Pov Jimin
Ich ging zum Bett und machte es mir darin gemütlich.
Als ich eine Weile still auf dem Rücken lag, regte sich der blonde Junge neben mir. Er rollte sich in meine Richtung und schaute mich an. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er mich musterte.
"Falls, wegen dem Kuss. Ich weiß nicht-" fing ich an, ohne mich in seine Richtung zu drehen.
"Nein, nein. Hör auf, dich immer zu entschuldigen. Das macht man unter Freunden." Nur die Nachtischlampe beleuchtete das Zimmer.
"Ich denke nicht, dass man sich unter Freunden küsst." Ich zog eine Augenbraue hoch und lächelte schelmisch.
"Ich meine sich zu helfen, Idiot!" Ich hörte seine Verlegenheit.
"Auf diese Weise?"
"Wir sind.. Besonders." Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
"Denkst du?"
"Andere wären tot, wenn sie mich in der Dusche beobachtet hätten." Sein Todesblick gab ihm recht.
"Und wenn du dich immer wieder dafür entschuldigst, bekomme ich das Gefühl, dass ich schlecht im küssen bin." Er legte seine Hand zwischen seine Wange und das Kissen.
"Auf keinen Fall! Na, also, das stimmt nicht.."
Park Jimin hatte wieder jegliche Fassung verloren und konnte ein weiteres Mal nicht sprechen. Ich hätte mich selbst schlagen können."Gute Nacht." Sagte Yoongi und drehte sich lächelnd um.
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Es war mitten in der Nacht, durch einen starkes ruckeln am Bett wurde ich geweckt. Neben mir war es unruhig. Ich setzte mich auf und öffnete meine Augen.
Plötzlich hörte ich ein helles quicken und blitzartig sah ich neben mich.Yoongi zuckte mehrmals auf, hielt sein Gesicht in das Kissen, während sein Rücken einen Buckel formte.
"Yoongi, hey!" Ich strampelte die Decke von mir ab. Als er meine Stimme hörte, riss er die Augen auf und schlug sich die Hand vor den Mund. "Was ist los?" Ich streckte mein Hand nach ihm aus, worauf er panisch aus dem Bett stieg und sich, so weit die Wand es zu ließ, von mir entfernte. Er atmete schwer und seine Augen waren angsterfüllt. Außerdem hatte er geweint, sein Gesicht war geschwollen.Von draußen hörte man den prasselnden Regen. Was war passiert? Ich dachte, er würde schlafen, ich dachte ihm ginge es gut. Doch wieder wusste ich nichts, hatte anscheinend nichts mitbekommen.
"Was ist passiert?"
"Sei leise!" Seine Stimme klang wieder so gebrochen und zitterte panisch. Sie ging durch jede Faser meines Körpers und ließ es dort schmerzen. Seine Augen zeigten so eine Panik. Als wäre direkt vor seinen Augen eine Leiche."Sag mir, was los ist!" Sagte ich fordernd. Nur so konnte ich ihm helfen. Er fuhr akribisch über sein Gesicht und durch seine Haare, verkrallte sich in letzteren. Sein Gesicht verzerrte sich schmerzerfüllt und ein wimmern kam aus dem Inneren seiner Kehle. Mein Herz setzte bei diesem Laut kurz aus.
"M-mein, mein Vater.. Er war hier! Er wollte mich umbringen! Er hat neben dir gestanden! Du bist tot! Du auch-"
"Ich lebe, Hyung, ich bin hier!" Ich stand auf, blieb aber auf der einen Seite des Bettes.
"Nein! Er war da! Du bist tot! Das ist ein Traum!" Seine Augen versuchten verzweifelt einen Punkt zu fixieren, ohne Erfolg. Seine Lippe zitterte."Das war ein Albtraum! Sieh," er schüttelte aufgebracht den Kopf, wollte mir keinen Glauben schenken, "Yoongi! Sieh mich an! Ich bin real, ich bin hier! Komm her." Ich streckte meine Hand ein zweites Mal aus, doch er weigerte sich, konnte meiner Bitte nicht nachkommen.
Ich ging auf ihn zu, wollte ihn irgendwie dazu bringen, mir zu glauben, mir zu vertrauen. Doch er stieß mich weg. Und zwar mit einer solchen Kraft, dass ich auf dem Bett landete.
Schützend hielt er sich die Hände vors Gesicht. "Du bist nicht echt! Bitte töte mich nicht!" Nichts half. Ich wusste keinen Ausweg mehr. Er stand unter Schock, man konnte nicht normal mit ihm reden. Erst musste er sich beruhigen, er musste sich auf etwas anderes konzentrieren. Doch was lenkte ihn ab?Achso.
Mir ging ein Licht auf.
Ich fasste Mut und stolperte schnell auf ihn zu. Unsanft nahm ich seine Handgelenke und drückte sie über ihm gegen die Wand.Danach küsste ich ihn.
Leidenschaftlich und immer intensiver, wenn er unter Schock stand, würde er es sowieso nicht so ernst nehmen. Ein salziger Geschmack von Tränen vermischte sich mit dem zarten Geschmack seiner Lippen. Eigentlich war ihr Geschmack etwas bitter, was mich aber nur noch mehr anregte, weiter vor zu gehen. Er war wie eine Droge. Genauso gefährlich und wenn man von ihm kostete, wurde man süchtig und man wollte immer mehr.
Meine Lippen trieben ein rhythmisches Spiel mit seinen, denn nachdem er einen Moment lang perplex gewesen war, gab er nach und machte mit. Warum ließ er mich nur so nah an ihn ran? Hatte er kein schlechtes Gewissen? Oder hatte er gar keine Gefühle, sodass keine Gefahr bestand, dass er sich verlieben könnte?
Seine Arme gaben den Kampf auf, worauf ich von ihnen abließ und ihn an seiner Hüfte zum Bett dirigierte. Dort setzte ich ihn ab, immer noch an seinen Lippen hängend. Als er sich zurückfallen ließ und ich mich über ihm hielt, kam ich von ihm los.
Er schaute mir tief in die Augen und an diesem Punkt wusste ich, dass er mir voll und ganz vertraute."Ich bin es wirklich, ich bin hier." Flüsterte ich. Immer. Immer würde ich für ihn da sein.
"Wirklich?" Fragte er mir immer noch nah. Ich presste meine Lippen noch einmal auf seine.
"Jimin.."
"Ich hab den Wink schon verstanden."
Ich lächelte. Das war er. Min Yoongi, der immer in Zweideutigkeit sprach. Yoongi, der seine speziellen Witzchen hatte. Ein weiterer Grund auf einer endlos langen Liste, warum ich ihn liebte.
"Warum muss das eigentlich immer im Küssen enden?" Er fragte, als würde es ihm weh tun. Als würde irgendwas in ihm dadurch wachsen."Weil ich dich liebe."
Ich schluckte, lächelte zwar, doch es war mir rausgerutscht. Meine Gedanken handelten sich um das gleiche Thema, weswegen ich nicht mehr zwischen Stimme und Kopf unterscheiden konnte. Mein Magen zog sich zusammen, doch..
"Ich dich auch, Idiot." Lachte er ironisch.Es war ein Scherz. Ein Scherz der mein Herz aufzucken ließ. Jedoch war ich zu fürsorglich, um ihm jetzt in irgendeiner Weise die Kalte Schulter zu zeigen. Also ließ ich mich neben ihn fallen. Kurz darauf platzierte er seinen Kopf auf meiner Brust. Ich hoffte zu sehr, dass er meinen Herzschlag nicht hörte, denn dieser war gerade auf Hochtouren.
"Entschuldigung?" Fragte ich nervös, weil ich diese plötzliche Anhänglichkeit nicht erwartet hatte.
"Ich hab mal gesagt, dass deine Stimme gut zum einschlafen ist, weißt du noch?"
Ja. Damals, als er vor dem Hangang saß. Als seine Lippen blaue Farbe angenommen hatten und er sich an mich gelehnt hatte. Damals hatte ich gedacht, dass ich ihm so nah noch nie war. Heute war das anders. Ich erinnerte mich an jedes Detail. Und ich nannte es damals, obwohl es erst ein paar Tage hinter uns lag."Ja." Sagte ich monoton. Auf keinen Fall wollte ich es riskieren, mein Herz höher schlagen zu lassen.
"Auch deine Nähe bewirkt das. Oder das weiche Bett, ich weiß es nicht. Aber ich schlafe immer sehr schnell ein." Das beruhigte mich. Denn im Prinzip hieß es, dass ihn diese Schlafsituation nicht störte und er, normalerweise, gut hier schlafen konnte. "Willst du jetzt so schlafen?" Ich klang ungewollt vorwurfsvoll. Er guckte zu mir hoch und drehte sich dann um."Muss nicht."
"Och." Ich rollte mich zu ihm auf die Seite und drehte ihn an seiner Schulter zu mir, drückte dann sein Gesicht sanft in meine Halsbeuge.
"Freunde machen sowas, dachte ich." Ich schloss meine Augen und redete leise. Er schmiegte sich an mich, wie eine Katze. Ich merkte, wie müde und erschöpft er war, als er direkt einschlief und ich seinen gleichmäßiges Atmen an meinem Hals spürte. Ich spürte, dass ich für ihn nicht irgendjemand war, wir waren irgendwie verbunden.Und Morgen sollte ich herausfinden, wie.
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Jaja, Yoongi-puh und seine Gedanken~
Hope you liked it♡
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「 socialphobia 」 - yoonmin
Fanfiction'Und manchmal ist es ein tollpatschiger Idiot, der dich aus einem der tiefsten Löcher holt. Und dieser Mensch wird dein Liebster, während du dich vor allen anderen fürchtest.' -Auszug- "Warum? Was hat ihn so gemacht?" Meine Stimme zitterte, ich war...