#31 protect

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Pov Jimin

Ich war nicht wirklich enttäuscht. Es war eher so ein Unbehagen, was sich in mir breit machte. Ich war erschrocken, dass er immer noch ausrasten konnte, wenn man ihn nur gut genug provozierte. Und ich hatte Angst, dass sowas mir passieren könnte, wenn ich ihn enttäuschte oder etwas von ihm nicht befolgte. Normalerweise würde ich nie von ihm so denken, doch diese Gedanken kamen so plötzlich. Wenn er etwas sagte, hatte ich es zu befolgen, das hatte er gesagt, würde er mich auch schlagen?

"Min Yoongi bitte sofort zur Schulverwaltung. Es ist wichtig."

Erschrocken sah ich auf. Eine Durchsage durchschoss meine Gedanken. Unser Lehrer guckte in die Klasse.
"Ich muss etwas erledigen!" Ich stand ruckartig auf und packte meine Sachen. Jeder starrte mich an und man tuschelte, doch ich musste jemanden verteidigen. "Park, wo wollen sie so schnell hin? Der Unterricht ist wichtig!"
Ich rannte an ihm vorbei.
"Mein Freund ist mir wichtiger als dieses schläfrige Gefasel von Ihnen."

Und ich knallte die Tür zu, stürzte los. Ich musste ihm irgendwie helfen, er wurde vielleicht von der Schule verwiesen. Ich rannte die Treppen runter, stürzte um viele Ecken und stolperte dann schließlich ins Sprechzimmer der Sekretärin. Ich war richtig. Sie, zwei Polizisten und Jin guckten mich überrascht an. Yoongi stand neben letzterem, guckte leer auf den Boden und biss die Zähne aufeinander.

"Entschuldigung, womit können wir ihnen weiterhelfen?" Fragte einer der Polizisten. Ihre Uniformen hatte ich noch nie so nahe gesehen und sie flößten mit gewaltigen Respekt ein.
"K-keine Ahnung.." Faselte ich erschöpft. Was sollte ich denn machen? Was wollte ich hier eigentlich erreichen?
"Er ist," Yoongi stoppte und verleugnete unseren Beziehungsstatus, "ein Freund von mir. Und er war dabei, er kann ruhig hier bleiben." Der Blick des Polizisten wandte sich von mir ab und führte fort, was er eben anscheinend angefangen hatte.

"Gut, nochmal von vorn: Warum haben sie Kim Taehyung geschlagen?"
"Ich, erhm, er hatte Jimin ange-," fast wollte er 'angefasst' sagen, denn das allein gab ihm Grund, jemanden zu schlagen und mich zu beschützen. Irgendwie fand ich es doch ganz süß. "Naja, er hatte ihn bedroht und ich wollte Jimin beschützen."
"Stimmt das? Sie sind doch Herr Park, oder?" Jeder richtete seinen Blick wieder auf mich.
"J-ja, er hat mich bedroht." Mehr oder weniger. Doch ich wusste, dass es als Notwehr durchgehen würde, weshalb ich die Sache etwas abwandelte.
"Nun gut." Einer der Polizisten kritzelte etwas auf einen kleinen Notizblock. Wirklich glaubwürdig kam das ganze für ihn nicht rüber.
"Yoongi würde niemandem mehr weh tun! Ich weiß nicht, ob und wie oft sie schon mit ihm zu tun hatten, aber er hat sich geändert!"
"So etwas wird nicht wieder vorkommen." Stimmte mir Jin zu. Was hatte er eigentlich hier verloren? Hatte sich Yoongi nach mir den nächst besten gegriffen?
"Wir haben das jetzt so aufgenommen. Wir werden morgen nochmal mit Herrn Kim sprechen und seine Meinung anhören. Bis dann!"

Für den Bruchteil einer Sekunde traf sich mein Blick mit Yoongis. Ich wusste genau, woran er dachte. Wir mussten noch vorher mit Tae reden, dass er entweder von einer Anzeige absah oder es wie ein Missverständnis aussehen ließ. Die Polizisten verließen den Raum. Danach räusperte sich die Sekretärin. "Ich denke für heute sollten sie sich vom Unterricht fern halten." Richtete sie sich zu Yoongi, welcher darauf nickte und seinen Rucksack schulterte. "Schreiben sie mich krank. Ich werde heute auch nicht mehr am Unterricht teilnehmen." Sagte ich in einem scharfen Ton und verließ den Raum. Schnell folgte mir mein Hyung und holte zu mir auf, wobei Wir Jin stehen ließen, was aber keiner Partei auffiel.
"Wir müssen zu Fuß gehen." Sagte ich halbherzig. Ich konnte die Situation immer noch nicht einschätzen.

Lange gingen wir nebeneinander her. Niemand sagte ein Wort, alles was zu hören war, waren unsere Schritte oder die Geräusche der Umgebung. Doch ich wollte nicht, dass so etwas jetzt zwischen uns kam. Jedoch startete er die Konversation, bevor ich meinen Vortrag abhalten konnte.
"Tut mir leid."
"Man, ich hätte nicht weggehen dürfen. Ich bin ein echter Idiot. Ich hätte mich bedanken sollen, du hast es ja für mich getan. Aber ich.. Keine Ahnung, ich hatte irgendwie Angst, dass du mich wieder hasst und mich wieder so behandelst, wie zum Beispiel in der Mensa. Das hat damals echt weh getan, wie du mit mir geredet hast," Wir blieben an einer roten Ampel stehen, "mach das nie wieder! Und ich will auch nicht, dass du 'ein Freund' sagst, sondern 'mein Freund', das würde mich schonmal wesentlich entspannter machen, weil mich in der Schule alles an deine Aggressivität erinnert," ich laberte ihn einfach zu und klang etwas fröhlich dabei, "und Zuhause brauche ich einen Kaffee, wirklich-"

Plötzlich vernahm ich neben mir ein leises Wimmern. Blitzartig schaute ich ihn an und musste sehen, wie er in den Ärmel seiner Jacke gebissen hatte, um dieses klägliche Geräusch zu unterdrücken. Meine Augen weiteten sich und ich packte ihn am anderen Arm, der schlapp nach unten hing.
"Ich dachte, ich hätte dich verloren.." Schluchzte er, wobei mich eine Gänsehaut überkam. Seine gebrochene Stimme zerriss mich, ich konnte es nicht ertragen, wenn er weinte. "Ich dachte du hasst mich.." Ihm tat die Seele weh und er kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen. Ich fiel ihm um den Hals.
"Nein, nein, nein, nein, nein! Hyung, ich würde dich nie verlassen! Ich bleibe für immer bei dir, bleibe immer dein kleiner Idiot. Ich war viel zu grob zu dir.. Ich dachte du bist schon stärker. Es tut mir leid." Er nahm mich fest in den Arm, so als würde er mich nie wieder loslassen und heulte sich an mir aus. "Och Yoongi.." Ich strich ihm über den Kopf.
"Jimin, jeder hasst mich. Außer dir ist da niemand.. Ich bin kein Vorbild und ich werde nie eins sein. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich-"
"Hyung," ich nahm sein Gesicht und lächelte ihm süß entgegen, "psst! Mach dich nicht wieder so runter. Das steht dir nicht." Ich wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht. Er sollte aufhören so zu denken. Er war mein Ein und Alles, meine bessere Hälfte und deshalb, war er auch kein schlechter Mensch.

"Wohin ist das Selbstvertrauen? Ich dachte nur ich bin schüchtern, wenn ich deine Hand nicht halte.
Wohin ist das Funkeln in deinen Augen? Ich dachte, nur ich verliere es, wenn ich weine.
Wohin ist der starke Yoongi, in den ich mich verliebt habe? Richtig, er steht genau vor mir. Er ist stark, aber er darf sich an meiner Schulter ausweinen, weil mir das seine Stärke beweist. Du kriegst es hin, deine Gefühle unter Kontrolle zu halten, während ich bei der kleinsten Sache schon Stimmungsschwankungen habe und lässt sie erst hinter verschlossenen Türen raus, wenn niemand anderes dabei ist."

"Ich kann mich nicht selbst kontrollieren, ich bin so leicht provozierbar.." Schmollte er.

"Aber nur, wenn man einen Wunden Punkt getroffen hat und dann kann sich niemand mehr kontrollieren." Sein Hundeblick ließ meinen Griff fester werden. Er befreite einen Arm und wuschelte mir grob durch die Haare. "Du bist gemein. Dann habe ich ja noch nie deinen Wunden Punkt getroffen." Er wollte auf die Situation in der Dusche hinaus, wo er sich nicht zurückhalten konnte. Ich musste schelmisch grinsen, da ich anscheinend dort einen etwas anderen Punkt von ihm getroffen hatte.

"Ich habe dich vermisst." Flüsterte ich lächelnd. Er verstand schon, was ich meinte. Dieses zweideutige, was er immer an den Tag legte und mit anderen Worten einen einfachen Sinn beschrieb, das hatte ich vermisst, wenn er weinte.

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[Danke für's kommentieren und Voten]

Söö~
Happy Yoonminend für Heute ^^
Ich wünsche euch eine gute Nacht, auch wenn ich noch nicht schlafen gehe aber trotzdem♡

Ich möchte mich nochmal bedanken, dafür, dass ihr alle die Story so quasi hyped :)
Ily bis morgen~

「 socialphobia 」 - yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt