Kapitel 13

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Lily P.O.V

Ich muss Liam einfach fragen was los ist. Natürlich  habe ich  da zwar schon eine Vermutung, aber trotzdem frage ich ihn jetzt! Vielleicht kann ich ihm ja irgendwie helfen.Als ich in die Küche laufen sieht er mich an. In seinen Augen lag etwas wütendes aber auch etwas besorgtes.
Macht er sich Sorgen um mich? Ich meine nicht das es mich stört aber bis jetzt war es ihm doch auch egal was ich mache und wie es mir geht.

"Liam kann ich dich was fragen?" entflieht es meinem Mund. Er zieht eine Augenbraue hoch und schaut fragend. "Kommt drauf an was." sagt er und nimmt einen schluck von dem Orangensaft.
Ich gehe auf ihn zu und setzte mich ihm gegenüber.Soll ich oder soll ich nicht? Ich bin schon neugierig ob sich meine Vermutung bestätigt aber auf der anderen Seite habe ich Angst das er wieder ausrastet. "Hallo, Erde an Lily!" holt mich seine Stimme aus meinen Gedanken und ich merke erst jetzt das ich ihn anstarre.

"Ja, also ich wollte dich fragen warum du so bist." frage ich erstaunlich mutig. Seine Miene verfinsert sich und seine Hände ballen sich zu Fäusten. Eine kleine Ader ist an seinem Hals zu sehen. Und sofort bereue ich meine Frage. "Warum sollte dich das was angehen?" brummt mein Boss und starrt mich an. Langsam wird es mir unangenehm und ich stehe auf.

"Du hast Recht. Es tut mir leid, ich hätte nicht fragen dürfen." nuschel ich und drehe ihm den Rücken zu. Dann laufe ich ins Wohnzimmer und setze mich aufs Sofa. Ich vernehme Schritte und dann das knallen der Tür. Ich hätte es wissen müssen das ihn das sauer macht. Aber irgendwie bestätigt sich mein Gefühl noch mehr das meine Vermutung stimmt. Das er Drogen nimmt. Das würde seine Stimmungsschwankungen erklären. Und das Geld kommt daher das er welche verkauft.

Mit meiner Hand streiche mir einmal über mein Gesicht und mache mich dann auf den Weg in die Küche. Dort räume ich zuerst alles wieder in den Kühlschrank. Dann lasse ich Wasser in die Spühle  und mache noch etwas Spühlmittel rein. Ich laufe zu dem Tisch und stapel die Teller und Tassen so das ich nich nochmal gehen muss. Vorsichtig lasse ich es in die Spühle gleiten und stelle das Wasser aus. Meine Hand greift nach dem ersten Teller und meine Gedanken schweifen ab.

Sollte ich Liam anrufen und fragen wo er ist? Ich meine wer weiß was er für Blödsinn anstellt, aber er ist Alt genug und kann auf sich selbst aufpassen. Trotzdem ist er mein Boss, vielleicht kann ich ihm ja irgendiwe helfen. Ich schüttel meinen Kopf um die Gedanken an ihn lozuwerden. Schnell bin ich mit allem fertig und setze mich wieder auf das Sofa. Ich schalte den Fernseher ein und schaue irgendein Bericht über Tiere. Ein Blick auf mein Handy sagt mir das Liam jetzt schon eine Stunde unterwegs ist und langsam mache ich mir wirklich Sorgen.

Gerade will ich seine Nummer wählen da geht die Tür auf und fällt kurze Zeit später wieder ins Schloss.Ich starre einfach auf das Gerät vor mir wo ein Fisch gerade durch die Gegend schwimmt. Das Sofa senkt sich etwas neben mir und der Geruf von Liams Deo steigt mir in die Nase.
"Meine Eltern sind schuld!" fängt er an.
Ich blicke zu ihm und er sieht mich auch an.

"Meine Eltern sind Reich und haben eine Firma. Sie wollten schon immer das ich ihre Firma übernehme aber ich wollte einfach nicht. Ich wollte nicht so Reich sein und andere Leute ausnutzen. Ich wollte nicht so arogant werden wie sie. Mein Vater hat, als ich klein war, immer gearbeitet und war nie wirklich für mich da. Meine Mutter hatte immer wieder andere Männer im Haus, wenn mein Vater gerade nicht da war. Sie haben sich nie wirklich für mich intressiert und mein bester Freund war der Koch. Er hat mit mir Hausaufgaben gemacht und gespielt. Ich durfte an Feiertagen und an meinem Geburtstag entscheiden was er zu Essen macht. Er hatte keine Kinder und wohnte bei uns. Doch eines Tages hatte er einen Streit mit meinem Vater und wurde entlassen. Ich habe es meinem Vater nie verziehen. Er hat sozusagen meinen besten Freund rausgeworfen, als ich dann endlich 18 war bin ich von zu Hause abgehauen und habe die Kreditkarte meiner Eltern mitgehen lassen. Sie haben es nie wirklich gemerkt, da sie genug haben. Ich bin hier her gezogen und habe mich auf der neuen Schule angemeldet. Dort habe ich auch die anderen Jungs kennengelernt. Ich habe mir geschworen nie so zu werden wie meine Eltern und das habe ich bis heute geschafft. Doch dann habe ich diese Anzeige in die Zeitung gesetzt und habe meine zwei eigenen Angestellten. Ich werde immer mehr wie die beiden und das will ich nicht, deswegen reagiere ich in manchen Situationen so agrresiv, weil ich mich selbst Hasse. Ich Hasse das was aus mir geworden ist!"


My Boss..or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt