Zuhaus'

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Du sitzt zuhaus',
ganz allein.
Hörst Musik,
genießt die Einsamkeit.

Keiner sieht dich,
wenn du weinst,
denn du tust's,
in deinem Zimmer; allein.

Keiner hört dich,
wenn du weinst,
denn du bist allein,
ganz allein.

Und wenn jemand mitbekommt,
was du fühlst,
und dir Hilfe anbietet,
bringt es nichts, denn du bist allein.

Du bist allein,
den ganzen Tag,
die ganze Nacht.

Und wenn du jemanden triffst,
ändert es nichts
daran, dass du allein bist.

Du versuchst auszubrechen,
aus dieser Einsamkeit,
doch keiner fühlt,
oder hört, oder sieht dein Innerstes.

Nur nachts,
in deinen Träumen,
wagst du aufzuwachen,
und dich zu freuen.

Doch die Freude der Nacht,
die Stille legt sich sacht,
auf dein Gemüt.

Und da du nachts wachst,
bist du tags müde,
und dem Anspruch, den man dir stellt,
wirst du nicht gerecht.

Drum ärgerst du dich,
denkst, du bist nicht genug,
für die Gesellschaft.

Und jeden Tag hörst du,
das was du fürchtest,
du bist nicht genug;
Und dir schwindet der Mut.

Der Mut etwas zu ändern,
an der Sache,
die dich unterdrückt,
ganz sachte.

Und da dein Mut dir fehlt,
und du deine Ziele verfehlst,
hasst du dich,
Tag für Tag und Nacht für Nacht.

Und all der Zauber der Nacht,
weswegen du stets aufgewacht,
ist fort.

Und du hoffst, dass an einem anderen Ort,
alles anders wird,
doch begleitet dich die Einsamkeit,
wohin du auch gehst.

Und es schwindet die Freude,
die Freude, das Leben zu leben,
gestern, morgen und heute.

Um all dem Stress zu entfliehen,
gehst du fort,
doch das schiebt nur auf,
was dich zerstört.

Und du rennst und rennst,
Tag für Tag,
doch kommst keinen Schritt näher,
an dein Ziel.

Dieser unendliche Lauf,
ist es, der dir raubt,
was du längst verloren hast.

Und mit der Zeit,
vergisst du all das Leid,
doch dann kommt es zurück,
wie ein Schlag ins Gesicht, unerwartet.

Und dann sitzt du wieder zuhaus',
ganz allein,
hörst Musik, weinst,
und geniesst die Einsamkeit.

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