem der Katzen war es absolut still. Honigpfote sah sich immer wieder nervös um, ihr war als würde ihnen jemand folgen. Flammenpfote leckte ab und zu seine kleine Wunde an der Schulter.

„Die Narbe wird dich und mich immer an deine Rettungsaktion erinnern!" flüsterte Bernsteinpfote und leckte kurz darüber.

Nach vielen Stunden, Donnerweg Überquerungen und Hunde aus dem Weg geh Aktionen, waren die Schüler endlich am Rand des Feldes angekommen und ließen sich in eine kleine Hütte fallen, die weder nach Zweibeiner, Hund, Fuchs oder sonstewas roch und schliefen erschöpft ein.

#qotd Ist Honigpfote paranoid, oder folgt den Katzen wirklich jemand?!?

Die Reise zu den PolarlichternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt