Rette meine Ehre

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"Magena!" rief die kalte Stimme meines Vaters. Ich ließ den Putzlappen fallen und lief in sein Tipi. Dort kniete ich, ohne ihn anzusehen nieder. Blickkontakt oder unerlaubt den Kopf zu heben war mir nicht gestattet. "Ich hab endlich eine Aufgabe für dich. Etwas anderes was du tun könntest gibt es nicht. Du bist nur ein dummes Mädchen. Aber der Häuptling der Apachen verlangt eine Verbindung unserer Stämme durch einen Nachkommen. Sein Stamm ist doppelt so groß wie der unsere. Du wirst deine Aufgabe erfüllen und dem Häuptlingssohn einen Nachkommen schenken. Solltest du allerdings eine solche Enttäuschung wie deine törichte Mutter sein, werde ich deinem Leben schneller ein Ende bereiten als du dir vorstellen kannst. Das selbe gilt für den Fall, dass du dich weigerst sein Weib zu werden. Nun geh deine Sachen packen. Am nächsten Morgen wird dich eine Eskorte begleiten und du wirst deine Aufgabe erfüllen. Mach meinem Namen Ehre." sagte mein Vater. Ich senkte den Kopf noch tiefer und ging dann aus dem Tipi um meine Sachen zu packen.
Auch wenn mein Leben noch nie gut war wollte ich nicht sterben. Vielleicht hatte ich beim Stamm der Apachen eine Chance auf ein besseres Leben. Nachdem ich die beiden anderen Kleider die ich besaß eingepackt hatte legte ich mich schlafen.
Am nächsten Morgen rollte ich meine Decke zusammen und packte etwas Essen und Trinken ein und ging zu meinem Pferd. Ich schnallte ihm alles auf den Rücken und trenste es. Dann ging ich etwas Essen. Kurz darauf kam mein Vater mit zwei seiner Kriegern. "Aufsitzen!" sagte er. Ich tat dies schnell und wartete auf die anderen beiden. Mein Vater kam zu mir und krallte seine Fingernägel in meinen Oberschenkel sodass Blut floß. "Mach mir Ehre und denk an die Folgen wenn nicht. " knurrte er und gab meinem Pferd einen Schlag auf den Hintern sodass es los galloppierte. Die beiden Krieger folgten mir. Da ich noch nie aus unserem Lager raus gekommen war wusste ich nicht wohin ich musste und ließ mich zurück fallen. Wir waren bis in die Nacht geritten. Doch irgendwann hatten wir ein Nachtlager aufgeschlagen und ich versorgte die Pferde. Plötzlich hörte ich ein Knacken. Schnell nahm ich die Zügel meines Pferdes und wollte gerade aufsteigen als ein Schuss ertönte und dieses zu Boden fiel. Nach einigen weiteren Schüssen waren die anderen Pferde und die Krieger auch tot. Ich kauerte mich hinter das tote Tier und hoffte nicht gefunden zu werden. Doch da strömten auch schon Bleichgesichter aus den Büschen und zogen mich hinter dem Pferd hervor. "Seht, eine Rothaut und dann auch noch eine Frau. Welch seltener Anblick. Was könnte man mit ihr anstellen?" lachte einer von den Männern dreckig. Schon wurde ich auf den Schoß von jemandem gezogen. Sie betatschten mich überall. Erst im Morgengrauen als alle schliefen hatte ich eine Chance auf Rettung. Ich schlich mich zu den Pferden und wollte aufsteigen. Doch plötzlich schoss jemand und streifte mich mit der Kugel am Bein. Ich fiel auf den Boden. Der Mann stellte sich mit der Schusswaffe vor mich und zielte. Doch plötzlich verdrehte er die Augen und fiel mit einem Pfeil im Rücken zu Boden. Genau wie alle anderen. Erleichtert legte ich mich flach auf den Boden und atmete tief ein und aus. Doch da beugte sich schon ein Indianer mit blauer Gesichtsbemalung zu mir runter. "Du bist verletzt. Ich werde dich zu meiner Schwester bringen. Sie wird dich heilen." sagte dieser und hob mich hoch. Er hob mich auf sein Pferd und stieg hinter mir auf. Dann ritten wir auch schon los. Durch die Prärie in Richtung des Lagers der Apachen.


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