Schnauze!

Kapitel 11 ~ 16. Dezember

Ich hasse es früh aufzustehen. Vorallem, wenn man kurz nach dem Aufstehen schon in die Augen einer verrückten Freundin, nämlich ein häufig an der eigenen Schuhsohle klebender Kaugummi sehen muss. Und wenn man dann im Bus auch nicht weiterpennen kann, da das Kaugummi höchstpersönlich neben einem sitzt und einen zuplappert als gäbe es keinen Morgen. Den Plan mit den Kopfhörern konnte ich leider vergessen, da die Lehrer alle elektronischen Geräte eingesammelt haben. Ich hatte mein Handy zwar nicht abgegeben, aber Kopfhörer in den Ohren zu haben, wär dann doch ein wenig heikel.

Also konnte ich ihrem Geplapper vier Stunden lang zuhören. Bis sie endlich einschlief. Sie schlief ganze fünf Stunden, die ich damit verbrachte aus dem Fenster zu starren und zeitweise auf mein Handy zu spähen, um dann wieder missmutig aus dem Fenster zu starren, da wir noch solange fahren mussten. Irgendwann schlief dann auch ich ein. Lange schlafen konnte ich, soweit ich weiß, nicht, denn nach verdammten vierzehn Stunden reiner Fahrzeit waren wir endlich da. In Pizzo. In Süditalien. Gerade rechtzeitig zum Abendessen. Gott, war ich froh aus diesem Bus raus zu sein.

Und es war so wunderschön, wir aßen in einem Restaurant, als unser letztes Essen hier in Süditalien zusammen und wurden danach auch schon zu unseren Gastfamilien gebracht. Ich war eine der letzten, denn es gab nur einige wenige, die alleine bei einer Gastfamilie leben durften. Nun gut, es war nicht für alle ein "dürfen". Einige konnten zum Beispiel kein Italienisch, da sie nur gerne die Schulstunden verpennt, geschwänzt oder zumindest gestört haben.

Also stand ich da, vor der Tür und bekam es langsam mit der Angst zu tun. Ich kannte diese Familie nicht und jetzt sollte ich, ein krebskrankes Kind, ihr Familienleben zerstören. Ich hasste das. Wenn ich echt am Krebs streben sollte, sollte meiner Meinung nach echt keiner um mich trauern müssen.

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Wattpad hasst mich, irgendwie ging das Hochladen gestern nicht -_-