14. Und es tut mir Leid, denn ich krieg diesen Scheiß nicht auf die Kette

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Mila POV

Der nächste Abend versprach zunächst einmal spannender zu werden als der vorherige, denn wir hatten spontan entschieden mit den anderen im Bootshaus feiern zu gehen. Mit Jan hatte Kai zum Glück nicht mehr so ein großes Problem, allerdings gab es dafür an diesem Abend ein ganz anderes Problem. Denn umso mehr ich trank, desto mehr merkte ich auch wie sehr ich mich doch eigentlich zu Kai hingezogen fühlte. Verdammt. Dieser blöde Alkohol. Wieso hatte ich das nüchtern denn überhaupt so gut unterdrücken können? Ich musste mich irgendwie vor mir selbst schützen. Denn nur wir beide, gleich bei mir daheim.. das würde nicht gut gehen. So klar denken konnte ich noch. Und ich wollte auf gar keinen Fall riskieren die Freundschaft zu Kai wieder zu verlieren. Also überredete ich Jan später mit zu mir zu kommen, weil wir das doch schließlich immer so gemacht hatten. Er guckte mich zwar etwas verwirrt an, stimmte aber trotzdem zu. Und auch Kai sah mich nur mit einem fragenden Blick an, als ich ihm davon erzählte. Ich wusste selbst, dass das wohl nicht meine beste Idee war, aber was anderes fiel mir in dem Moment einfach nicht ein. Was sollte ich auch machen? Ihn in ein Taxi setzen und nach Düsseldorf schicken? Oder ihn alleine in meiner Wohnung schlafen lassen? Und mit welcher Begründung bitte? Da erschien mir die Lösung mit Jan doch noch ganz plausibel. Als wir uns also schließlich auf den Heimweg machten, suchte Kai ununterbrochen meine Nähe. Und das tat er hauptsächlich nur, weil Jan dabei war. Und nur weil Jan dabei war, war ich stark genug dem Stand zu halten. Und als ob das nicht schon strange genug gewesen wäre, wurde das ganze noch schlimmer als wir bei mir daheim ankamen. Mein Plan war nämlich leider nicht ganz durchdacht gewesen. Denn natürlich bestand Kai darauf, sich in mein Bett zu legen. Er hätte nie im Leben zugelassen, dass ich alleine mit Jan darin schlafen würde. Und Jan war das natürlich ganz egal, er wollte einfach nur schlafen und das zur Not auch auf der Couch. Doch das konnte ich nicht zu lassen, denn wenn er auf der Couch schlafen würde, würde das doch am Ende auf's gleiche hinaus laufen, als ob er gar nicht da wäre. Also versuchte ich die beiden mit total bescheuerten Argumenten davon zu überzeugen, dass das Bett doch auch groß genug für uns drei wäre. Spätestens da hatte ich dann beide völlig verwirrt und ich konnte in ihren Blicken sehen, dass sie sich gerade fragten, was ich hier eigentlich vor hatte. Ich konnte ihnen nur schlecht sagen, dass ich mich vor mir selbst schützen wollte. Und schließlich lagen wir dann zu dritt in meinem Bett, ich in der Mitte. Und die Situation war an Absurdität nicht zu übertreffen. Jan juckte das allerdings herzlich wenig, er war einfach nur müde. Aber an Kai's Atem konnte ich hören, wie sauer er war. Ich lies meine Hand rüber in seine wandern und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann beruhigte er sich wieder ein bisschen. Er drehte sich zur Seite, lies seine freie Hand an meinen Kopf wandern und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte. Und ich schwöre, es war nur Jan, der in diesem Moment verhinderte, dass mehr zwischen uns passierte. Nur leider hatte Kai keinen Plan davon, warum er eigentlich hier war. Da hatte ich morgen wohl was zu erklären, ich hatte nur leider keine Ahnung wie.

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