Verloren und Gewonnen

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Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich setzte mich an den Punkt an dem ich Winnetou gestern verabschiedet hatte. Doch er tauchte nicht auf. Auch niemand sonst tauchte auf als der Tag ins Land strich. Gegen Mittag sah ich drei Pferde. Sie trugen verletzte Krieger doch Winnetou war nicht unter ihnen. Ich wollte sie sofort fragen wo Winnetou war aber Nscho-tschi hielt mich zurück "Sie brauchen Ruhe! Meinem Bruder geht es bestimmt gut.". Doch ich konnte ihren Worten keinen Glauben schenken und ging zu der Stelle an der ich eben war und wartete weiter. Ich weiß nicht wie lange ich da stand doch irgendwann sah ich ein Pferd. Auf ihm ritt Old Shatterhand und an ihn gebunden war Winnetou. Er war bewusstlos. Schnell brachten wir ihn in Nscho-tschis Zelt. Sie gab ihm einen Trank. "Er ist nur schwach. Bleib einfach bei ihm." sagte sie. Winnetous Kopf lag auf meinen Beinen und ich strich durch sein Haar. Irgendwann schlug er die Augen auf. "Ich habe alle verloren. Sie hatten eine Donnerbüchse die so schnell geschossen hat." sagte er. Ich legte meine Hand auf seine Wange und sah ihn liebevoll an. "Das ist nun nicht mehr wichtig. Du bist wieder hier du wirst gebraucht. Wir müssen die Bleichgesichter immer noch bekämpfen. " sagte ich leise. "Du hast Recht!" sagte er und richtete sich schnell auf. Als er stand taumelte er und faste sich an den Kopf. Schnell war ich neben ihm und nahm seine Hände in meine. "Du musst dich ausruhen Winnetou." sagte ich ernst. Zusammen verließen wir Nscho-tschis Zelt und gingen zu Macha. Wir beide stiegen auf ihren Rücken und ritten zu der Grabstätte. Ich wartete abseits während Winnetou am Grab seines Vaters saß und um Rat bat. Nach einiger Zeit kam er wieder. Er schwang sich hinter mich auf Machas Rücken. Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. "Da ist Shatterhand." bemerkte Winnetou. Ich öffnete meine Augen. Da stand er mit einem Fernglas in der Hand. "Bleib in Deckung." sagte Winnetou. "Er tut mir nichts er hat dich gerettet." sagte ich empört. Ein Blick von Winnetou ließ mich verstummen. Ich blieb auf dem Rücken meines Pferdes während Winnetou mit Shatterhand redete und dann selbst durch das Fernglas sah. Shatterhand stieg auf sein Pferd und Winnetou stieg hinter mich. Plötzlich galloppierten wir los. Ich knallte gegen Winnetous Brust. Er legte einen Arm um mich damit ich nicht fiel. Als wir im Lager angekommen waren setzten sich die Männer in das große Zelt. Schnell setzte auch ich mich. "Wir sprengen die Brücke! Dafür setzten wir Sprengsätze hier, hier und hier." sagte Shatterhand und zeigte sie Stellen auf dem kleinen Modell. "Dann muss das Feuerross sich einen anderen Weg suchen. Sie können sich nicht erneut eine Brücke bauen. " lächelte er. Winnetou nickte.
"Du wirst dich wieder in Gefahr begeben." bemerkte ich als wir in unserem Zelt waren. "Das Feuerross darf nicht durch das Land der Apachi reiten. Ich bin der Häuptling und muss das verhindern." antwortete er. Als es dunkel wurde ritten sie los. "Vertrau meinem Bruder." sagte Nscho-tschi.

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