Schnauze!

Kapitel 19 ~ 24. Dezember

Heute morgen wachte ich nicht neben Paolo auf, er war plötzlich verschwunden. Ich war verzweifelt, war das sein schiss Ernst? Zuerst schöne Tage miteinander verbringen und dann abhauen, ist normal. Klar. Ich wusste nicht mal wie ich zum Treffpunkt kommen sollte, wo der Bus abfahren sollte. Bei meinem Orientierungssinn ist sowas normal. Und wann musste ich eigentlich dort hin? Beim verzweifelten Rumlaufen in der Wohnung entdeckte ich plötzlich einen Zettel. Von ihm. Darauf stand, in einer der hässlichsten und unleserlichsten Schriften, die ich je gesehen habe:

"Hi Emilia, guten Morgen musste los sorry. Schau einfach, dass du um halb elf bei der großen Kirche bist. Du weißt wo. Paolo"

Wow romanatisch as fuck, ich schmelz gleich. Übrigens auch ein schöner Abschied. 

Ich schaute auf die Uhr und wie sollte es anders sein, war es schon Viertel nach Zehn. Scheiße. Ich packte meine Sachen so gut es ging zusammen, klaute Paolo noch seine Zigarettenpackung, ich mochte es nicht, war nur zur Sicherheit. Dann rannte ich so schnell als möglich aus der Wohnung und freute mich unglaublich darüber. dass der Lift funktionierte.  

Mit ungefähr einer halben Stunde Verspätung, kam auch ich am Treffpunkt an. Natürlich nicht ohne alle Blicke auf mich zu ziehen. Der Kaugummi drehte sich weg von mir. War ihr wohl zu ungezogen. Umso besser. Auch im Bus setze sich die Idiotin demonstrativ von mir weg. Mir sollte es recht sein. 

Dafür setzte sich nach etwa einer halben Stunde jemand anderes zu mir, ein Junge von meiner Parallelklasse. Ich hatte ihn vorher nur ein bis zwei mal gesehne. Er fragte:

"Warst du nicht die von Paolo?"

"Nein, ich gehöre nur mir selbst."

"Nein ich meine, die um die er sich geprügelt hat?"

"Kann sein."

"Weisst du wer ich bin."

"Ja jemand der dumm genug ist mich vollzulabern, obwohl ich ihn gar nicht kenne."

"Nein, das meine ich nicht. Kannst du dich noch an etwas an den Abend mit Francesco erinnern?"

"Na ja..."

Er lachte. 

"Auf jeden Fall war ich auch da."

"Aha."¨

Wir sprachen eine Weile lang über so ziemlich alles, was uns in den Sinn kam, bis er plötzlich meinte:

"Wieso bist du immer so alleine, bist ganz in Ordnung."

Ich zuckte mit meinen Schultern. 

"Ich stell dir mal ein paar Leute vor, komm mit." 

Er griff meine Hand. Netter Kerl. Eigentlich. Okay ich glaube, dass ich Paolo ihm bevorzugen würde. Also nur so am Rande.

--- 

Ich weiß, es ist wieder nach 12:00 Uhr, aber ich habe eine tolle Ausrede. Weihnachten. Mehr sage ich nicht.