98) Überraschungsparty

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„Hast du die Tasche aus dem Auto genommen?", frage ich Jake und umfasste die Babyschale etwas fester. Mein kleiner Engel schlief immer noch fest. Die Fahrt vom Krankenhaus bis zu uns nach Hause verlief ruhig und angenehm, auch wenn ich immer noch etwas stinkig war.

„Süße! Sei nicht sauer ok? Mein Vater und die anderen wollten wirklich ins Krankenhaus kommen, aber Ihnen ist etwas dazwischen gekommen-", fing Jake an mich zu besänftigen, doch ich unterbrach ihn.

„Aha schön und was ist mit Granny! Nicht mal sie ist gekommen! Auch Maria und Alessandro waren nicht da! Keiner war da!", rief ich beleidigt und zeigte auf die Tür, damit Jake diese schnell öffnen sollte. Es war Mitte Juni und die Sonne schien erbarmungslos auf uns nieder.

„Ja das ist schon etwas seltsam aber na ja...", mehr sagt er nicht und steckte den Schlüssel ins Schloss. Quälend langsam drehte er den Schlüssel und nach einer halben Ewigkeit stieß er die Tür auf.

Genervt sah ich ihn von der Seite an und lief mit den kleinen rein, als plötzlich viele Menschen um uns herum aus irgendwelchen Verstecken raussprangen und „Überraschung", schrieen.

Geschockt schaute ich mich um, als Maria plötzlich vor mir stand und mich wild umarmte.

„Wo ist mein kleiner Neffe! Ich will ihn sehen!", sie löste sich von mir und nahm den kleinen schon aus der Babyschale raus.

So sieht er aus👆🏻

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So sieht er aus👆🏻

Gleich darauf versammelten sich alle Familienmitglieder um Nathan und ein „Awww" ging durch die Runde.

Immer noch geschockt, spürte ich plötzlich einen Arm, der sich um meine Schulter legte.

„Siehst du, sie haben uns nicht vergessen. Tut mir leid Schatz, aber ich durfte dir nichts davon erzählen, Maria hätte mich sonst geköpft", Jake grinste leicht und küsste meine Wange danach.

„Du bist unglaublich, Jake Silver.", ich lächelte ebenfalls und sah mich etwas um. Das Haus war überall dekoriert worden. Ballons flogen umher, Girlanden waren an den Wänden und über der Decke gespannt und auch eine Riesen Torte stand in der Mitte.

„Oh schätzen, herzlichen Glückwunsch!", rief Granny über den Lärm der anderen und auch sie umarmte mich fest. Nach ihr kam auch James und wünschte uns alles gute. Ich sah ihn mir genau an, er hatte abgenommen. Auch waren seine Haare noch grauer geworden, ich wusste, dass er immer noch unter Miranda's Tod litt. Jedoch sah ich ihn heute zum ersten Mal wirklich glücklich Lächeln. Als Maria ihm Nathan auf den Arm legte, wurde sein Lächeln noch größer.

„Hey Clarissa, herzlichen Glückwunsch zur Geburt.", hörte ich hinter mir. Neugierig drehte ich mich um und erblickte Alessandro. Er lächelte ebenfalls, jedoch nicht wie früher. In seinem Lächeln steckte etwas trauriges, es war ein Lächeln was einem mitten ins Herz traf.

„Danke dir...wie geht's dir so?", fragte ich und umarmte ihn einfach. Alessandro umarmte mich zurück und wir blieben eine Weile so.

Als wir uns lösten, hatte sich sein Gesichtsausdruck geändert. Er sah friedlicher aus, entspannter und glücklicher.

„Es geht schon...Dank meiner süßen Freundin bleibt mir nicht wirklich Zeit zum trauern.", sagte er und lachte zum Schluss. Ich lachte jedoch nicht, ich sah genau hinter seiner Fassade. Alessandro versuchte von außen auf Stark zu machen, jedoch verdrängte er seine Gefühle bloß.

„Alessandro ich-", doch kaum begann ich meinen Satz, zog mich plötzlich eine Person mit sich. Verwirrt schaute ich in Samantha's Gesicht, die freudig grinste.

„Na los, komm schon! Du musst die Torte anschneiden!", rief sie und alle versammelten sich um den riesigen Kuchen. Es sah sehr lecker aus und in Baby blau stand groß Nathan drauf.

Lächelnd sah ich Jake an, der ebenfalls neben mir stand und wir schnitten die Torte an.

Jake pov.

Nachdem wir die Torte angeschnitten hatten, verzog ich mich langsam nach hinten und lies Clarissa im Mittelpunkt stehen. Natürlich ist unser kleiner Aufgewacht und schrie ein bisschen rum.

Ich nutzte die Zeit und begrüßte erstmal alle Familienmitglieder und Freunde. Irgendwann sah ich Maria in der Menge und lief auf sie zu. Ich nährte mich ihrem Ohr und flüsterte ihr „Wo ist Alessandro?", zu.

Sie schüttelte bloß den Kopf und zuckte mit den Schultern, anscheinend weiß sie nicht, wo er steckt!

Wahrscheinlich ist er im Garten, wenn er nicht im Haus ist.

Also machte ich mich auf dem Weg zum Garten, draußen war die Sonne bereits untergegangen, lediglich ein paar Sonnenstrahlen waren zu sehen. Ich erkannte Alessandro sofort, er saß auf einer Bank, die an einem großen Baum anlehnte.

„Hey man, alles klar?", fragte ich vorsichtig und setzte mich zu ihm. Er sah mich nicht an, sondern blickte bloß auf seine Hände.

„Hey...ja mir geht's gut. Wie geht's dir? Als frisch gebackenen Papa?", fragte er mich.

Ich musste kurz lachen, diese Frage kam unerwartet.

„Bis jetzt ganz gut...nur ich hoffe er weint nicht zu viel in der Nacht.

„Hmm...ja hoffentlich.", murmelte Alessandro bloß.

Ok Jake! Jetzt oder nie!

„Alessandro ich...hör zu...das mit deiner Mutter-".

„Ist schon gut Jake. Ich verstehe das...", sagte er nur monoton.

„Nein nichts ist gut! Ich bin ein schlechter Freund! Ich...ich...ich war nicht für dich da! Und es tut mir leid!", ohne auf seine Reaktion zu warten, umarmte ich ihn fest.

Erst erwiderte er meine Umarmung nicht, doch nach einer Weile, fügte er sich und umarmte mich brüderlich zurück. Als auch gleich, leises schluchzen zu hören war.

„Ich vermisse sie so sehr, Jake!", weinte Alessandro und es tat mir in der Seele weh. So kannte ich ihn gar nicht...so zerbrechlich.

„Ich weiß, ich weiß...", mehr sagte ich nicht.

„Sie war alles was ich hatte...erst starb mein Vater und nun meine Mutter! Ich bin ganz alleine auf dieser Welt!", rief er unter Tränen und löste sich von mir. Er stand auf und lief nervös hin und her.

„Das stimmt doch nicht, du hast Maria! Und du bist mein Bruder, mein Vater ist jetzt auch dein Vater!", ich legte meine Hände sicher auf seinen Schultern ab. Dabei lies ich seine Augen nicht von meinen Abweichen. Er sagte nichts...

„Du wirst nie Alleine sein...niemals.", versprach ich ihm und umarmte ihn erneut. Doch dieses Mal erwiderte er meine Umarmung sofort.

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So ihr lieben, wir nähern uns dem Ende zu. Ich werde genau noch 2 Kapitel schreiben und dann ist dieses Buch auch beendet!

Ich hoffe viele lesen noch bis zum Ende mit, einen schönen Abend noch.

❤️

Marionette ~ Zwangsheirat mit einem Badboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt