8 Unbekannte Retterin

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Satt und ausgeschlafen setzten die Auserwählten und Eichenpfote ihre Reise fort. Zügig durchquerten sie das Feld, mit dem Wald am anderen Ende als Ziel. Brombeerpfote nieste manchmal, Bernsteinpfote humpelte leicht, aufgrund des Dornes, welcher in ihrer Pfote gesteckt hatte und Flammenpfotes Wunde auf der Schulter, begann doch leicht zu schmerzen. Trotzdem kamen sie gut vorwärts und waren zwischen Sonnenhoch und Dämmerung an dem Mischwald angekommen. „Lass uns eine kurze Pause einlegen" ordnete Honigpfote an, die bemerkt hatte, dass einige Katzen sich weiter quälten. Dankbar ließen sie sich unter großen Brombeerhecken nieder. Apfelpfote und Saphirpfote machten sich gleich auf den Suche neuen Kräutern für die Wunden, kamen jedoch fast erfolglos wieder. „Wir kennen keine optimalen Sammelstellen für Heilmittel, das einzigste was wir fanden, ist ein bisschen Beinwell. Ich wünschte wir hätten Schachtelhalm gefunden" seufzte der Heilerschüler und Saphirpfote legte das Beinwell ab. Beide zerkauten das kümmerliche Grünzeug und schmierten es auf die Wunden.

Nach einer kurzen Pause setzen sie ihren Weg durch den Wald fort. Die Blätter mit ihrer dünnen Frostschicht glitzernden in der Wintersonne und ein Vogel pickte Bucheckern auf. Die Katzen beachteten ihn jedoch nicht, da sie keinen Hunger hatten. Sie zwängten sich an Brombeerbüschen, verwelkten Farnwedeln, tiefhängende Ästen und engen Bäumen vorbei. Liefen durch Schneewehen und sprangen über einen kleinen Bach.

„Wie es unseren Eltern, Geschwistern und Clanmitgliedern gerade geht?" fragte Habichtpfote plötzlich besorgt. „Ich hoffe, sie schlagen sich nicht die Köpfe ein uns sind zu fies zu unseren Geschwistern" antwortete Bernsteinpfote, die ihre Pfote entlastete. Auch Apfelpfote machte sich Sorgen „Ich hoffe Nusssprenkel kommt mit dem Haufen trauriger und aggressiver Krieger zurecht" Honigpfote blickte entschlossen „Darum ist es umso wichtiger, dass wir die Mission erfolgreich beenden." versuchte sie die Gruppe zu ermutigen. „Aua, Mäusedung!" kam es von hinten gefaucht.

Alle drehten sich um. Eichenpfote hatte sich in einem Brombeergebüsch verhakt. „Helft mich doch!" Seine Schwester kam angesprungen und versuchte ihn zu befreien. Geistpfote verdrehte die Augen „Nichts als Ärger..." murmelte er leise. Saphirpfote gab ihm einen Klaps und warf ihm einen wütenden Blick zu, schließlich half auch er mit den Schüler zu befreien. Als er endlich befreit war, schmückten viele Dornen sein Fell. Saphirpfote half ihm sich von den kleinen Krallen zu befreien, er schnurrte unwillkürlich und die Schülerin lachte lautlos. „Wie bist du so tief in den Busch gekommen?" fragte Flammenpfote und sah ihn schmunzelnd an „Da war eine Maus und die wollte ich fangen." gestand Eichenpfote und wurde rot „Hab wohl schneller gehandelt als gedacht" Nach einer Weile durch den Schnee laufen schlug Brombeerpfote vor einen Unterschlupf für die Nacht zu suchen, da es anfing zu dunkeln. Die anderen stimmten zu und fanden schließlich ein Platz unter einer großen Tanne, wo es trocken und weich von den Nadeln war. Saphirpfote und Habichtpfote kuschelten sich an Eichenpfote. Apfelpfote machte es sich neben Honigpfote bequem, welche sich zu Brombeerpfote gelegt hatte und Flammenpfote zu Bernsteinpfote. Geistpfote hielt draußen Wache, schlief jedoch auch bald ein.

Der Mond wanderte über den Nachthimmel und wurde schließlich von der Sonne abgelöst. Saphirpfote wachte als erstes auf und trat unter dem Baum hervor, sie lief hinter ein Busch, den sie als Schmutzplatz nutzte. Dann zuckte sie zusammen. Wenige Bäume weiter liefen zwei rote Gestalten mit spitzen Schnauzen schnuppernd durchs Unterholz. Sie wollte wegschleichen, doch es war zu spät. Die hungrig aussehenden Gestalten schossen auf sie zu, sie wollte um Hilfe rufen, doch es ging ja nicht. Sie raste zum Versteck zurück und rüttelte Eichenpfote wach. Mit einer Pfote deutete sie Richtung Gefahr. Der Kater checkte nichts. Dann rüttelte die Kätzin an Honigpfote, die wurde sofort wach. Roch die Gefahr und rief

„Aufwachen! Füchse greifen uns an!" keinen Moment zu spät, den die zwei Kreaturen sprangen auf die Katzen zu. Fauchend und kratzend schlugen die Schüler auf die Füchse ein. „Rettet euch wieder auf Bäume!" rief Brombeerpfote und verpasste der roten Schnauze einen Schlag, bevor er auf einen Baum sprang. Eichenpfote und Saphirpfote rannten weg und merkten nicht, dass sie eine Geruchsgrenze überschritten, ehe sie auf einen Baum sprangen. Auch die übrigen Schüler retteten sich. Plötzlich rief Brombeerpfote

„Wo ist Honigpfote?" die goldene Kätzin kauerte mit blutender Schulter vor einem Fuchs, der sie knurrend in eine Falle gedrängt hatte. Kraftlos schlug sie nach dem Monster. Der andere blockierte den Baum, auf den die Katzen saßen, sodass sie nicht helfen konnten. „Honigpfote!" rief der getigerte Kater erneut angsterfüllt. Honigpfote kniff die Augen zusammen und erwartete ihr Ende. Plötzlich kam ein weiß braungefleckter Blitz auf den Fuchs geschossen und rammte ihn beiseite. Honigpfote nutzte die Chance und sprang mit letzter Kraft in einen Baum.

#question Wer ist wohl der/die geheimnisvolle/r Retter/in?

Die Reise zu den PolarlichternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt