10. Man ich weiß grade gar nicht woran ich bin..

94 4 0
                                    

Kai POV

Ich wartete einen Tag, zwei Tage, drei Tage... letztendlich eine ganze Woche, dass sie sich endlich melden würde. Ich hatte ihr meine Nummer gegeben, sie mir aber nicht ihre. Ich wollte ihr die Entscheidung überlassen sich zu melden. Blöde Idee. Vielleicht hatte sie ja doch kein Bock mehr auf die ganze Sache, jetzt wo sie wieder daheim und bei Jan war. So langsam fiel mir zu Hause die Decke auf den Kopf. Ich griff nach meinem Autoschlüssel, rannte die Treppen runter, setzte mich in meinen Wagen und fuhr los. Klar hätte ich mir auch einfach ihre Nummer besorgen können, aber das wollte ich lieber persönlich klären. Und da war es mir auch ganz egal, dass es schon 23:30 Uhr war als ich bei ihr ankam.

Mila POV

Ich schreckte von der Couch hoch, als die Klingel plötzlich schellte. Genervt setzte ich mich auf. Das waren bestimmt nur irgendwelche Betrunkenen die sich einen Spaß daraus machten alle Klingeln von oben nach unten einmal durch zu drücken. Aber dann klingelte es nochmal. Ich schaute auf mein Handy und stand auf. Wer kam denn bitte auf die Idee, unangemeldet um diese Uhrzeit zu klingeln. Ich nahm den Hörer der Gegensprechanlage ab und hielt ihn an mein Ohr. "Ja?" fragte ich leicht verschlafen. "Hey, ich bin's." hörte ich Kai's Stimme. "Hey.. komm hoch." sagte ich verwirrt und drückte ihm die Haustür auf. Mit verschränkten Armen wartete ich im Türrahmen meiner Wohnung auf ihn. Das Licht im Flur ging an und schließlich sah ich Kai die Treppe hoch kommen. "Ist was passiert?" war das erste, was ich ihn fragte, während ich ihn in meine Wohnung ließ und die Tür hinter uns schloss. "Nein. Nicht direkt. Mir ist daheim einfach die Decke auf den Kopf gefallen. Weil du dich nicht gemeldet hast. Und wenn du das alles doch nicht willst, dann sag's mir einfach. Aber sag was!" Er sah mich verzweifelt an. "Nein, das ist es nicht.." fing ich an. "Es ist wegen Jan stimmt's..?" unterbrach Kai mich, sein Blick war auf den Boden gerichtet. "Was? Nein. Ich hab dir doch gesagt da ist nichts. Ich wollte mich melden, aber.. ich weiß auch nicht warum ich's nicht gemacht habe. Vielleicht hatte ich einfach Angst, dass es doch nicht gut geht, wenn wir wieder hier sind." Er blickte vom Boden nach oben, direkt in meine Augen. Ich nahm ihn in den Arm und er legte seine Arme ebenfalls um mich. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die wir da im dunklen Flur gestanden hatten, löste sich Kai aus der Umarmung. "Und jetzt?" sah er mich fragend an. "Netflix?" fragte ich aufmunternd und lachte auf. "Klingt gut." gab er lächelnd zurück und folgte mir ins Wohnzimmer, wo der Fernseher noch lief. Wir ließen uns auf die Couch fallen, die Stimmung war immer noch angespannt. Kai griff nach der Fernbedingung und ich riss sie ihm direkt wieder aus der Hand. "Vergiss' es, nach letztem Mal überlass ich dir nicht noch einmal die Auswahl." sagte ich lachend. Kai lachte auch. "Ach komm schon." sagt er und versuchte mir die Fernbedienung wieder zu klauen. Er kitzelte mich und ich warf sie in die Ecke vom Sofa. "Hör auf." sagte ich lachend und versuchte mich zu wehren. "Kai." Ich lies mich nach hinten fallen und fuchtelte wild mit meinem Armen und Beinen. Er hörte auf mich zu kitzeln und ich hörte auf mich zu wehren. Er stützte seine rechte Hand neben meinem Kopf ab, die Linke immer noch an meiner Hüfte. Sein Gesicht war genau über meinem. Für einen kurzen Moment stand die Welt um uns still. Und bevor das passierte, was in diesem Moment passieren musste, streckte ich meinen Arm nach der Fernbedienung aus und rutschte unter ihm weg. "Ha." sagte ich triumphierend und hielt sie hoch. Auch Kai setzte sich wieder auf. "Unfair." sagte er mit zusammengekniffenen Augen. "Von dir ja." gab ich zurück und piekste ihn in die Seite.

2nd ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt