Mein Wecker riss mich um viertel vor acht aus einem unglaublich tiefen und ruhigen Schlaf. Ich suchte verschlafen mein Handy und drückte auf die Schlummertaste. Brummig zog ich mir die Decke wieder über den Kopf und döste weiter.
Zehn Minuten später ging erneut der Alarm los. Ich stöhnte wieder entnervt auf und schaltete den Wecker aus. Ich verschlief schon nicht, redete ich mir ein.
"Steh auf, sonst wird der Kaffee kalt", lachte eine tiefe Stimme und ich setzte mich abrupt auf, sodass mir ein wenig schwindelig wurde. Hui, nie wieder.
"Luke?", fragte ich verwirrt und orientierungslos.
"Der einzig Wahre", witzelte er hellwach und ich gähnte und rieb mir die Augen, "Dein Wecker hat sogar mich geweckt. Wie kannst du nur seelenruhig weiterschlafen?"
Ich schnappte panisch nach meinem Handy und blickte auf die Uhr.
"Acht Uhr fünf", las ich vor und fiel seufzend in die Kissen zurück, "Ist noch 'ne Menge Zeit."
"Steh auf", beharrte Luke.
"Lass mich", nuschelte ich, "Nur noch kurz, ich muss erst um neun auf der Arbeit sein."
"Ich weiß, dass das Bett gemütlich ist, aber ich werde nicht verantworten, dass du zu spät im Diner erscheinst."
Mit einem Ruck wurde mir die Decke weggezogen.
"Mann, Luke!", rief ich empört auf und zog mir schnell sein T-Shirt weiter herunter. Ich dankte Leah im Geiste, dass sie mich vor Jahren schon zu schöner Unterwäsche überredet hatte. Wie sie sagte: Du weißt nie, wann jemand deine Unterwäsche sehen wird. Wenn der Fall eintritt, sei immer vorbereitet.
Ich hatte zuerst darüber gelacht, doch war irgendwann wirklich froh gewesen. So hatte ich mir im College weit weniger beim Sport anhören können, als noch mit zarten vierzehn, als schon die ersten Mädchen Tanga und Spitzenbh in den Umkleiden zur Schau stellten und ich mit Baumwollhöschen und Bustier daneben stand und nur schockiert die Augen aufriss.
"Los", forderte er unerbittlich, "Trey ist nicht da und die Küche ist eine schrecklich langweilige Gesprächspartnerin."
"Ich hasse dich", murmelte ich und stand schlussendlich auf. Ich schlüpfte in die schwarze Jeans vom Vortag und hielt inne.
"Kann ich hier duschen gehen?", fragte ich, denn ich roch schrecklich nach Rauch. Meine Nase steckte ich in das T-Shirt und verzog mein Gesicht. So konnte ich unmöglich im Diner erscheinen.
Natürlich konnte Luke mich kurz zur Wohnung fahren, doch wenn ich noch duschen wollte würde das verdammt knapp werden.
"Klar", meinte der Dunkelhaarige und zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht hat Leah irgendein Top bei Trey liegen", riet ich, "Das zumindest nicht so stinkt."
"Ich sehe nach", sprach Luke grinsend und verschwand. Ich raffte mein Hab und Gut zusammen und tappte barfuß in den Flur. Das Bad fand ich schnell, konnte meine Sachen dort ablegen und wartete geduldig darauf, dass Luke zurückkehrte. Mit einigen Oberteilen meiner besten Freundin in den Händen kam er grinsend zu mir.
"Die hat da schon ihren halben Kleiderschrank gelagert", stellte Luke fest und zückte sogar ein Paar Socken, das mir bekannt vorkam. Definitiv Leah.
Erleichtert drückte ich den Stapel an mich, bedankte mich und schloss die Badezimmertür hinter mir.
So schnell hatte ich noch nie geduscht. Das lag womöglich auch daran, dass in der Duschkabine nur Männershampoo zu finden war, das ich kurzentschlossen benutzte. Alles besser, als wie eine wandelnde Kneipe zu riechen, betete ich mir immer wieder vor.
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Nicht nichts...
RomanceJane gibt sich mit dem zufrieden, was sie vor ihrer Nase hat. Job, Wohnung, beste Freundin und Eltern, die sie unterstützen. Es ist alles in Ordnung, bis sie mit ihren lebendig gewordenen Vorurteilen konfrontiert wird und gezwungen ist, Kompromisse...