Epilog

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Scheiße, scheiße, scheiße. Sie durfte nicht tot sein. Ich hatte eine weitere wichtige Person in meinem Leben verloren. Wieso bin ich immer so dumm? Und ihre Mutter, wie geht es wohl der bei der Sache? Ich will es gar nicht wissen. 

Das alles erinnert mich so sehr an meine Schwester. Ich war sechzehn, sie war siebzehn. Wir verstanden uns prima. Doch eines Abends wollte sie mit mir zusammen losziehen. Damals waren meine Eltern noch mein Ein und Alles, also bat ich natürlich um Erlaubnis. Sie stimmten erstaunlicherweise ein. Dumme Idee. Meine Schwester zeigte mir ein paar Orte, wo sie abends gerne hin ging und danach trafen wir uns mit ein paar ihrer Kollegen. 

Ich wusste damals noch nicht, dass sie Drogen nahm, bis sie sich von mir verabschiedete um, wie sie es sagte, sich einen Schuss zu setzen. Mir wurde natürlich auch reichlich Zeugs angeboten und nach einer Weile konnte ich nicht mehr nein sagen. Also dröhnten sie mich gewaltig mit irgendwelchem Zeugs, das ich damals noch nicht kannte zu. Nach etwa einer halben Stunde fand der Rausch aber ein jähes Ende. Ein Kollege meiner Schwester, der sich auch einen Schuss setzen wollte, rannte zu uns rüber und faselte etwas von einem goldenen Schuss und meiner Schwester.

Ich Dummkopf dachte, das sei gut. Weil gold ist doch normalerweise gut, nicht? Auch die anderen verstanden nicht. Unterdessen musste sie wer anderes in der Toilette gefunden haben und die Ambulanz gerufen haben, als ich dann doch beschloss einmal nach ihr zu sehen, wurde sie nämlich gerade in den Rettungswagen getragen. Ich stürmte sofort zu den Rettungskräften und fragte sie was los sei. Ich bekam keine Antwort, sondern die Frage, ob ich ein Angehöriger sei. 

Und dann dieser eine Satz, der mein Leben verändern sollte: "Es tut mir leid, sie ist an einer Überdosis Heroin gestorben. Sie war schon tot als wir hier ankamen. Könntest du vielleicht eure Eltern kontaktieren." 

Also griff ich schweren Herzens zu meinem Handy und rief meine Mutter, Camilla an. Sie waren schnell da und das erste was sie sagten, als sie mich sahen war:

"Du bist nicht mehr unser Sohn, Drogenjunkie."

Ich hatte drei wichtige Menschen an einem Tag verloren und heute erneut einen Menschen. Ich beschloss mich meinen Eltern endlich zu stellen und ihnen die Geschichte zu erzählen und ich beschloss ihnen auch von Emilia zu erzählen. Auch wenn sie mich dann noch mehr hassen würden. Ich kann nicht mehr alleine. Es ist zu viel passiert, was ich alleine verarbeiten soll. Ich brauche Unterstützung.

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Das ist nun das "richtige" Ende. Ich hoffe meine Geschichte hat euch gefallen. 



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