Seine Geschichte

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"Warum?" fragte ich leise. "Es ist nicht wichtig. Du solltest nur noch kein Kind bekommen." antwortete er. "Nein es ist wichtig. Du kennst meine Geschichte, jetzt erzähl mir deine." sagte ich sanft. "Ich hab nur eine Frau vor dir geliebt. Wir hatten eine Begegung. Doch ihr Vater hasste die Apachen und hat sie an einen anderen Häuptling verschenkt. Ich habe sie überall gesucht. Als ich sie fand war es zu spät. Sie trug mein Kind unter dem Herzen. Aber ihr neuer Stamm kannte keinen Schamanen. Die Geburt war schwer. Zu schwer. Sie starb. Genau wie das Kind. " sagte Winnetou. "Aber selbst wenn ich schwanger werden sollte. Wir haben Nscho-tschi. Sie ist die beste Schamanin sie es überhaupt gibt. " sagte ich. "Selbst wenn. Der Winter kommt bald. Es wird schon kälter. Im Winter bist du der Kälte ausgesetzt. Das Kind macht dich schwach. Du könntest krank werden. Ich kann dich nicht verlieren. Ich habe die Liebe gefunden. Ich muss dich fest halten." sagte er. Ich drehte mich so zu ihm das ich auf seine Brust sah. Ich legte meine Hand darauf und strich langsam darüber. "Du machst dir Sorgen. Aber die Götter wollen ein Kind von uns. Sag wenn du bereit bist." sagte ich.
Er küsste mich auf die Stirn. "Lass uns den Winter abwarten." antwortete er. "Wie du willst. "antwortete ich lächelnd.

Am nächsten Morgen gingen er und Shatterhand auf die Suche nach neuen Pferden. Am Rand unseres Lagers zog Winnetou mich an sich. "Ich bin Morgen wieder da." versprach er und küsste mich. Ich sah den beiden nach wie sie sich auf den Weg machten. Nscho-tschi kam zu mir. "Du machst dir ständig Sorgen um ihn und er macht sich ständig Sorgen um dich. Wie haltet ihr das nur aus?" lächelte sie. "Als würdest du dir keine Sorgen um deinen Old Shatterhand machen. " lachte ich. Sie sah mich kurz erschrocken an und lächelte dann.
Den Rest des Tages machten wir neue Anzüge für die Männer. Immer wieder sah ich dort hin wo Winnetou verschwunden war. Dabei pickste ich mir ausversehen in die Hand. "Du musst dich konzentrieren Mädchen. Deine Gedanken sind voll von dem Häuptling. Richte deine Gedanken auf deine Aufgabe. Oder willst du das er in einem zerstochenen Anzug rumläuft?" sagte eine alte Frau. Den letzten Satz lachte sie. Genau wie die anderen. Ich wurde rot musste aber selbst grinsen.
Irgendwann ging ich zum See und setzte mich. "Wie weit würdest du gehen wenn mein Bruder in Gefahr wäre?" fragte Nscho-tschi plötzlich. Ich sah sie kurz an. "Alles was ich tun kann um ihn zu retten würde ich tun." sagte ich dann. "Und wenn er dich bitten würde es nicht zu tun? Dich in Sicherheit zu bringen während du weißt das er in den sicheren Tod reitet?" fragte sie weiter. Jetzt musste ich etwas länger überlegen. "Ich habe schonmal etwas getan was Winnetou nicht wollte um ihn zu retten. Ich kann ihn nicht verlieren. Das ertrage ich nicht. Also würde ich alles tun." antwortete ich. "Sehr gut." sagte sie und verschwand.

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