Kapitel 7

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"Wie kommst du denn darauf?", fragt Henri mich überrascht.

"Das tut doch jetzt nicht zur Sache!", antworte ich. Zu erzählen, dass ich eifersüchtig bin und ich seine Kette für ein klares Indiz halte, ist zu peinlich.

Eine Weile schaut er mich prüfend an. 

"Wieso interessiert dich das denn?", fragt er schließlich. 

Kann er denn nicht einfach antworten? In mir schäumt Wut auf. 

"Es interessiert mich gar nicht!", sage ich. Dann stehe ich auf und laufe los.

"Wohin läufst du denn jetzt?", fragt Henri überrascht.

"Keine Ahnung.", schreie ich.

"Du könntest mir doch einfach antworten. Das würde einiges leichter machen.", sagt er. Er klingt aufgebracht.

"Ich wüsste nicht, was ich dir sagen sollte!", schreie ich nach vorne.

"Gut.", sagt er. "Ich habe dir auch nichts zu sagen!", antwortet er.

"Gut!", antworte ich trotzig. 

Dann rennt er zu mir. Woraufhin ich anfange zu rennen. Er joggt neben mir, denn das reicht schon um mit mir Schritt zu halten. 

"Was machst du?", fragt Henri.

"Keine Ahnung.", wiederhole ich.

"Gut, dann machen wir - was immer du auch machst - zusammen.", sagt er.

Nach einer Weile werde allmählich langsamer. Ich bin ein ganzes Stück Richtung Ferienhaus gerannt und Henri ist neben mir her gejoggt. Jetzt frage ich mich tatsächlich, was der Sinn von dem ganzen war. Aber der ist mir ziemlich bewusst. Ich habe ein Gespräch angefangen, bei dem ich zu viele Fragen nicht beantworten möchte. Am besten ich rede wieder nicht mit ihm. Also laufe ich still weiter Richtung Ferienhaus. Auch Henri sagt nichts. Ich frage mich, was er denken muss. Ich habe ihm deutlich Interesse gezeigt. Das kann er sich ja denken, wenn er schon fragt, wieso mich das interessiert. Ja, er muss es sich denken können. Wahrscheinlich denkt er, ich bin unsterblich in ihn verliebt! Dabei finde ich ihn nur süß. Da bin ich mir sicher! Mehr ist da nicht. Ich meine woher denn? Ich kenne ihn kaum. 

Als wir im Ferienhaus ankommen finden wir Rose, Olivia und Lizza auf der Terasse.

"Aurora, Henri! Kommt, setzt euch zu uns.", sagt Lizza.

Ohne etwas zu sagen setzen wir uns. Auf dem Tisch stehen Oliven, Brot und Dips. Henri bedient sich sofort damit. Ich passe. Dafür hole ich mir ein Weinglas und schenke mir Weißwein ein. Wir würdigen uns keines Blickes. 

"Ich muss wirklich unbedingt wieder nach L.A.", sagt Olivia. Es scheint, dass genau das Thema war, bevor wir hier her kamen. Los Angeles.

 "Das letzte Mal war so lustig!", antwortet Rose Olivia. Dabei schaut sie Lizza einladend ein. Wahrscheinlich verstehen die drei sich mehr als blendend. 

"Ach, ich erinnere mich so gerne daran. So viele schöne Momente. Ich habe damals einige Nächte mit Charles im Chateau Marmont übernachtet. Einer der wohl schönsten Orte in eurer Stadt.", sagt sie.

"Keine Details.", sagt Henri. Ich nehme an, Charles ist henris Dad.

 "Ich habe Henri bevor er geflogen ist empfohlen dort hin zu gehen, wenn ihm ein Mädchen in Los Angeles wirklich gefallen sollte - dort kann man sich nur verlieben." fügt sie hinzu.

Ich frage mich, ob ich gerade richtig höre. Mit offenem Mund drehe ich mich zu Henri. Der mich ebenfalls mit weit geöffneten Augen und einer Olive halb im Mund bereits anstarrt. Das hat er wohl nicht kommen sehen. Tja, ich auch nicht. Nun frage ich mich, was ich dazu denken soll. 

AURORAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt