Mary und ich unterhalten uns noch eine Weile über belanglose Themen, bis ich mich entscheide, zu mir rüber zu gehen und zu schlafen. Meine Eltern machen sich bestimmt schon Sorgen und außerdem brauche ich Zeit, um nachzudenken.
In der Einfahrt stehen die Autos meiner Eltern und das Licht an der Eingangstür brennt. Ich klingle und meine Mutter Nel öffnet mir die Tür. Ich habe nicht mehr viel zu tun und so esse ich mit meinen Eltern zu Abend und gehe dann ins Bett.
Vielleicht ist es besser, dass Scott sich nicht mehr gemeldet hat, mit uns wäre das doch sowieso nichts geworden. Ich meine, er hat ein Kind und eine Freundin und generell spielt er doch in einer ganz anderen Liga als ich..
Ich schließe meine Augen und falle in einen tiefen, traumlosen Schlaf.Am nächsten Tag werde ich von meiner Mutter geweckt: "Mitch, ich habe Frühstück gemacht. Möchtest du mitfrühstücken?" Ich bejahe ihre Frage und quäle mich aus meinem Bett. Es ist Samstag morgen und eigentlich hätte ich so lange schlafen können, wie ich möchte, aber Frühstück hört sich echt gut an. Ich ziehe mir ein T-shirt und über meine Boxershorts eine Jogginghose an und schlurfe dann noch ziemlich müde in die Küche. Meine Eltern und Jenna sitzen schon im Esszimmer am Tisch und essen. "Morgen! Jenna, wie war das Konzert?" Sie erzählt mir ausführlich davon wie niedlich der Gitarrist gewesen ist und wie sie mit Jared und seinen Freunden danach noch etwas trinken war, während ich mir mein Brötchen schmiere und dankbar etwas vom Rührei nehme, das meine Mutter gemacht hat.
Als meine Eltern anfangen, den Tisch abzuräumen und so in der Küche verschwinden, nimmt Jenna mich zur Seite: "Hey, Mitch, geht es dir besser? Was war denn gestern los?"
Meine Eltern betreten erneut das Zimmer und so zische ich ihr zu:"Erzähle ich dir später."
"Was erzählst du Jenna später Mitch?", fragt meine Mutter mich und guckt mich fragend an. "N-nichts. Nicht wichtig.", sage ich und versuche, überzeugend zu wirken.
Nel guckt mich mit gerunzelter Stirn an: "Was ist los Mitch?" "Wirklich, wie ich gesagt habe. Nichts." Ich erhalte einen weiteren zweifelnden Blick meiner Mutter, aber wenigstens hört sie auf, nachzuhaken.Ich beschmiere meine zweite Brötchenhälfte und es klingelt. Gerade, als ich genüsslich in das Brötchen beißen will, kommt wieder Nel an. "Mama, was ist denn noch?" "Da ist jemand für dich an der Tür." Ich seufze, lege mein Brötchen auf den Teller und gehe zur Tür.
Im Türrahmen steht Scott. Und ich stehe in Sweatpants und Shirt vor ihm. Ungeduscht. Wahrscheinlich mit Nutella am Mund."Hey Mitch. Ich wollte noch mal mit dir reden. Wegen gestern."
Ich gucke zu Boden: "Wenn es sein muss. Komm mit." Ich lotse ihn in Richtung meines Zimmers.
Direkt nachdem ich meine Zimmertür geschlossen habe, fängt er an zu reden. "Wieso bist du gestern weg gerannt? Ich dachte, dass wir uns gut verstehen und vielleicht noch etwas quatschen, aber du.." Er fuchtelt mit den Armen: "rennst durch den strömenden Regen. Was hab ich falsch gemacht?"
Ich schlucke. Ich meine, er hat wahrscheinlich gar nicht gemerkt, wie er mit mir gespielt hat. Ich kann nicht kontrollieren, dass mir eine eine Träne über die Wange rollt.
Ich sehe den Schmerz in seinen eisblauen Augen als er sagt: "Hey Mitch, bitte. Was soll ich tun?"
Mich lieben, verdammt. Mich einfach nur lieben.
"Ich weiß es nicht. Ich meine, können wir überhaupt befreundet sein? Du hast doch bestimmt sehr viel mit deinem Sohn zu tun und so.."
Er guckt mich erstaunt an. "Welcher Sohn?" "Naja, der Junge gestern bei dir." Scott antwortet:"Das ist doch nicht mein Sohn. Das ist der Sohn meiner Cousine. Wie kommst du darauf, dass das mein Sohn ist?"
"Ich bin davon ausgegangen, weil.." Ich weiß selber nicht mehr, wieso ich davon ausgegangen bin. Als ich merke, wie dumm ich gewesen bin, breche ich in einen Heulkrampf aus. Er hat keine Sohn. Und womöglich habe ich mir diese Spannung zwischen uns gar nicht eingebildet. Vielleicht empfindet er doch etwas für mich.
Scott hält seine Arme für mich auf, ich schlinge meine Arme um seine Hüften und lege meinen Kopf auf seine Brust.
"Pssst. Mitch. Beruhige dich. Es ist alles gut. Ich mag dich. Sehr. Ich bin für dich da, wenn du das möchtest. Ich lasse dich nicht einfach allein."Ich schluchze in seine Brust und verstärke den Griff um seine Hüften. "Danke." Einige weitere Schluchzer kann ich nicht verhindern und so stehen wir umschlungen in meinem Zimmer.
"Du bist nicht allein."
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Ein Abschlussjahr ≠ 08/15 - Sup3rfruit Fanfiction
FanficMitch Grassi ist im totalen Gefühlschaos. Er liebt seine Freundin Kirstin, aber Scott Hoying, der Darsteller von Captain Hook im Schulmusical Peter Pan hat es ihm ziemlich angetan. Wie geht er mit seinen neuen Gefühlen um? Wie beichtet Mitch seiner...