2nd Chance

6. Egal was auch kommt, mit dir krieg ich es hin

Mila POV

"Tut mir leid, das war.. ich wollte nicht.." versuchte Kai in einem ruhigen Ton die richtigen Worte zu finden, als wir bereits einige Schritte gegangen waren. Ich lies mich schließlich auf den Boden sinken, winkelte die Beine an und seufzte. Kai setzte sich zu mir und wir blickten eine Weile stumm auf's Meer. "Ich wollte dich nicht überrumpeln.." unterbrach er schließlich die Stille "..wenn dir das zu viel ist.." "Nein." unterbrach ich ihn und schwieg dann wieder eine Weile, um nachzudenken. "Weißt du.." setzte ich nun wieder an "..ich will dich auch wieder in meinem Leben haben.. aber ich denke nur als besten Freund.." ich machte eine kurze Pause und fügte noch ganz leise "zumindest erst mal." hinzu. Ich sah wie ein kurzes Lächeln über Kai's Gesicht huschte. "Damit könnte ich ganz gut leben." sagte er zufrieden und seine Hand striff kurz über meine. Ich lächelte ihn an und legte meine Hand auf seine. "Also, wer von euch bekloppten kam auf diese Idee hier?" unterbrach ich unser schweigen und sah Kai gespannt an. Der lachte erstmal kurz auf. "Shirin hat mich vor deiner Tür gesehen und.." "Warte mal. Woher hattest du eigentlich meine Adresse?" unterbrach ich ihn. "Tobi hat sie mir gegeben." antwortete er kleinlaut. Ich kniff die Augen zusammen. "Nimm' ihm das nicht böse, ich hab ihn damit zu Tode genervt. Ich glaub in letzter Zeit war ich einfach ziemlich unerträglich.. Naja auf jeden Fall sah ich anscheinend sehr bemitleidenswert vor deiner Haustür aus. Also hat sich Shirin mit Jan unterhalten, der ihr von unserer Begegnung hinter der Bühne erzählt hat. Und die beiden sind zu dem Schluss gekommen, dass es für uns beide nicht schlecht wäre mal alles zu klären. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass dieser völlig bekloppte Plan aufgeht, geschweige denn, dass du überhaupt mit mir reden würdest." Er lächelte mich glücklich an. "Und.. was ist das mit dir und Jan?" fügte er vorsichtig hinzu und sein Lächeln verschwand. "Wir verstehen uns einfach gut, aber da ist nichts." sagte ich knapp und er nickte nur stumm. "Bist du ganz allein hier?" versuchte ich das Thema zu wechseln. "Nein, du bist doch hier." grinste er. Ich lachte auf. "Immer noch ganz der Alte." sagte ich und zog eine Augenbraue dabei hoch. "Tobi ist mit hergekommen." sagte er, um mich zufrieden zu stellen. "Tobi hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen.." sagte ich nachdenklich. "Erzähl mal, was machen die anderen alle so? Ich will alles wissen!" Ich schaute Kai freudestrahlend an. Und dann quatschten wir und quatschen. Über alles, was so passiert war in der ganzen Zeit. Wir lachten viel und es war fast so als wäre es nie anders gewesen. Die ganze Nacht saßen wir einfach da im Sand und unterhielten uns. Aber das war mir egal. Ich genoss einfach nur die Zeit mit ihm zusammen. Erst als die Sonne schon wieder auf ging machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Bevor wir reingingen blieb Kai nochmal kurz stehen. "Mila?" Ich drehte mich zu ihm. "Ja?" "Danke." lächelte er mich glücklich an und umarmte mich. "Du hast mir echt gefehlt." flüsterte er über meine Schulter. "Du mir auch." gab ich genau so leise zurück. Ich löste mich aus der Umarmung, sah ihn kurz an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Kai strahlte vor Freude. "Wir sehen uns später." fügte ich noch hinzu und verschwand dann im Hotel.
Auf unserem Zimmer angekommen fand ich Shirin schlafend im Bett vor. Allerdings lag sie nicht sondern saß noch angezogen auf der Matratze und ihr Kopf war leicht zur Seite gefallen. Ich lachte leise auf, sie hatte wohl auf mich gewartet. Naja ein bisschen Strafe muss sein für diese Aktion dachte ich mir leicht schadenfroh. Ich zog mich um und stupste sie kurz an, damit sie sich normal hinlegen würde. "Hey" sagte sie verschlafen. "Mila tut mir echt leid, das war ne blöde Idee." sagte sie und war für einen kurzen Moment wieder hellwach. "Schon ok." unterbrach ich sie mit einem Lächeln. Sie lächelte zurück und hackte dann nach. "Wie war's denn?" Ich gähnte müde. "Später, ja?" sagte ich und legte mich hin. Wie gesagt ein bisschen Strafe musste einfach sein und ich wusste, dass sie das wahnsinnig machen würde noch länger zu warten. Aber ich war auch wirklich müde und schon nach wenigen Minuten eingeschlafen.