33. Die Erinnerung

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Lili pov.:
Ich starrte immer noch auf meine Hand, den dieser scheiß Ring leuchtet und das bedeutet bestimmt nichts gutes. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, weil da Orks etwas in schwarzer Sprache riefen.
Ich zitiere jetzt einmal Dain: Das gibt's doch nicht.
Gleich darauf hörte ich auch schon wie der Vetter Thorins schrie:"Die Horden der Finsternis greifen an! In die Schlacht! In die Schlacht, Söhne Durins". Er ritt mit seinen Leuten genau auf die Feinde zu. Das kann nicht gut gehen, aber ich konnte einfach nicht wegschauen. Ein paar Meter vor ihnen blieb die erste Reihe der Krieger stehen, rammte ihre Schilde in die Erde und die zweite sprang auf sie drauf und tat die Schilde auf die anderen. Die dritte Reihe steckte die Sperre durch die kleinen Lücken, sodass es die Orks aufspießen würde. Ich hörte wie Fili neben mir sagte:"Ich kletterte den Wall runter. Wer kommt mit? Außer Lili". Oin rief:"Ich komme mit, Bruder". Dwalin grölte dazwischen:"Ja, lasst uns gehen". Ich schreie empört dazwischen:"Ihr könnt mich nicht hierlassen, ich gehöre zu euch und wenn es sein muss sterbe ich für euch und an eurer Seite".

Mein Onkel brüllte:"Legt die Waffen nieder". Dori sagte:"Was? Nein".
Kili fragte entsetzt:"Sollen wir garnichts tun".

Ich ergriff voller verwirrung und empörtheit wieder das Wort:"Meidest du etwa die Schlacht? Unsere Brüder sterben dort draußen und du willst nichts anderes tun, als dich in deinem Berg zu verstecken und zu warten bis sie alle getötet haben? WILLST DU DAS WIRKLICH? WENN JA, HAT DU DEINE BRÜDER VERRATEN, DEINEN VETTER UND ALLE ANDEREN DA DRAUßEN? UND MUTTER HÄTTE DAS NICHT GUTGEHEIßEN. KOMM ZU DIR! KÄMPFE MIT UNS, WIR SIND ZÄHE ZWERGE, WIR GEHÖREN IN DIE SCHLACHT. UND WIR-... "-"ICH SAGTE, LEGT DIE WAFFEN NIEDER! UND SPERRT DIESES NICHTSNUTZIGE GÖR IN DEN KERKER. WENN IHR DAS NICHT TUT, DANN SEID IHR VERBANNT! HABT IHR MICH VERSTANDEN".

Was hast der gerade gesagt? Mich in dem Kerker werfen, ich bin seine Nichte. Wie kann er nur? Ich hab eine sehr schlechte bindung zu Kerkern. Ich halte es dort nicht lange aus! Soll er mich doch gleich umbringen, wenn er mich nicht braucht. Ich will noch in den Kerker.

Als Kili leise flüsterte:"Ja, Onkel", brach für mich eine Welt zusammen. Ich soll in den Kerker und meine Brüder können nichts dagegen machen. Wieso kann Fili nicht König sein? Oder Balin, er wäre bestimmt besser. Ach, was denkst du da. Er ist dein Onkel, er kommt wieder zur Vernunft. Das Orakel hat es Prophezeiht, also muss es stimmen.

Ich raffe mich niedergeschlagen die Höhe und alle schauen mich geschockt an, den du siehst nicht jeden Tag, wie jemand seine Nichte in den Kerker wirft. Ich wische mir meine in den Augen stehenden Tränen ab und frage:"Wenn er wieder normal ist, holt ihr mich doch wieder, oder". Fili murmelte ein gequältes:"Ja. Deine Waffen behältst du an, dann hast du eine Beschäftigung und essen bringen wir dir auch jeden Tag mehrmals. Nur manchmal musst du ohne essen auskommen, denn Thorin darf uns nicht erwischen". Fili kam auf mich zu und zog mich in eine lange Umarmung. Auch so Kili, Bofur und Balin. Jeder der Zwerge umarmte mich. Bifur umarmte mich als letztes, ihm flüsterte ich leise auf Khudzul zu:"Pass auf sie! Sie brauchen es".
Dieser nickt nur leicht, um mir zu zeigen, dass er mich verstanden hat. Ich hatte da nämlich so eine böse Vorahnung, dass meine brüder sich die schuld geben würden.
Fili sagt mit erdrückter stimme:"Komm, wir suchen dir eine der bequemsten Zellen heraus. Ich ging hinter Fili her und hatte die ganze zeit einen Heulkrampf. Irgendwann wurde es Kili, der hinter mir ging, zu viel und er trug mich im Brautstyle bis zum Kerker. Kili ließ mich vor der Zelle runter und dann kam alles wieder hoch. Ich will nicht in einen Kerker. Ich war lange genug da drinnen. Nein!
Niemand kann das verstehen. Niemand.

Ich war damals 13 also 16 Zwergenjahre. Ich kann es nicht vergessen. Ich wusste nicht richtig was es war, aber ich wusste das es nie wieder so sein wird wie früher. Ich bekam einen Zellnachtbar. Wir unterhielten uns und hatten zusammen sehr viel Spaß. Er machte mein Leben lebenswert, wegen ihm habe ich mich nicht umgebracht, wegen ihm habe ich gekämpft. Er war nicht mein geliebter, dass war er nicht, aber er war meine Stütze, er war für mich wie ein Vater. Alles, hat er mir gelernt, Rechnen, die verschiedesren Sprachen und alles andere. Was er war? Ja, ich weiß nur, dass er ein halb Ork und ein halb Elb war. Es mag komisch klingen, aber er sah aus wie ein Ork. Aber er war es nicht, er war eine Seele von ... ja von was denn? Naja, er war mein Halt, mein Leben und meine Hoffnung. Aber als der Elbenkönig von unserer Freundschaft erfuhr, stellte er ihn in meine Zelle. Das Band zwischen uns wurde noch stärker, aber ich liebte ihn nur freundschaftlich. Nach bestimmt einem Monat ließ uns der König holen, er folterte mich fast in den tot. Primo, so hieß er, wurde fast verrückt, er wollte nicht, dass mir jemand wehtat. Als ich nurnoch die Augen aufhalten konnte, nahm Thranduil meinen Primo und stach solange in seinen Körper, bis er tot umfiel. Und das hat mindestens 3 Stunden gedauert, den er war ja zur Hälfte Ork und das machte ihm nicht so viel aus. Ich merkte wie seine letzten Worte wieder in meinen Kopf hallten. Sie waren:"Vergiss mich. Räche mich nicht. Sei glücklich und rette deine Familie, Auserwählte".
Damals Verstand ich es nicht, aber jetzt schon. Er wusste es von Anfang an. Er wollte, das ich meine Familie rette und das werde ich.

Ich schreckte schweißgebadet auf und musste es erstmal verdauen, Primo wusste, dass er starb, aber er hat mich trotzdem auf meine Aufgabe vorbereitet. Wow, dass ist eine Meisterwerk. Ich muss ihm seinen Wunsch erfüllen und meine Brüder retten. Für Primo. Ich dachte an meine Familie und wie die Zelltür anfing zu schmelzen, als mich ein sehr lauter glockenschlag darin unterbrach.
Bei Durin! Was war das?
Jetzt konzentriere dich doch endlich wieder. Du bist nichtmal bis zur hälfte gekommen.
Es sind jetzt mindestens 20 Minuten vergangen, ich schwitze in dieser Rüstung und meine Familie stirbt gerade da draußen. Ich konzentriere mich nur auf die tür vor mir und darauf, dass meine Familie stirbt. Auf meine Gefühle, meinen Schmerz, die Trauer und Angst. Plötzlich machte es einen lauten knall und die Tür flog gegen die nächste Mauer. Wow, den ring kann man manipulieren. Muss ich mir merken. Aber jetzt, auf in die Schlacht.

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Dieses Kapitel widme ich dem Vorbild von Primo, es ist niemand anderes als Leo, mein kleiner Beschützer, mein etwas unter der hüfte großer Schatz. Er ist ein Hund und weil ich ihn liebe widme ich ihm dieses Kapitel. Er ist es wert. Ich glaube jeder der so einen Hund hat, versteht meine Gründe und würde dies auch für sie oder ihn tun.

Hobbit - secret sisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt