69) Das nächste mal

2.2K 57 25
                                    

Clarissa POV.

Langsam schlug ich meine Augen auf, das grelle Licht der Deckenlampe blendetet mich. Ich schloss wieder meine Augen, versuchte mich an das letzte zu Erinnern was passiert war. Plötzlich überkam mich ein stechender Schmerz, der durch mein Herz jagte. Leise fing ich an zu weinen, immer noch waren meine Augen geschlossen.

Mein Baby...

„Wieso nur...", murmelte ich flüsternd und setzte mich etwas auf. Zum Glück tat mein Bauch nicht mehr weh, die Medikamente scheinen zu wirken, jedoch schafften sie es nicht, mein Herz wieder zusammen zu setzen. Ich öffnete meine Augen, sah mich kurz im Raum um, wo war Maria bloß?

„Maria?", erschrocken über meine eigene Stimme, verstummte ich schnell. Ich klang gar nicht nach mir, so kraftlos und tot. So wie es aussah war Maria nicht da. Ich seufzte und wischte mir über die Augen.

Gerade als ich mich enttäuscht zurück lehnen wollte, erblickte ich etwas auf meiner Decke. Mir blieb das Herz stehen, ich hörte auf zu atmen. Mit zittrigen Händen nahm ich das Ultraschallbild und sah es mir genau an.

Ich spürte erneut wie mir Tropfen für Tropfen über meine Wangen liefen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich spürte erneut wie mir Tropfen für Tropfen über meine Wangen liefen. Ich musste kurz auflachen, die Tränen verschleierten mir die Sicht, ich Knief die Augen zusammen, um meinen geliebten Engel zu sehen. Er war schon so groß, hatte sich wunderbar Entwickelt. Und jetzt ist er tot...

Ich strich behutsam über das Bild, ganz vorsichtig, damit ich ihn nicht noch mehr verletzte.

„Es tut mir so leid...ich-", ich brach ab. Ein heftiges schluchzen überkam mich. Meine Tränen landeten auf das Bild, genau so, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Da hatte ich auch geweint, jedoch waren das damals Freudentränen.

„Es tut mir so unendlich leid! Ich hätte dich beschützen müssen! Ich hätte nicht zulassen dürfen, das er dir weh tut! Es ist meine Schuld, ich hätte sterben müssen, nicht du!", mein Herz brannte nur so. Mir kam es in diesem Moment so vor, als wäre ich kurz davor zu sterben. Ich zwang mich, ruhiger zu werden, mein Herz schlug doppelt so schnell.

„Ich liebe dich...auch wenn wir nicht mehr zusammen sind...", ich strich über meinen Bauch. „Du bist an einem besseren Ort und eines Tages werden wir uns wieder sehen...", ich lächelte schwach. Nahm das Bild und küsste es. Danach wollte ich es in meine Schublade tun, als etwas meine Aufmerksamkeit weckte. Ich drehte das Ultraschallbild um, dort war etwas geschrieben worden. Ich wusste sofort wer das war!

Es tut mir leid

Alessandro war der einzige, der ein Bild hatte. Er muss hier gewesen sein, doch wo sind sie denn alle? Schnell legte ich das Bild in meine Schublade und legte mich auf die andere Seite.

Es ist zu spät Alessandro!

Meine Gedanken wanderten Automatisch zu Jake rüber, ich spürte wie Wut und Trauer über mich kamen. Wie konnte er nur hier her kommen und sich entschuldigen?! Als ob seine Entschuldigung etwas ändern würde! Als ob seine Entscheidung mein Kind wieder zurück bringen würde!

„Miss Silver? Sind sie wach?", ertönte plötzlich eine weiche Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah eine junge Krankenschwester, die mich freundlich anlächelte.

„Ehm ja...was gibt's?", fragte ich leise und setzte mich etwas auf, damit ich sie besser sehen kann.

„Sie sollten was essen, sie haben seit mehr als 22 Std. nichts gegessen-".

„Ich habe kein Hunger!", rief ich bloß und sah wo anders hin. Ich hatte wirklich kein Appetit, auf gar nichts.

„Aber Miss, ihr Mann hat uns extra drum gebeten sie gut zu pflegen.", sagte sie nervös. Böse sah ich sie jetzt an.

„Sprechen sie nie wieder über ihn, in meiner Gegenwart! Und nein ich will nichts! Also raus hier!", schrie ich und konnte die Tränen einfach nicht zurück halten. Mein Leben war ein Chaos, ich hatte alles verloren...

„Okey, wie sie möchten.", ohne noch was zu sagen verschwand sie aus der Tür. Irgendwie tat sie mir leid, ich wollte nicht so unhöflich sein, aber zur Zeit bin ich einfach verloren....

———————————————————
*drei Tage später

„Hast du alles?", fragte mich Maria und lächelte schwach. Ich nickte bloß und zog mir meinen Mantel an. Draußen war es schon recht Kühl geworden und gerade verließen wir das Krankenhaus. Natürlich führen wir mit einer Limousine, auf dem Weg nach Hause, zog sich mein Magen zusammen. Noch vor ein paar Tagen, war ich Schwanger und jetzt ist mein Baby tot...

Immer noch ist dieser Gedanke für mich ein Grauen, ich kann es nicht wirklich realisieren. Reflexartig strich ich über meinen Bauch, der wieder flacher zu sein scheint. Enttäuscht blickte ich nach unten.

„Hey, alles gut bei dir?", fragte mich die sanfte Stimme von Maria. Ich sah sie bloß an und nickte kurz.

„Natürlich...mir geht's blendend", sagte ich sarkastisch und sah wieder aus dem Fenster.

Jake war seit dem Vorfall nicht mehr ins Krankenhaus gekommen, na ja wie sollte er auch! Er war der Grund wieso ich da lag! Er hatte unser Kind auf den gewissen!

„Wir sind da...", Maria's Stimme holte mich aus meinen Gedanken und ich merkte erst jetzt, dass wir schon da waren. Wir stiegen aus, die Angestellten nahmen mein Gepäck und wir gingen langsam rein. Mit jedem Schritt würde mein Herz schwerer, meine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Erinnerung kamen zurück, zwar versuchte ich sie zu verdrängen, doch es ging nicht. Sie hatten sich in mein Herz gefressen.

„Willkommen zu Hause, mein Schatz.", begrüßte mich Granny und nahm mich in den Arm. Auch James zog mich in eine warme Umarmung, dabei flüsterte er mir „es tut mir so leid" ins Ohr. Ich nickte bloß und löste mich aus seiner Umarmung, am Rand sah ich die anderen stehen. Alle sahen mich Mitleidig an, doch ich wollte kein Mitleid.

Ohne die anderen zu beachten lief ich eilig nach oben in unser Zimmer. Dort sperrte ich mich im Bad ein, doch das entpuppte sich als Fehler! Denn plötzlich rasten Erinnerung auf mich ein. Wie wir uns gestritten hatten, Jake ausholte und mich im Bauch traf, wie das Blut die weißen Fliesen rot färbte...

———————————————————
Jake POV.

Mit schnellen Schritten lief ich ins Esszimmer, sah Clarissa aber nirgends. Alle sahen mich überrascht an.

„Wo-Wo ist Clarissa? Sie ist doch heute entlassen worden?", nervös sah ich meinen Vater an. Er sah traurig zu mir. Leider hatte ich einen wichtigen Terim, weswegen ich erst jetzt zu Hause bin.

„Sie ist in eurem Zimmer, seit Stunden schon.", er klang besorgt. Ohne weiter nach zu fragen, rannte ich die Treppen nach oben, ich musste einfach nochmal mit ihr reden. Ich musste mich entschuldigen!

Mit Schwung öffnete ich die Tür, sah mich nach ihr um, doch was ich sah, brach mein Herz endgültig.

Clarissa saß weinend auf dem Bett, neben ihr ein großer Koffer. Als sie mich sah, stand sie auf, wischte über ihre Augen. Diese wunderschönen Augen, die voller Schmerz und Hass waren.

„W-was wird das?", ich traute mich kaum, sie das zu fragen. Mein Herz raste, meine Hände waren zu Fäusten geballt. Sie sah mich und dann veränderte sich plötzlich ihr Gesichtsausdruck.

„Ich will die Scheidung!", rief sie kalt. Doch ihr liefen immer noch einzelne Tränen über die Wangen.

Nein! Gott bitte nicht!!

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Hallo ihr lieben, wie findet ihr meine Geschichte bis jetzt?

Über Kommentare und Votes würde ich mich riesig freuen ^^

Marionette ~ Zwangsheirat mit einem Badboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt