Kapitel 23 ~ 28. Dezember

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Am Morgen darauf, merkte ich erstmal, dass ich verpennt habe. Paolos Flieger ist vor zwei Stunden angekommen. Geil. Ich zog mich schnell an und checkte aus. Und dann sah ich auch schon drei anrufe von ihm auf meinem Handy. Noch geiler. Ich wollte ihn zurückrufen, als der Bildschirm plötzlich erloscht. Ich hatte vergessen mein Handy über Nacht aufzuladen. Perfekt. Was sollte ich denn jetzt tun? Ich beschloss einfach zum Flughafen zu gehen und dort zu schauen. 

Nach einer halben Stunde suchen, fand ich ihn immer noch nicht, also lief ich zum nächsten Schalter und fragte, ob sie eine Lautsprecher-Ansage machen könnte, wie das die großen Einkaufszentren machen, wenn Kinder ihre Eltern verlieren. Ich fühlte mich echt ein wenig erbärmlich. Und tatsächlich machte die nette Dame eine Ansage, sah mich aber ziemlich genervt an. Nun gut, mich sollte das nicht stören, denn nach zehn Minuten tauchte Paolo wirklich auf. Er umarmte mich stürmisch.

"Was war los, wieso hast du nicht einfach angerufen?"

"Hab verpennt und dummerweise vergessen mein Handy aufzuladen."

Er lachte herzlich. 

"Ist ja auch egal, jetzt bist du ja da."

Ich bekam noch einen neidischen Blick von der Lautsprecher-Dame zugeworfen, was mich wahrlich wenig interessierte. 

"Wohin gehen wir?", fragte ich ihn.

"Ich habe uns ein, wie ich finde, tolles Zimmer reserviert. Und ich habe eine kleine Überraschung mitgenommen."

Da wurde ich neugierig und folgte ihm durch die Berliner Innenstadt. Wir liefen nach etwas außerhalb, bis wir schließlich vor dem Hüttenpalast ankamen. Wir checkten ein und wurden in eine große Halle geführt, wo verschiedene Wohnwagen und Hütten standen. Sehr speziell, aber ich fand es ziemlich cool. Wir sollten in einer Holzhütte schlafen. 

In der Hütte, im Haus angekommen, fühlte ich mich sofort wohl. Es war, als wäre man irgendwo abgelegen in den Bergen. Na ja, wenn da nicht die ganzen Nachbarn wären. 

Paolo öffnete seinen Koffer und holte ein Säckchen, das mit weißem Pulver gefüllt war aus einem etwas versteckter liegendem Fach.

"Paolo, was ist das?", fragte ich der Antwort wegen ängstlich.

"Koks."

"Spinnst du eigentlich? Was wenn man dich erwischt hätte, das ist ziemlich viel!"

"Ich werde nie erwischt."

"Das sagst du jetzt! Was aber, wenn du einmal erwischt werden solltest? Willst du in den Knast?"

Er winkte ab.

"Freu dich doch einfach, dass ich nicht erwischt wurde. Nimmst du heute Abend mit?"

"Ich weiß noch nicht..."

Wir verbrachten den restlichen Morgen und den Nachmittag damit die unzähligen Anrufe und Nachrichten meiner Mutter zu ignorieren und Berlin zu erkunden. Zu Mittag gabs Pizza und zum Abendessen eine Line Koks. Perfekt nicht wahr? 

Nachdem wir in unserer Hütte die Line genommen haben, nach langem Überreden seinerseits, begaben wir uns in das Berliner Nachtleben.

Als erstes nahmen wir ein paar Drinks in der Bar Mama, die sogar sehr nah von unserer Unterkunft lag. Später ging es dann in den 2Be Club, wo wir nach noch einer Nase Koks abtanzten wie die Verrücken. 

Als sich Paolo noch einen Drink holen wollte, tanzte ich alleine weiter, nach einer Weile spürte ich Hände um meine Hüften, dank dem Koksrausch machte mir das wahrlich wenig aus und ich tanzte munter weiter. Die Hände drehten mich um, sodass ich auf einmal auf Paolos Brust lag. Und da wollte ich auch nicht weg. Ich spürte das Koks, den Alkohol aber nicht, was mich ziemlich erstaunte, da ich eigentlich gebechert habe. Nach etwa zwei Liedern zog mich Paolo mit auf die Toilette, um noch eine Nase Koks zu nehmen, die Wirkung ließ immer schon nach etwa ein bis zwei Stunden nach, aber er hatte ja genug mit.

Nach der Line, wir sassen immer noch eingeschlossen in der Toilettenkabine und warteten auf die Wirkung, packte Paolo plötzlich mein Gesicht und küsste mich. Ich erwiderte. Lag natürlich nur am Koks. Wir konnten kaum mehr aufhören.

"Lass uns zum Wohnwagen gehen und die Nachbarn ein wenig auf Trab halten."

Ich nickte zugedröhnt und wir verließen den Club. Nach einem kurzem Fußweg waren wir bei der Halle. Wir versuchten erst gar nicht leise zu sein. In der Hütte angekommen schmiss er mich aufs Bett und küsste mich. Ich war wie im Rausch, aber wortwörtlich. Ich bekam fast nichts mehr mit, alles drehte sich und war trotzdem so bequem und angenehm. Mir war alles egal, solange ich ihm nahe sein konnte. Ich verspürte keinen Hunger und keinen Durst. Und ich wusste die schönsten Momente mit meinen plötzlichen Redeschwällen zu zerstören. 

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Jetzt wird es spannend. Also meiner Meinung nach. Ich kann nur sagen, dass ich mich sehr auf das Ende freue. Mehr wäre zu viel gesagt. Übrigens bin ich rechtzeitig (noch knapp) mit einem langen Kapitel. (mehr oder weniger)

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