Stamm der Apachen

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"Nscho-tschi!" rief der Mann nach seiner Schwester. Seine Schwester sah direkt die Wunde an meinem Bein. "Bring sie in mein Zelt. " befahl sie. Winnetou hob mich von seinem Pferd und trug mich in ein Tipi. Nscho-tschi schickte ihn direkt wieder raus und sah sich meine Wunde genauer an. Dabei entdeckte sie auch die Kratzspuren, die mein Vater hinterlassen hatte. "Waren das Weißgesichter?" fragte sie und ich schüttelte den Kopf. Sie sah mich erschüttert an aber ich sah schnell woanders hin. Dann begann sie meine Wunde zu versorgen. "Du bleibst den Rest des Tages hier. Am Abend gehst du zu meinem Vater Intschu-tschuna, dem Häuptling.  Jetzt ruh dich aus." sagte sie und verließ das Tipi. Ich versuchte also zu schlafen.
Am Abend weckte Nscho-tschi mich. "Du musst jetzt zu meinem Vater. " sagte sie und führte mich in das größte Zelt. Dort waren viele Männer und Frauen versammelt, die Kinder schliefen wahrscheinlich schon. Ich wurde in die Mitte des Zeltes geführt. Dort saß der Häuptling. Ich senkte den Kopf und setzte mich hin. "Was tust du hier?" fragte er. "Mein Vater schickte mich. Er ist der Häuptling der Mali. Ich bin Magena." sagte ich. "Ja ich wünschte mir eine Verbindung unserer Stämme. Wenn das so ist, ist ja alles gut. Winnetou, mein Sohn. Du kennst deine Aufgabe. " sagte er. Somit war die Versammlung aufgelöst. Als ich Nscho-tschi sah ging ich schnell zu ihr. "Ich wollte mich bedanken, für alles. " sagte ich. "Du musst dich nicht bei mir bedanken. Sondern bei den Göttern und meinem Bruder. Zu ihm solltest du gehen." sagte sie und lächelte. Ich senkte meinen Kopf und lächelte. Ich sah Winnetou etwas entfernt vom Lager stehen. Ich stellte mich neben ihn. "Danke." sagte ich leise.
"Es war meine Pflicht. " sagte er und stellte sich vor mich.  Ich sah auf seine Brust. "Sieh mich an." befahl er. Es war ungewohnt für mich. Schließlich hatte mein Vater mich dazu erzogen Männern nicht ins Gesicht zu schauen und stets den Kopf gesenkt zu halten. Als Winnetou merkte das ich zögerte legte er seine Hand unter mein Kinn und drückte es hoch. "Warum siehst du mich nicht an?" fragte er. "Ich wurde so erzogen. " antwortete ich leise. Er legte den Kopf schief. "Was auch immer in deiner Heimat geschehen ist, ist nun nicht mehr wichtig. Du bist eine hübsche, junge Frau. Du brauchst Selbstvertrauen. Trete allen hier und vorallem mir mit erhobenem Kopf entgegen." sagte er sanft. "Du kennst meinen Vater nicht." sagte ich so leise das er es nicht verstehen konnte. "Was?" fragte Winnetou. "Ich weiß nicht wo ich schlafen soll." sagte ich leise. "Bei mir. Wir werden uns mein Tipi teilen." sagte er. Er zog mich zu einem großen Tipi und hielt mir den Vorhang zurück damit ich rein gehen konnte. "Meine Schwester hat dir Sachen hingelegt. Decken und Kleidung. Wir haben deine Sachen zurück gelassen, weil du nichts tragen solltest was durch Bleichgesichter verschmutzt worden ist. " sagte er und deutete auf einen feingefaltenen Stapel. "Warum tut ihr so viel für mich?" fragte ich. "Die Götter haben dich für mich bestimmt. Ich werde irgendwann der Häuptling sein. Du wirst eine wichtige Person in unserem Leben sein." erklärte er. Ich nickte kurz. "Du hast ein Geheimnis aber vertraust mir nicht genug um es mir zu sagen. Du hast Angst. Ich sorge dafür, dass du mir irgendwann vertrauen kannst. " sagte er und ließ mich alleine. Ich machte mir mein Bett fertig und zog mir ein leichtes Hemd zum schlafen an. Plötzlich spürte ich einen Luftzug. Ich drehte mich schnell um. Am Eingang stand ein Mann.

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