1) Das Versprechen

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Also bevor ihr anfängt zu lesen, wollte ich nur etwas loswerden. Meine Geschichte ist keine 0815 Zwangsheiratsgeschichte (kein Hate an die anderen Geschichten hier auf Wattpad). Ich wollte einfach nur mal was anderes schreiben, da mir aufgefallen ist, das andere „Zwangsheiratsgeschichten" sehr ähnlich aufgebaut sind. Weshalb ich versucht habe, in eine ganz andere Richtung zu schreiben. So viel Spaß beim lesen❤️
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Ich kam gerade vom einkaufen zurück, es war mal wieder ein reiner Kampf für mich. Diese Preise, das kann sich doch kein Mensch leisten, na ja oder wir können es nicht?!

Ich ging durch unser kleines Haus, man konnte ihm seine Jahre ansehen. Es war ein kleines Haus mit Hof, vier Zimmer und einen wunderschönen Garten. Ich erinnere mich, als ich jünger war, wie ich mit meiner Mutter im Garten gespielt habe und Blumen pflücken durfte. Meine Mutter kannte sich gut mit Pflanzen aus und mein Vater war Geschäftsmann in einer Firm, die er mit seinen besten Freund führte. Alles war perfekt, doch bis zu dem Tag, als meine geliebte Mutter starb. Ich rede nicht gerne darüber und schüttelte meinen Kopf, die Erinnerungen zerrten an mir.

Ich lief schnell in die Küche und packte alles ein, zwar war es nicht viel für uns beide aber es reicht wenigsten für meinen Vater. Er war schwer krank, nur wussten die Ärzte nicht wieso? Sie vermuten, seit dem Tod meiner Mutter, hat mein Vater sein Lebensmut verloren. So gesagt wird er an Einsamkeit sterben...

Aber ich werde das verhindern, ich werde meinen Vater nicht aufgeben. Ich stellte alles auf ihren Platz und machte für ihn eine Suppe.

Als ich ihn schon hörte, wie er nach mir rief. Seit ein paar Monaten lag er nur im Bett, stand nur kurz mal auf um auf die Toilette zu gehen und schlief den ganzen Tag. Nicht mal essen wollte er.

"Clarissa Schatz?", hörte ich ihn nach mir rufen. Seine zittrige Stimme ist kaum noch hörbar.

"Ich komme Vater!", schrie ich zurück und nahm das Essen für ihn auf ein Tablet mit. Vorsichtig balancierte ich es bis zu seinem Zimmer im zweiten Stock. Als ich reinging stellte ich alles auf den Nachtisch und machte die Gardinen auf, das Licht strahlt ins Zimmer. Als ich mich zu meinem Vater umdrehte, sah er noch kränklicher aus, als jemals zuvor.

"Komm her Schatz...", forderte er mich auf und streckte mir seine linke Hand hin. Ich nahm sie schnell und setzte mich zu ihm.Es tat mir weh in so zu sehen.

"Was hast du Daddy?", fragte ich ihn unter Tränen. Er drückte meine Hand und sah mich lächelnd an. Na ja er versuchte es, aber ich sah das es ihm schwer fiel.

"Ach Clarissa, ich werde bald nicht mehr sein...", fing er an, doch ich stoppte ihn.

"Nein Daddy sag sowas nicht! Du bleibst bei mir, du lässt mich nicht alleine...", ich brach ab. Meine Stimme zitterte, mein Vater war mein Leben, wenn er mich auch noch verlässt, dann bin ich ganz alleine.

"Clarissa es tut mir leid, aber ich werde bald zu deiner Mutter zurück kehren...", jetzt fing auch er an zu weinen. Tränen der Trauer zeichneten sein knochiges Gesicht. Die Wärme verschwand langsam...

"Oh Daddy bitte bitte verlass mich nicht!", ich brach zusammen. Alleine der Gedanke daran versetzte mir einen Stick im Herzen.

"Keine sorge mein Engel, ich habe mich um alles gekümmert. Mein Freund aus der Firm hat mir sein Wort gegeben, dich als seine Schwiegertochter aufzunehmen. In drei Tagen wenn du 18 bist, kommt er dich abholen...", plötzlich fing er heftig an zu husten. Ich reichte ihm ein Glas Wasser, als mir seine Worte klar würden.

"Wie ich soll seine Schwiegertochter werden?", das meinte er sicher nicht so, bestimmt meinte er was anderes!

"Ach Clarissa...bitte erfüll mir meinen letzten Wunsch. Sein Sohn ist ein netter, gutaussehender junger Mann. Er wird dir gefallen...wie hieß der Bursche nochmal...ach ja Jake.", wieder musste er husten. Ich musste schlucken.

"Ach Dad...", ich küsste ihn auf die Stirn und er sah mich abwartende an.

"Bitte Carry...sonst finde ich nicht meine Ruhe.", sagte er und lehnte sich wieder erschöpft nach hinten.

"Okey...", es war nur ein flüstern von mir. Ich konnte ihm seinen Wunsch nicht abschlagen.

"So und nun iss deine Suppe!", befahl ich ihm lächelnd und wollte ihn füttern. Er lachte.

"Ach meine Clarissa, deine Mutter währe so stolz auf dich.", er sah mich voller stolz an und ich küsste ihn auf die Wange.

"Sie ist stolz auf uns beide... und jetzt iss!", sagte ich und gab ihn einen Löffel von der Suppe...

Das war das letzte mal, das ich ihn lebend sah. Er starb noch in der Nacht, alle Hilfe kam zu spät. Mein geliebter Vater hat mich doch verlassen...er ist gestorben an Einsamkeit und gebrochenem Herzen. Er ist nie über den Tod meiner Mutter hinweg gekommen. Der Krankenwagen nahm ihn gleich mit, ich wusste ich muss jetzt stark bleiben. In dieser Nacht weinte ich mir die Seele raus.

Ich entschied mich das Haus sofort an die Bank zu verkaufen. Mit dem Geld bezahlte ich letzte Rechnungen und die Beerdigung meines geliebten Vaters.

An meinem 18 Geburtstag, beerdigten wir ihn, alle unsere Nachbarn kamen. Es war ein grauer Tag, selbst der Himmel weinte.

Nach gefüllten Stunden, als auch schon alle Gäste weg waren, stand ich noch da. Tränen hatte ich keine mehr.

"Clarissa?", hörte ich eine männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, erkannte den Fremden nicht.

"Ja?", fragte ich danach. Der Mann kam auf mich zu und nahm mich einfach in den Arm.

"Es tut mir unendlich leid...ich bin James. Der Freund deines Vaters. Ich kannte dich schon als du ein kleines Mädchen warst. Und das mit Molly...

Molly war meine Mutter...

"Danke...", murmelte ich nur und sah jetzt wo anders hin.

"Ich bin hier um dich mitzunehmen. Ich werde mich um dich kümmern, das habe ich meinen Freund versprochen. Bist du bereit?", fragte er mich danach.

Ich wusste ja wieso er hier war, das hatte ich meinen Vater versprochen. Ich hatte keine andere Wahl. Ich nickte bloß.

Und so fuhren wir zu mir nach Hause und ich packte alles ein. Die Sachen meiner Eltern lies ich da. Ich brachte es nicht übers Herz sie wegzuschmeißen. Ich behielt das schwarze Kleid an und meine Haare band ich zu einem Dutt zusammen.

Danach stieg ich in die Limousine von James ein, bis wir am Flughafen ankamen und wir danach in ein Privatjet einstiegen.

Während dessen, erzählte mir James alles über seine Familie und das er sich schon freut mich seine Schwiegertochter nennen zu können.

Er hat zwei ältere Söhne, die schon verheiratet sind und das ich den jüngsten Sohn heiraten werde. Sie leben alle zusammen in einer großen Villa, was mir aber am meisten Angst macht, ist die Tatsache, das meine Hochzeit gleich morgen ist.

Da es der Wunsch meines Vaters war werde ich ihm diesen Wunsch erfüllen...koste es was es wolle!

Marionette ~ Zwangsheirat mit einem Badboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt