#14 Everyone could

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Pov Yoongi

Seine Mutter blieb erstarrt stehen und guckte verwundert zwischen uns hin und her.
Wie viele peinliche, komische oder bedrängende Situationen sollte es heute eigentlich noch geben?

Ich legte die Stäbchen ab und senkte meinen Blick, bereit für eine aufbrausende Mutter, die ihren Sohn anschrie, sich von mir fernzuhalten. Das war noch nie passiert, ich war auch noch bei keinem Freund zuhause, aber ich erwartete es, da mich, oder unsere Familie, eigentlich jeder in dieser Stadt kannte.

"Schatz, du hättest mir sagen müssen, dass du heute Besuch erwartest, dann hätte ich essen bereitgemacht! Er muss doch nicht das Essen von gestern essen." Sie sprach leise auf ihren zweiten Sohn ein.
"Es ist etwas anders." Gab ich von mir und verbeugte mich in ihre Richtung. Sie legte den Kopf schief und stellte ihre Tasche ab.
"Das ist Yoongi. Er ist schon seit gestern hier. Und er hat hier geschlafen, geduscht und gegessen." Jishit stand auf und verteidigte mich. Wie eigentlich immer. Nun stand ich auch auf, wollte ihn unterstützen, für ihn war ich nun schon so oft über meinen Schatten gesprungen. "Aber ihr Sohn hat keine Schuld. Ich bin sehr anstrengend, ich weiß das und es tut mir leid, dass ich ihnen solche Umstände gemacht habe."

Sie richtete sich zu ihrem Sohn.
"Ich bin enttäuscht, Jimin." Sagte sie und schüttelte den Kopf. Sie war wirklich hübsch für ihr Alter.
Doch wegen mir schien sich Jishit wirklich gegen jeden stellen zu wollen. "Mir ist es egal, was ihr alle über ihn denkt. Sein Ruf hat nichts mit seinem tatsächlichen Charakter zu tun und sein Name-"
"Ist wirklich schön," stoppte sie ihn, der sich immer weiter in das Thema hineinritt, "Schatz, ich bin enttäuscht, dass du mir nichts davon erzählt hast. Du müsstest wissen, dass ich mit so ewtas kein Problem habe. Er muss doch bestimmt Hunger haben! Und hast du nicht gesagt, er wurde verletzt? Kinder, redet doch mit mir!" Ihre fürsorgliche Stimme gab mir eine Gänsehaut. Hatte sie nicht von meiner Geschichte gehört? Oder generell von meiner Vergangenheit? Und... Jishit hatte von mir erzählt?

"Er musste zwei oder drei Nächte draußen verbringen, keine Ahnung. Ich will einfach nur, dass man ihn akzeptiert!" Jishit krallte sich in die Lehne seines Stuhls und seine Augen wurden glasig. Dann fasste er einen Entschluss und verließ das Zimmer. "Tut mir leid." War sein letzter Satz. Ich wollte ihm nach, doch seine Mutter kam mir zuvor.
"Hobie, geh doch mal nach ihm gucken. Ich glaube, ihn bedrückt etwas." Selbstverständlich stand der Angesprochene auf und folgte dem Jüngeren. Ich ließ mich wieder auf den Stuhl gleiten, atmete tief durch. Machte ich ihm solche Gedanken?

"Ist das wegen mir?" Fragte ich, da ich mir wirklich darüber Sorgen machte.
"Ach nein," sie kam auf mich zu und fühlte meine Stirn. Ihre Hände waren warm und sanft, sodass ich die Berührung einfach zuließ, "Jetzt geht es erstmal um dich. Fieber scheinst du aber nicht zu haben."
"Ich bin auch eigentlich recht immun gegen sowas." Ihre sanfte Art brachte mich dazu, mich ihr zu öffnen. Es konnte nichts passieren. Sie war das komplette Gegenteil von meiner Mutter. Obwohl ihr Mann für das Geld im Hause zuständig war, war sie nicht eingerostet und ließ sich nicht gehen. Sie war so eine gute Mutter. Das erkannte man einfach an Jimin und Hoseok. Die beiden waren höflich, Jimin hatte die Fürsorglichkeit und Friedfertigkeit seiner Mutter geerbt. Ihre Mutter hatte die Erziehung so ausführlich geführt, dass die beiden den höchsten Respekt vor ihr hatten, doch sie über alles liebten. Zumindest bei Jimin war das der Fall. Sie war eine sehr starke Frau, mit starkem Willen und kümmerte sich sorgfältig um jeden in diesem Haus.

Sie ging in die Küche. "Bist du dir sicher, dass du nichts anderes essen möchtest? Ich mache dir alles, was du gerne haben möchtest. Ich habe eigekauft!" Verkündete sie stolz und ich musste lächeln. Jimin kam wirklich ganz genau nach ihr.
"Nein, das ist sehr nett, danke, aber ich bin schon satt. Denken sie, ich sollte zu Jimin gehen?" Ich fragte sie um Rat, da ich nicht wusste, wie ich in dieser Situation reagieren sollte. Und bei Jishit war es mir schon wichtig, nicht das falsche zu sagen.
"Du bist so ein gutherziger junger Mann," sie lächelte mir um den Türrahmen zu, "Wenn du dir solche Sorgen machst, dann geh." Und sie zwinkerte mir zu. Als Bestätigung wurde ich rot. Zugegeben, ich wollte einfach nicht, dass er wegen mir traurig war.

Auf dem Flur kam mir Hoseok entgegen. Ich sah ihn erwartend an, worauf er mir nur ein genuscheltes: "Jimin hat mir nichts gesagt, ist wohl genervt." Entgegen warf und an mir vorbei ging.
Als ich das Zimmer betrat, war es dunkel. Langsam ging ich auf das Bett zu und sah, dass er sich hinein gelegt hatte. Wir waren allein im Zimmer, ich sah, dass er schnell atmete und manchmal aufzuckte.
"Weinst du?" Ich versuchte so warm wie möglich zu klingen, um die Situation nicht noch schlimmer zu machen. Doch als er meine Stimme erkannte, wischte er sich schnell über die Augen und zog die Nase hoch. "Nein." Doch das klang so schwach und unglaubwürdig, dass es mir einen Stich in mein Herz versetzte. Seine gebrochene Stimme war frustrierend und ich wollte sie nicht hören. Nicht jetzt, nicht morgen, schlussendlich nie wieder.

"Was ist los?" Ich setzte mich im Schneidersitz zu ihm aufs Bett, jedoch hinter ihn, sodass ich seinen Rücken betrachtete. Er wusste, dass seine Lage ziemlich offensichtlich war. "Ich weine nicht. Starke Männer weinen nicht." Gab er noch gebrochener von sich.
"Jis-, Jimin, du bist noch kein Mann. Weinen ist okay." Ich wollte ihn jetzt nicht mehr beleidigen, auch wenn es nur ein Spaß war und sprach so sanft wie nur möglich.

Er ließ seiner Trauer nun freie Bahn und schluchzte in sein Kissen. Völlig von seinem Verhalten geleitet, streckte ich meine Hand aus und strich über seine Schulter. "Erzählst du mir jetzt, dass ich der Grund bin?" Ich flüsterte.
"Ich will, ich will einfach nur, dass du mich magst, weil ich dir helfen möchte. Mehr will ich nicht." Seine Stimme krächzte manchmal auf, was mir innerlich tatsächlich sehr weh tat. Ich legte meinen Kopf auf seiner Seite ab und atmete seinen mir schon vertrauten Geruch ein. Wie sehr ich mich auf ihn einließ, mir musste wirklich etwas an ihm liegen. Es beruhigte mich so sehr, bei ihm zu sein, wenn er das doch nur merken würde.

"Deine Mutter mag mich." Ich begann mit seinen Haaren zu spielen. Ich wollte mich stoppen, wollte es unterbinden, aber ihm so nah zu sein, war so schön.
Dadurch beruhigte er sich zum Glück etwas und genoss anscheinend auch die liebevolle Geste.
"Jeder könnte dich mögen." Sagte er und schniefte.
Könnte. Jeder könnte. Würde das heißen, mich würden viel mehr Leute so behandeln, wie Jimin es tat? Würde man sich um mich sorgen?

"Jimin?"
"Mhm?" Er drehte sich leicht zu mir. Nun sah ich auch endlich, wie rot seine Augen wirklich waren. Selbst wenn nur ein sperrliches Licht das Zimmer erhellte, konnte ich das nicht übersehen. Und dieser Anblick zerbrach mir das Herz. Ich wollte so nicht fühlen, kämpfte gegen die Schuldgefühle. Doch sie wollten einfach nicht verschwinden. Mein Plan war, ihn nicht an mich ranzulassen und hier zu verschwinden, sobald sich irgendwas änderte. Er war nur einer von vielen, niemand besonderes. Doch das ging jetzt nicht mehr. Verdammt, dass sollte mich doch gar nicht alles so mitnehmen.
Was war an diesem kleinen Idiot so anders, dass ich ihn aus eigenem Interesse so nahe kam?

"Können wir Freunde sein?"

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[Danke für's Kommentieren und Voten]

Ayeee~
Und, wie waren eure Schultage bisher? (Wenn ihr Schule habt)
Bei mir ging es, schreiben nächste Woche aber so viel /cries/
Mündliche Prüfung in Englisch, Bio Test, Vokabeltest in Latein, Mathe Arbeit... joa wird kuhl. Habe auch schon viel gelernt. Nicht.
Schönen Abend noch <33

「 socialphobia 」 - yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt