Ihre Füße schmerzten noch immer ein wenig, aufgrund des brutalen Aufkommens, doch sie vergaß sofort die Schmerzen des Falls, als sie erst einmal unten war. Sie konnte es nicht fassen, dass sie dies getan hat, denn sie dachte beim ersten Schritt auf den Maschendrahtzaun, dass sie sich das nicht traue, doch dann erklomm Tess' kindliche Stimme ihre Ohren mit "Du kannst alles, wenn du es willst."
Und so war sie da, auf der anderen Seite des Zauns, nach all den Jahren.Nachdem sie am Boden gelandet war, fiel Ada etwas unsanft in das Gras.
Tess hingegen, landete wie eine Katze auf ihren Fußsohlen, schlich samtig leicht von Dannen, so als hätte sie das schon viel öfter gemacht. Natürlich wusste Ada, dass dem so war und aus einem ihr unerklärlichen Grund fand sie das interessant. Sie hatte nicht lange gezögert, sich sofort aufgerappelt und ihre Knie von Grashalmen befreit, brachte nur ein peinlich berührtes: "Ist nichts passiert." hervor. Ihre Stimme brach kurz im Satz, weswegen Tess sie nur breit angrinste.
"Klar."
Sie wusste dass sie sich nicht rechtfertigen musste, doch das war eine lästige Angewohnheit ihrerseits. So trug jeder seinen Balast. Willkürlicherweise dachte Ada sofort an Molly und dass sie immer in sich hinein nuschelte, dass falls sie etwas falsches sagen sollte, es niemand gehört hatte. Meistens überhörte es die Braunhaarige und hasste sich dann selbst dafür, weil ein zweites Mal sollten diese Worte nicht aus ihrem Mund erklingen, nicht auf dieser Welt. Und sie fragte sich dann immer, was Tess zu sagen hatte und das zerfrass sie innerlich ein Stück weit mehr als dass sie zugeben wollte.Mittlerweile waren sie jedoch schon mehrmals durch das Grüne gestolpert und standen nun vor der Tür. Tess rüttelte kurz an der rostigen Türklinke, die sicher mal bessere Zeiten erlebt hatte, silberne, doch nichts tat sich. Ada dachte: "Das war's" doch sie kramte zielsicher in ihrer hinteren Hosentasche eine Haarspange heraus. Sie war schwarz, war eine dieser, die sie sich manchmal in ihre ungezügelten Haare klippte, wenn sie ihr störrisch ins Gesicht hangen. Diese Male, in denen es so war, begutachtete Adaine sie schmunzelnd, leicht belustigt, da sie sich immer wieder darüber aufregen konnte, wie sehr sie sie doch nervten. Sie abzuschneiden kam jedoch für Molly nie in Frage und für Ada um ehrlich zu sein, war das alles andere als schlimm, da sie sich in diesen Anblick vernarrt hatte, wie Tess sie aus ihren Augen blies.
Nun hatte diese die Spange in das Türschloss gesteckt, welches nach rütteln und mit ein wenig physischer Gewalt nun aufsprang.
Bewundernd sah sie die Blonde an, klatschte kurz Beifall, wenn auch dezent gespielt, weshalb sie sich nur vor ihr verbeugte und ihren imaginären Hut zückte.
"Danke, danke.", sagte sie als sie sich wieder auf Adas Augenhöhe begab.
Sie lächelte über das ganze Gesicht, so viel Freude hatte die Braunäugige noch nie in ihren Augen gesehen, zumindest schon ewig nicht mehr. Sie gaben ihr das Gefühl, als würde sie nicht alleine im Dunkeln versinken.
"Kommst du rein, Kleine?", fragte Tess sie amüsiert und bedeutete ihr mit einer galanten Handbewegung in das Innere des Gebäudes.
Schnell nickte letztgenannte und sah zu Boden, denn als sie einen Schritt in diese Fabrik setzte krachte der Boden lautstark unter ihr. Er war zerkratzt und eindeutig alt, abgenutzt wie die Wände die einmal weiß waren, lediglich nun nur mehr grau waren. Sie war sich nicht genau sicher ob sie schreiend wegrennen wollte oder wieder Ästhetik wahrnahm.
"Warum nicht beides?"
Hin und wieder fehlten ein paar Dielen im Parkett, was ihr nicht gerade weniger Sorge machte.
Mit der Angst, dass der Boden jede Sekunde einbrechen könnte, musste sie wohl oder übel leben.Molly war ihr mutig gefolgt und stand dicht hinter ihr, schlang einen Arm um ihre Hüfte. Bei dieser Bewegung strömte der Kleineren eine Welle ihres Parfums entgegen und ihr Herz spielte Tennis. Es roch süßlich, das Parfum, dieser Duft der ihr in die Nase zog, war einfach göttlich. Wenn man es in Worte fassen müsste, dachte sie an einen Aprilmorgen mit einem Lavendelfeld.
"Wo sind wir hier? Das Ambiente wirkt etwas kümmerlich, nicht?"
Ihre Atmung war locker, regelmäßig, während sie immer weiter zum Herz dieser Stätte gingen. Sie machte keine Anstalten sich auch nur irgendwie zu äußern, doch ihre Hand war nach geraumer Zeit immer fester um Adas Hüfte geschlungen, sie bohrte sich beinahe mit ihren viel zu kurzen Nägeln in sie hinein. Adaine lehnte sich an ihren Oberkörper, sog ihren Duft erneut ein, da ihr Kopf zu schwer wurde.
"Das ist die alte Fabrik meines Vaters.", sie zeigte in den nächsten Raum hinein und flüsterte das gegen Adas Kopfhaut.
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dies also ist leben
Krótkie Opowiadaniadinge entwickeln sich so schnell, und ehe man sich versieht, vergisst man wie es funktionierte sich zu erinnern. eigentlich will ada nur, dass man ihre geschichte erzählt. dass man sie nicht vergisst. doch wer erinnert sich schon noch an einen, wenn...